Die Bibliotheca Corvina (oder Corviniana), die Prachtbibliothek des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1458–1490), gehört zu den wichtigsten Kulturdenkmälern der Renaissance nördlich der Alpen. Als herausragendes Beispiel des gemeinsamen europäischen Kulturerbes wurde sie 2005 in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.
Nach dem Tod König Matthias’ wurde seine Sammlung teils zerstreut, teils während der osmanischen Eroberungen in Ungarn zerstört. Die heute in der ÖNB aufbewahrten Bände bilden, neben jenen in Budapest, den größten erhaltenen Teilbestand der einst wesentlich umfangreicheren Bibliothek. Sie werden in einem gemeinsamen Projekt der ÖNB, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest neu bearbeitet.
Das Ziel dieses Projektes ist es ausführliche Handschriftenbeschreibungen und Forschungsergebnisse zu Buchschmuck, Provenienz und Textüberlieferung in TEI-Format zusammen mit Volldigitalisaten der Handschriften zu erstellen und gemeinsam zu präsentieren.