Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen. Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen, glänzend angezogen, und Männer der Stadt: Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als Stärke empfinden. Was haben sie aus der Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren. Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen wie weit vom Morgen entfernt!

Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen, hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert. War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz zurückgefahren und wird vielleicht nichtmehr nicht mehr nach Wien kommen. Artmann aber scheint es lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht. Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt; Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl. Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Freude an Büchern". Einen alten Besen repariert. Polakovics kam und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den zwei Polakovics' Polakovics auch die zwei Hakel und deren Liebkind, die Haushofer. War von ihr entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau eines Arztes in Steyr.

Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen. Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen, glänzend angezogen, und Männer der Stadt: Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als Stärke empfinden. Was haben sie aus der Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren. Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen wie weit vom Morgen entfernt!


Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen, hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert. War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz zurückgefahren und wird vielleicht nicht mehr nach Wien kommen. Artmann aber scheint es lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht. Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt; Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl. Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Freude an Büchern". Einen alten Besen repariert. Polakovics kam und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den zwei Polakovics auch die zwei Hakel und deren Liebkind, die Haushofer. War von ihr entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau eines Arztes in Steyr.

Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder
verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen.
Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen,
glänzend angezogen, und Männer der Stadt:
Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als
Stärke empfinden. Was haben sie aus der
Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie
einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren.
Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen
wie weit vom Morgen entfernt!




Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen,
hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert.
War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte
für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris
bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz
zurückgefahren und wird vielleicht nichtmehr [sic!]
nach Wien kommen. Artmann aber scheint es
lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht.
Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt;
Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir
nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl.
Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der
Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Fr  eude an Büchern".
Einen alten Besen repariert. Polakovics kam
und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den
zwei Polakovics' [sic!] auch die zwei Hakel und deren
Liebkind, die Haushofer. War von ihr
entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo
anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau
eines Arztes in Steyr.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen. Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen, glänzend angezogen, und Männer der Stadt: Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als Stärke empfinden. Was haben sie aus der Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren. Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen wie weit vom Morgen entfernt!

Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen, hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert. War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz zurückgefahren und wird vielleicht nichtmehr nicht mehr nach Wien kommen. Artmann aber scheint es lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht. Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt; Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl. Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Freude an Büchern". Einen alten Besen repariert. Polakovics kam und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den zwei Polakovics' Polakovics auch die zwei Hakel und deren Liebkind, die Haushofer. War von ihr entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau eines Arztes in Steyr.

Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen. Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen, glänzend angezogen, und Männer der Stadt: Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als Stärke empfinden. Was haben sie aus der Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren. Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen wie weit vom Morgen entfernt!


Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen, hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert. War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz zurückgefahren und wird vielleicht nicht mehr nach Wien kommen. Artmann aber scheint es lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht. Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt; Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl. Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Freude an Büchern". Einen alten Besen repariert. Polakovics kam und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den zwei Polakovics auch die zwei Hakel und deren Liebkind, die Haushofer. War von ihr entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau eines Arztes in Steyr.

Verrät man die Liebe an die Erotik? Oder
verrät man den Augenblick an die Idee?

Einfahrt in die Stadt ... Benzingeruch, Bahnen.
Beleuchtete Auslagescheiben; schon Mädchen,
glänzend angezogen, und Männer der Stadt:
Liebespaare der Stadt.

Ich hasse sie, weil sie ihre Schalheit als
Stärke empfinden. Was haben sie aus der
Schönheit gemacht.

Es ist warm in Wien. Mit "Liebe" locken sie
einander ins Leere.

Wieder auf den gewohnten Strassenbahnen gefahren.
Aber wie in einer anderen Stadt. Heimgekommen
wie weit vom Morgen entfernt!




Artmann war nachmittags "bei mir" gewesen,
hat eine halbe Stunde mit Mama geplaudert.
War in Deutschland, Paris und so fort. Prahlte
für sich und auch für mich. /Ich wäre in Paris
bekannt ...../ Esther ist in die Schweiz
zurückgefahren und wird vielleicht nichtmehr [sic!]
nach Wien kommen. Artmann aber scheint es
lieb zu sein, wenn diese Beziehung bricht.
Esther ist schizophren.

Montag, 3. August:

Erzählte Briggi von meiner gestrigen Fahrt;
Briggi aber geht es schlecht. Sie sagte mir
nicht, warum.

Bin stadtmüde. Es ist auch in Wien jetzt kühl.
Büro: fast nichts zu tun. Man spricht von der
Auflassung der Firma.

Dienstag, 4. August:

Abends bekam ich das Heft "Fr  eude an Büchern".
Einen alten Besen repariert. Polakovics kam
und brachte mir eine Kinokarte für morgen.

Mittwoch, 5. August:

"Fahrraddiebe” ein ausgezeichneter Film.

Vor dem Künstlerhaus-Kino traf ich ausser den
zwei Polakovics' [sic!] auch die zwei Hakel und deren
Liebkind, die Haushofer. War von ihr
entzückt; hatte mir " Marili " nach ihrem Photo
anders vorgestellt. Sie ist die junge Frau
eines Arztes in Steyr.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 16.06.1953–28.12.1953. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19530616-19531228/methods/sdef:TEI/get?mode=p_111

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