Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung. Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut. - Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 590 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung. Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..." Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein alin aller Früh auf die Linzerstraße. Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet. Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist. Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich trafen mich sie gerade noch an, als ich heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvrorstand, dem gefürchteten Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Im Labor Nerolin gereinigt. Hamster im Labor; momentan Frl. Sonja. Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate. Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann, Cap, Stenzl ( usw usw. ), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte abmarschiert. Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung. Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut. - Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 50 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung. Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..." Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein in aller Früh auf die Linzerstraße. Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet. Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist. Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich traf sie gerade noch an, als ich heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvorstand, dem gefürchteten Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Nerolin gereinigt. Hamster im Labor; Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate. Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann, Cap, Stenzl (usw.), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte abmarschiert. Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung.
Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut.
- Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 590 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten
Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei
im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung.
Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir
meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das
Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr
nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..."
Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung
waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein alin aller Früh auf die Linzerstraße.
Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über
die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet.
Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist.
Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich trafen mich sie gerade noch an, als ich
heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen
Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvrorstand, dem gefürchteten
Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider
das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist
nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Im Labor Nerolin gereinigt. Hamster im
Labor; momentan Frl. Sonja. Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine
Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate.
Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat
und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist
sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich
die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann,
Cap, Stenzl (usw [sic!]), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte       abmarschiert.
Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

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ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung. Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut. - Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 590 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung. Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..." Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein alin aller Früh auf die Linzerstraße. Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet. Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist. Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich trafen mich sie gerade noch an, als ich heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvrorstand, dem gefürchteten Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Im Labor Nerolin gereinigt. Hamster im Labor; momentan Frl. Sonja. Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate. Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann, Cap, Stenzl ( usw usw. ), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte abmarschiert. Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung. Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut. - Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 50 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung. Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..." Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein in aller Früh auf die Linzerstraße. Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet. Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist. Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich traf sie gerade noch an, als ich heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvorstand, dem gefürchteten Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Nerolin gereinigt. Hamster im Labor; Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate. Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann, Cap, Stenzl (usw.), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte abmarschiert. Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

Zeitig am Nachmittag heim. Tante war da. Sie half sehr zur Beruhigung.
Nun ist alles ausgesprochen. Provisorisch bleibe ich im Institut.
- Gute Stimmung. Mama zeigt die gute Stimmung jetzt immer.

Do, 19 10 590 :

Jahrestag Gali. Der Kollege ersetzte mir den absoluten
Alkohol. Die Probe 12/l3 energisch weiter. Ich fühle mich wie vogelfrei
im Labor, und so leicht ...

Nachmittag die Probe 12/l3 fertiggebracht.

Auf der Heimfahrt Walter Schuster getroffen. Er ist bei der Versicherung.
Mama in guter Stimmung. Geschäfte mit Pobisch.

Fr, 20 10 50:

Zu Tante in die PHG gefahren. Daheim diskutierten wir
meinen "Beruf". Sehr verstört.

Die Kuffner-Vorlesung versäumt. Die Probe 12/l3 abgegeben. Für das
Strafpräparat alles hergerichtet. Der Assistent Swoboda ist zu mir sehr
nett (der Kollege des Ertappers).

Zeitig heim. Mama bäckt für Irma Pobisch Keks.

Bemühte mich um ein Gedicht: "Der Nordwind zerrt an Krawattenplakaten ..."
Natürlich nichts. Abend gab es gebackene Leber. Die und die Stimmung
waren gut.

Sa, 21 10 50:

Später auf. Mama, allein alin aller Früh auf die Linzerstraße.
Ich las in der Kunst-Mappe. Versuchte zu dichten. Vergebens. Ich kam über
die erste Strophe nicht hinaus.

Ordnungen. Später las ich in meinen alten Mappen (NatWiss, E...)

Bier geholt, gutes Nachtmahl (Schnitzel). Bald mich niedergelegt.

So, 22 10 50:

Kirche. Polakovics. Für die Zeitung etwas gearbeitet.
Ich bin überzeugt davon, daß meine surrealistische Periode aus ist.
Aber was kommt nach? Lesung für Prof. Witeschnik geplant.

Tante und Onkel waren bei Mama ich trafen mich sie gerade noch an, als ich
heimkam. Onkel Paul ist sehr einsichtsvoll und tröstlich.

Als sie fortgefahren waren, machte ich Ordnungen und las in meinen
Gedichten, las auch Mama daraus vor. Radio gehört: Grieg, Sibelius.

Mo, 23 10 50:

Ich beschloß, mich beim Institutsvrorstand, dem gefürchteten
Prof. Wessely, über meine Behandlung im Institut zu beschweren.

Tat es. Nachmittag reinigte ich Nerolin.

Ich nahm alles das wie einen Alptraum, wo man schon durch die Lider
das Tageslicht schimmern sieht. Ich bin auf alles gefaßt, Chemie ist
nur mehr eine Farce.

Jetzt immer gutes Essen.

Di, 24 10 50:

Galivorlesung. Im Labor Nerolin gereinigt. Hamster im
Labor; momentan Frl. Sonja. Frl. Sonja desgleichen. Momentan keine
Rausschmeißstimmung. Morgen Beginn der Lieb-Schöniger-Präparate.
Mittag heim. Aufschwung. Dann zu Artmann. Er hat wieder Neues.

Mir sagt es immer weniger. Aber es war gute Stimmung. Über Wortsalat
und die "Surrealistischen Publikationen" geredet.

Abend "Neue Wege". Vertreter vom "Kreis" waren dort. Polakovics ist
sehr stark in der Redaktion beschäftigt. Stoff zum "Lesen" werden sich
die einzelnen Lektoren später nach Hause nehmen. Altmann, Artmann,
Cap, Stenzl (usw [sic!]), Fritsch, Hauer, Hradek, Kein, Polakovics, Weißenborn.

Ins 13-er Zimmer übersiedelt. Mit Kein, Hradek, Artmann in der Kälte       abmarschiert.
Sehr angenehm. Diesmal nach Hause gefahren.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.10.1950–31.12.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19501001-19501231/methods/sdef:TEI/get?mode=p_29

Ältere Versionen: siehe Archiv

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