Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)
Tagebuch
Klarer Dezembertag. Sonne scheinte grell;
blau und weiss. Morgen fahre ich nach
Geordnet.
oder daran versucht ...
Im Radio hörte ich den
Schlager "
der sehr akt modern ist,
sonst wenig neue Unterhaltung.
Trank Wein, ohne mich gesteigert
zu finden. Wahrscheinlich
wollte ich mich nicht so steigern.
zu fertige andere Ausdrücke stützt. Also immer wieder Neufinden,
frischer Ausdruck, Erlösung für hier und nun.
Erlebtheit
.
über das
Alle Leute mit dem Empfinden für Schalheit sind mir sympathisch.
Wichtiger als die blossen jene, die S
sind mir natürlich jene, die eine Therapie dagegen kennen.
Also
auf dem Gebiet der freiwilligen Geisteskrankheit; aber auch
Unge Unliebenden loslieben; Leute, die
das unüberschreibarste Gebrüll mit einer Mäuschenstimme
erledigen; am liebsten sind mir, die jene, die denen alle
gewalr
, und alle Posen so schal sind, vorkommen,
dass sie - unraffiniert, getrieben - nichts anderes zu tun wissen
als gut sein, helfen, dennoch-lieben; und hier wären wir unbegrenzt,
während alle Pose wo ein sehr beschämendes Ende hat.
/Niemand hört sie im Niemandland./
Sag, was ist zu tun? Die Antenne einziehen?
Weiter senden.
In der
Früh hatte ich
Nur gesehn.
Korrespondenzen. /
nächste.
Zu Weihnachten werde ich wahr-
scheinlich aussertourlich l0 Tage
frei bekommen.
Hatte neulich von einer
geträumt, in einer Gesandtschaft
in
und ein sonderbares Beisammensein
dort.
Abends kam
brachte mir die
Post war eingelangt.
Früh ein klarer Vorwintertag.
Geringe Verspätung im
Unser Kompensationspartner
Dr.
vor Gericht.
Wieder Wolken über unserer -
Mittags literarisch gear
Am A
Fernschreiben kam.
Im rauhen Wetter
Angenehmer Abend
Ich freute mich am guten Essen ...
Post war wieder eingelangt.
Ich habe neulich
geschrieben.
Mir Früh einige Gedankenzüge,
:vo d nach dem Zusammentreffen
mit
verloren allen im schlechten
Wetter über der
Schwung.
Ich Man muß vermeiden,
Die Niederschrift war
so
geworden, die Potenzen sind
natürlich nicht abgeschnitten.
Sehr bewegter Vormittag.
Ich überleg mir jedes Wort
dreihundertmal, eh ich's aussprech.
Ich denke aber, daß die Worte,
die die 400ste Überlegung
durchhalten sind
wären.
Ich ruhe mich momentan aus.
Und es ist so leicht, alles egal
zu finden. Wer meine Sätze
nicht versteht, wird
Liebe
freilich
nicht verstehen, aber
ich ja auch anderswohin.
Ich ruhe mich aus von aller
neutralen
h
Abends
Leuten in der
werde
und vielleicht
Gestern erreichten mich die Ankündigungen
des "
gelegentlich hingehen.
Mehrere Fernschreiben nachmittags.
die Stunden Tage mit
schön und in tiefer Freude
registriert habe. festhalte.
als
- Wie froh bin ich, da daß ich die jene
Tage mit
wieder ausgefahren, in den "
Ein ganz lehrreicher /sonst wenig/
von unsern Leuten hingekommen.
Ganz lehrreicher (sonst wenig) Vortrag. Nur
Null Grad-Morgen.
Straßenbahn.
Ich freue mich auf (unter den
Büchern, die ich bestellt
habe) auf
"
Statistik wird immer ärmer:
Nur mehr einen Krampus mit
einem Nikolo gesehen gestern abends.
In einem beinah Londoner Nebel
(es mischen sich immer die Redens-
arten ein)
Straßenbahnstörungen waren.
Ich
getroffen, die nächsten Samstag
ihre neue
Ich soll mit meinen Leuten
wegen einer modernen
Einlage reden.
Mit
gesprochen; sie ist jetzt sehr
außerhalb Ruhe, will rauchen
anfangen.
Gestern Abschlussarbeiten an den
beginnt das Matrizenschreiben.
Vormittag:
Viel Arbeit im
uns, es ist so weit, dass
flüchten wird.
"
gefasst.
Es ist eine jämmerlicher Lüge
glauben, wir könnim
nicht viel
Teilauszüge wären
uneingedenk
unmöglich
ohne
der Maschinen und, der
Arbeitslosigkeit und
des Krieges -
und
über-
haupt
leben.
empfinden.
Dem Liebenden (ohne Maschinen-
hintergrund) aus dem Herzen
zu sprechen, ist
gemeinschaftsfreundlich wie
klagen.
(
)
Bekam die Weihnachtsremuneration
von S 1770.-- ausgezahlt.
Viel Arbeit wieder im
Mit
Dr.
chemie fachgesimpelt.
Nachmittag kam
Die
gesiebt noch, dann sehr anregend
über
Versuchten zu negativen "Kriterien"
zu finden; stimmen jedenfalls
überein, dass das
unter aller Kritik ist.
Die
wahrscheinlich besser sein als
die zwei vergangenen
Abends versuchte ich, von
Falkinger
Ich trank Rum und beschäftigte
mich teilweise mit der nächsten
Zukunft.
Die Katze wächst heran und ist
ein sehr liebes Tier.
Verbrachte den Tag
Korrespondenzen,
Nachmittag kam
gut gelaunt,
arbeiteten über die
"
ich begleitete ihn dann
(minus 4 Grad) zu ein
Stück auf seinem
Ich finde es gerade
komisch, wie ich
wieder existiere.
Mit Arbeit jetzt
eingedeckt,
im
wo ist das Mädchen
hin?
(Nur kann mir noch rasch
übel werden, wenn
ich ein bisschen fester
hindenke.)
abends, wir waren beide verhältnismässig
aktiver, mit
Sie kommt mittwoch nicht in die "
Hände
Eröffnung des
ich hingehn werde.
Sie sagte mir keine schönen Sachen von
/Wir sprechen so, wie ich schreibe, und zwar,
wie ich jetzt schreibe, und weniger wie ich
letzte Wochen geschrieben habe, und damals
hab
und wenn wir wollten, könnten wir auch jetzt
noch so sprechen, aber wozu, wenn wir wissen,
wie es weitergeht, und jetzt genügt jedem ein
Hintreiben.
In der nächsten Sekunde muss ich notieren:
es wäre wuns
sammen hintriebe./
Abends lag
eine Karte von
dauernd krank. Die beiden sind mir sehr lieb.
Dann noch abends schrieb ich einen Brief an
und wurde im Niederschreiben wieder sehr ruhig.
ich danke Ihnen für Ihren Brief und die Tatsache der
Zusendung.
Es ist mir hingegen vollkommen unmöglich, Ihre
den "
wegen des Themas, das uns - wie Sie wahrscheinlich geisseln
werden - "zu wenig schöngeistig" sei; sondern über das Thema hätten
wir gern was gebracht, nur hat bisher noch niemand in unserer
Einfluss-Sphäre darb
auch nicht.
Ich rechne mit allem, auch dass Sie - nunmehr endgültig -
beleidigt sind und nicht mehr schreiben werden, aber es ist
geht nicht, dass ich aus blosser Sympathie und auf akonto
Ihrer wirklich überzeugenden Stücke eine nicht gelungene Arbeit
bringe.
Halten Sie das, was Sie hier - schreiben
wollen und müssen
als sie sind - schreiben, für einen "Realismus"? Keine Spur.
Wo ist eine starke von der Wirklichkeit durchwehte
Sie haben natürlich recht, mit Ihren
und Hoffnung. Aber das wir wie s
Eröffnungsrede drinnenstehen.
Der schwarze Himmel - ist ein literarisches Symbol. Der Stern
ein Symbol. Die Hände sind hier keine konkreten Hände /wie anders
die Hände in "die Erde berühr
"/. Die faltenlosen Gesichter, die eten, auf der
lebteArmesünderbänke, Sie
beschwören wollenniemande nicht: das
da
gekannt haben oder in das Sie sich dort eingelebt haben.
Sie haben die Wirklichkeit vollkommen preisgegeben und sind
auf die Literatur gekommen.
Ich hoffe, es wird in Wirklichkeit nicht so arg sein, wie ich
in meiner ersten Enttäuschung darüber schreibe: Sie können
doch nicht x
durch konkretes Erleben - gewonnen hatten.
Oder glauben Sie wirklich, Sie dienen Ihren Zielen eher, wenn
Sie P
fertig gedruckte
an einer n
j
jahrsschicksal
schlag
Hässlichkeit
Hasses vom Leben her
wirklich
restlos festhalten.
zeigen
Oder Sie leiten Hände eher dadurch ineinander, dass Sie dazu
in einem eleganten Satz auffordern, als dass Sie - gerade bei
Ihrer Darstellungskraft - zwei
fassen oder sich nicht mehr fassen oder sich einmal auch halten
wollten./
Wenn ich das Recht dazu hätte, würde ich in Ihr Privatleben Leben
hineinschauen wollen. Gibt es dort nichts als die humanistische
Begeisterung mehr? Ist das Filter so dicht, das über alles zu
schönen literarischen Sätzen filtriert? Kommen Sie nie in die
Lage, dass Ihnen der Stil egal wird? Ich fordere Sie zu nichts
auf, am wenigsten zu Selbstanalyse oder gar Selbstzerfleischung.
Ich kann Ihnen nichts als Illustration hinstellen, am allerwenigsten
einen sehr neutralen Dahinlebenden wie mich. Aber ich möchte
Sie N
in letzter - und
weiss nicht wieso - so hoffnungslos optimistisch, dass ich glaube,
wie Sie sich tief geäussert haben, sind Sie wirklicher.
/"
j
Aber ich möchte mit diesem Brief zu nichts beigetragen haben
als, zu einer wie gesagt, zu einer Klärung ein
literarischer Vorurteile.
Mit vielen lieben Grüssen
Ihr
Erster Schnee lag, wenn auch
spärlich.
Sehr viel Arbeit im
Abends getrunken.
Nun liegt wieder nichts in der
Zukunft. -
Andere überdauert.
minus 3 1/2 Grad früh.
Früh ziemlich haltlos vom
gerannt.
Im
hässliche Korrespondenz ab. /
Weihnachten liegt irgendwie in der
K
Nm. war
windet sich unter ihr hässlich.
Mehr habe ich momentan nicht aufzu-
schreiben.
Gespräch, auch
Mein
wahrscheinlich zusammen mit einer
Originalphotographie der Ruinen-
sprengung, ins "
Mit
der nächsten "
Gerädert
Vm. Wege /"
Meine Matrizen besorgt.
Etwas später ins
7 Matrizen geschrieben.
Abends mit
angesehen /
sehr nahe gewesen.
h
Krankheit/, unsere Katze zu sehen.
Fr.
"Künstler helfen Künstlern"
bekommen.
Abends ziemlich kalte
mir vor, morgen mit ihr zur
Dr.
nicht gekommen.
Nicht in den
dortgewesen und bis zuletzt
/dreiviertel eins/ geblieben.
Ich ging gegen Abend um die
In Freundschaft den Vormittag
verbracht.
Halb drei zu
Katze ihr ausgeborgt.
/
Ich erzählte
Nie Endgültiges
Wieder
vor Weihnachten.
Von gestern an den Wintermantel
genommen.
Lebte wieder in Gedanken an
Früh traf ich sie.
sinnige Arbeit in meinem
Für Donnerstag mit n
Treffpunkt
Viel auch für mich gearbeitet.
Dr. r
Früh
Lebte wieder so in Gedanken.
Dr.
vm. nicht im
zierte weiter.
Irgendwie vorweihnachtliche
Stimmung.
Aufgelockerter Betrieb im
Für mich gearbeitet.
Mittags rief
Abortus.
Abends in den
Angenehmes
der
angetroffen, mit
Wir dürften für die Extremisten
des
Wiesenlyriker darstellen.
Sehr bereitwillig, aber reserviert
dem
Mir können die Stösse von aussen
nichts mehr anhaben.
Nach der gestrigen Nacht müder
Morgen, im
nacheinander.
Drei Tage vor Weihnachten ver-
bringe ich einen nebligen Tag.
Das Bekenntnis zum Realismus
ist mir gar keine Frage mehr.
Abends kamen die
Gegenwart
besser als das
Schon weihnachtliches, wenn auch
schneefreies Wetter. Letzter
schon danach.
Am Vormittag wurde noch sehr viel
gearbeitet.
Schwer bepackt
nm. meine Korrespondenz, las,
verbrachte den Tag ruhig, unein-
gedenk.
Frei. Vorweihnachtliche Stimmung.
Am kalten Nachmittag eine Prosa
"
schreiben versucht.
Früh ein
einfand; aus einer ganz unaktuellen
Jahreszeit, aus einem ganz jetzt un-
erreichbaren Leben.
Mittags überraschend noch Post.
Gratulation einer Kohlenfirma,
ein
des
seinen Freunden zu Weihnachten
gewidmet,/ und - nach sieben
Monaten Pause - ein Brief von
Erklärung ihres Schweigens, lieb
wie seinerzeit, eindeutiger anbahnend
als damals.
So kam ich Nachmittag teils in
diffuse unweihnachtliche Gedanken.
Im ganzen, wenn auch leicht erkrankt,
ganz wohl gefühlt, abends mit h
einzelnen Geschenkstück zufrieden.
An Büchern:
wunschene "
Hauptmann
Besitz
Nachts über
Lieber
Ich -
Sehen Sie, sagen könnte ich es Ihnen besser
als schreiben. Oder vielleicht doch nicht,
vielleicht noch schlechter - ich weiß nicht.
Ich habe schon lange das Gefühl, daß
ich nicht eimmal mehr im Schreiben sagen
kann, was ich sagen sollte.
Lieber
Ihnen nicht erklären, was ich sollte und
nicht kann. Ich wollte, ich hätte einen
Grund dafür, denn hätte ich ihn, müßte
ich mir nicht selber den Kopf zermar-
tern um eine Erklärung oder Entschul-
digung. Sehen Sie, anderen erklärt man,
vor sich selber entschuldigt man sich.
Aber ich habe keine Entschuldigung.
Das weiß ich umso besser, als ich es Ihnen
jetzt schreibe und eine Entschuldigung haben
möchte.
Verstehen werden Sie mich trotzdem. Ich
weiß es.
Ich habe das Gefühl, nichts leisten zu können.
Nichts mehr. Leerlauf, verstehen Sie. Geistiger
Leerlauf. Und erzwingen will ich nichts.
Ich könnte es. Erzwingen. Aber was nicht von
selber kommen will, grabe ich nicht mit
den Nägeln aus sämtlichen Poren heraus.
Was ich nicht schreiben muß, schreibe ich
nicht. Und ich muß nicht! Nicht mehr.
Sie glauben, man müßte darum
kämpfen? Ich nicht. Damit, schon,
o ja, aber darum nicht. Es wäre
dasselbe, wie um die Liebe eines Menschen
zu kämpfen, der keine Liebe für einen
hat. Um Arbeit zu betteln, wo keine
Sie ein? Möglich, daß es ein Übergang ist.
Möglich, daß es ein Dauerzustand ist. Ich
werde warten. Ich werde bereit sein. Aber
erzwingen will ich nichts.
Was das mit den Briefen zu tun hat?
Viel, viel. Wenn ich nicht dadurch mit
Ihnen verbunden wäre, daß auch Sie, sagen
wir, dieselbe Handschrift schreiben, daß
Sie ein Bruder im Tun sind, wenn
Sie irgendwann mit mir zur Schule ge-
gangen wären oder irgeine Bekanntschaft
wären, hätte das keinen Einfluß darauf
gehabt. Dann nicht. Weil ich aber
in jedem Brief, auf jeder Zeile, mit
jeder Seite daran erinnert w
daß ich hier bin und Sie - nicht,
drum hab' ich es immer wieder ver-
schoben und weggeschoben, endlich ein Kuvert
und meine ganzen Bedenken hineinzustek-
ken. Ich habe es nicht gekonnt. Konnte
nicht. Sie wissen nicht - oder wissen es
vielleicht doch - wie stark ich meinen Gefüh-
len unterworfen bin. Daß ich immer nach
meinem Gefühl handle und nachher
erst denke. Wie immer. So jetzt.
Verdenken Sie es mir nicht. Schütteln
Sie den Kopf. Wundern Sie sich. Aber:
schreiben Sie mir. Bitte. Sehen Sie:
Ich bitte Sie darum.
Vielleicht verstehen Sie mich, weil Sie
innerlich nicht allzuweit entfernt sind
von solchen Zuständen. Und wenn
nicht, versuchen Sie mich zu verstehen
aus der Mitmenschlich
immerhin - den anderen gibt. Mehr -
hätte ich nicht zu sagen.
Ich möchte -
Sie werden sagen, es ist unbescheiden. Sie haben
Recht. Aber ich frage Sie trotzdem.
Sind Sie allein? Sie wohnen doch allein,
nicht wahr? Sie sind doch so jung - und
ganz allein. Das, wenn ich daran
denke, bringt mich Ihnen so nahe, wie
es nur die entweder einseitige oder beider-
seitige Verlassenheit schaffen kann. Seien
Sie nicht böse deshalb. Ziehen Sie sich
nicht zurück, weil meine Fühler Ihre
berührt haben. Nein? Sagen Sie mir
etwas. Sprechen Sie. Von
Ihnen. Wenn ich schon nicht selbst
zum Schreiben finde, will ich wenigstens Sie
dabei sehen. Und - wenn ich Ihnen
ein kleines, kleines Bißchen helfen oder
Ihre Zunge lösen könnte, würden Sie mir
kommen könnte.
Das ist ein Verlangen, das, umso
ungerechtfertigter, umso dringender ist,
und zurückgewiesen, wohl schweigen würde,
aber immer noch wünschen.
Daß ich alles, alles verstehen würde,
müssen Sie wohl erst glauben lernen. Daß
ich Sie aber jetzt schon verstehe, daß
ich weiß, wie schwer es ist, den ersten
Schritt zu tun, ersehen Sie daraus,
daß ich ihn selber tue.
Was ich noch an Äußerlichem zu
sagen hätte, ist nicht viel: Ich bin
im 4. Jg. angelangt, habe aber
noch 1 1/2 Jahre vor mir, zwar einen
Bruchteil des Gewesenen, aber immerhin
aber nur Schule, ist zu wenig, wenn
man Klarheit haben will. Schule und
Leben, ja, aber wann ist die Schule
Leben?
Und nebenher kommen vier kleine
Mädchen zu mir lernen, zwei von
12 Jahren, eine von 11, eine von
acht. Also gar nicht mehr so klein.
Nicht wahr? Ich hab' sie ganz gerne, sie
sind sehr lieb und wiegen den Ärger auf,
Und um noch etwas wollte ich Sie
bitten: Wir bekommen in der Schule
so wenig Exemplare der "
daß sie, kaum erschienen, schon
vergriffen sind. Könnten Sie mir ein
sehen, daß, wenn das nicht möglich ist,
ich sonst auf irgendeine Weise ein
Einblick. Ich bin aber gar nicht (möglich,)
böse, wenn es nicht möglich ist.
Und berichten Sie mir
auch, was aus den Zusammen-
künften im
Ich wollte es gerne wissen.
Jetzt, lieber
mals, mir - im Sinn der Weihnachten -
nichts nachzutragen und wünsche Ihnen
alles, alles Beste für das nächste
Jahr.
Ihre
Liebe
ich will Dir nur ein paar
schicken, die ich in letzter Zeit
geschrieben hab. Vielleicht kannst
Du was daraus entnehmen, wenn Du
mich verstehst, oder vielleicht -
was mir wichtiger wäre - ist
was damit für Dich getan.
ist so traurig. Bist du sehr allein?
Bist du vielleicht ohne jemand,
den Du früher gekannt hast,
der Dich erstmals zur Frau gemacht
hat? Willst Du zu ihm zurückfinden
(Ich weiß, es geht mich nichts
an.)
Was mich betrifft, bin ich nicht so
allein, daß sich mir die Welt dadurch
verzerrt (ich habe
habe Freunde um mich, die mir immer
wieder lieb sind), aber genug allein,
um immer wieder zu wünschen.
Glaub mir,
bist, Dein Vorhandensein - ob Du
jetzt schreibst oder nicht - (auch an
meiner Person ist mir nicht das
Wichtigste, ob sie schreibt sondern
ob sie sich bewährt in ihrem
Sehnen, einmal jemand alles Glück
erschließen zu können).
Wenn Du mit mir einmal beisammen
sein wolltest und kannst, schreib
mir bitte, ob Du in die Räume
kommen kannst, in der
10
(es ist ungefähr wie in einem
Lesezimmer und mit wenigen Leuten,
die alle für sich beschäftigt sind)
uns treffen könnten und etwas
mehr sprechen als im
saal
ausschweigen. Es ist der
neutralste und unstädtischeste
Ort den ich weiß. Schreib
mir bitte bald; ich warte
unterdessen auf Dich.
Nachträge zu Deinen Fragen:
ein Abonnement der "
Arbeit meiner Freunde vom
ist
ausgetreten, weil die in letzter Zeit
sich dem
haben unterordnen müssen und
nichts sogenanntes Verrücktes mehr
bringen dürfen. Jetzt gilt unsere
ganze Arbeit den "
Darf ich Dir
und die bald erscheinende
4
Laß bitte Dein
erste Sorge sein, sondern leg
Deine Kraft und Deine Innigkeit
in Dein Leben; wenn Du schreiben
mußt, wirst Du es ohnehin wieder.
Dein naher Brief ist mir Dein
echtestes
Morgens nach längerer Zeit
einmal die
Vormittags kamen
Versuchten den Nax
gemütlich zu machen. Vielle
cht
wirklich gemütlicher als Christ-
tage vergangener Jahre, die ich
in Erinnerung habe.
Nachmittag wieder gedacht,
gedacht,
/also fing ich hier an/, und
ohne Hingebung gelesen.
meine Mappen und sonderte aus
letzter Zeit einiges aus.
Ich habe Sehnsucht und wie
nun nicht mehr, wohin sie geht.
nichts erfülle.
Nm. gelesen, ausgespannt.
Mehr können diese Tage nicht
bringen.
Morgen habe ich wieder
Wegen dringender Arbeiten in
Stellvertretung Dr.
musste ich ins
/entgegen früheren Hoffnungen/.
Dort viel aber frei gearbeitet,
finde niemand und nichts un-
sympathisch.
In der Früh
sehr hergerichtet, freundlich.
erzählte mir, dass meine Inter-
essentenlisten schon lebhaft
ausgefüllt werde.
der Inder bei
Abend
Brief nach
abgegangen. Aber ich komme von
muss ich ganz
y
gehen.
Am Abend
von allem auszuruhen. Es sind
immer schöne Abende.
Weihnacht war Rauhreif, heute 0°.
Neulich
Ehrlichkeit gehört.
Dr.
Gestern Abend:
hat mir geschrieben. Sie dürfte
in einer misslichen Lage sein.
Heute morgen schrieb ich ihr
einen Brief.
Wieder ins
Es war weniger zu tun als gestern.
Nächste Tage sind frei.
Abends:
Zusammentreffen. Lesungstermin
mit Dr.
mit
Notiz aus dem
Meine einzige sinnvolle Tätigkeit
ist jetzt: Zeit verstreichen lassen.
berg
Autobus hinaufgefahren. Tag mit
mehreren Eindrücken.
Dialogstelle:
"Wie fühlt man sich als Hure?"
"Eng. Als Liebende war man um-
fassender."
Vormittag kam
auch angenehm plauderte, nach-
mittag
neue
Sonntag Besprechung der
Vormittag sonnige Gegend mit
leichtem Frost. Letzte Be-
sorgungen.
Mittags wurde es trüber, ich
holte Wein und bereitete den
Versand meiner
vor.
Nach längerer Zeit versuchte
ich,
ziehen, um den Duft konzentriert
zu erhalten. Dabei bemerkte ich
traurig, dass ich keine Probier-
gläser mehr habe.
Gestern machte ich mich über
die
mich von
Spanisch unterweisen.
Mir sind Neujahr-Vorsätze recht
zuwider, ich möchte auch auf den
Rückblick heuer verzichten und
mich nur am Silvesterabend ein-
fach freuen. Das vergangene Jahr
hat mir den Broterwerb, die
Befreiung von den Existenzsorge
die Staatsbürgerschaft
von hier, die "
mehrere gute Bekanntschaften
aus dem Kulturellen gebracht.
In die Bahn des Mädchens ver-
mochte ich nicht zu finden.
Zu einer missglückten
... Das Schwere daran ist, unpersönlich zu schreiben
/denn ich könnte nicht Zeilen lang hinschreiben:
zu schreiben und gemässigt; man kann Kunst nicht
kurzschliesy
die Indirektheit versagt, ist es sehr schwer zu
arbeiten, auch wenn die Intensität drängt ...
Einen angenehmen Nachmittag
verbracht.
Abends bei guter Speise und
Wein hemmungslos zu schreiben
begonnen.