Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag Graz, 5. Februar 1894 (Montag) Bernhard Seuffert Bernhard Fetz Hans-Harald Müller Marcel Illetschko Mirko Nottscheid Desiree Hebenstreit FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) Bernhard Fetz Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
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o:bss.8665 26.3.2020

Machine-Readable Transcriptions of (and Annotations to) correspondence from August Sauer und Bernhard Seuffert

Deutschland Würzburg Staatsarchiv Würzburg Nachlass Seuffert (unerschlossen) Anbei etwas handgreifliches. Ich wollte nicht noch paper archivarisch einwandfreier Zustand

Briefwechsel Sauer-Seuffert, Digitale Edition

Übertragung folgt den Editionsrichtilinien der Druckausgabe

German Bernhard Seuffert Graz 5. Februar 1894. Montag August Sauer Prag Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Graz 5 II 94 Lieber freund, Anbei etwas handgreifliches. Ich wollte nicht noch einmal mit leerer hand kommen u. so verschob ich die antwort. Hoffentlich können Sies brauchen. Das referat muss anonym erscheinen, da ich auch für die DLZ eines darüber schrieb.* Eichler bitte ich die prospekte direkt zu schicken u. ihm dabei auch den Flohr aufzutragen. Raiz erhielt von mir einen prospekt (keine einladung); er hat beobachtungen über Goethes Faust-metrik, die z. tl. die Pniowers decken z. tl. weiter gehen, vor Pniower gemacht. Weitere ! prospekte bedarf ich nicht. Von Ihren freien rec. ex. vermag ich leider keines zu übernehmen, sie liegen mir zu fern, oder reizen mich nicht. Stettenheims Polizei kann nur Kettner gut anzeigen, er hat die betr. Schillerfragmente im original eingesehen. Hassencamp bitte ich mir gelegentlich zu verschaffen, ich komme erst im sommer dazu; aber die rec. wird viel neues enthalten, hoffe ich. Anderes: Böhm, Lili2 werd ich bald machen, Bieder-mann muss ich erst ansehen, ob ich schnell über ihn fertig werde. Auch die Weimarer ausgabe werd ich prüfen, was zu sagen ist. Das unbekannte Wielandgedicht ganz, schreiben Sie. Ja wenn es Ihnen darauf ankommt, kann ich noch ein paar solcher gedichte geben, die sogar noch nie gedruckt sind und auch nicht schlechter. Alles in dem stile des in der Festschrift zum 8. Okt. mitgeteilten. Ein artikel: W.s. gedichte an personen wäre leicht zusammenzustellen, wenn Sie ihn ohne litterarhistorischen text haben wollen. Briefe von Alxinger, Rutschky u. an Österreichern an Wieland hab ich auch liegen. Mir scheint aber, das sind alles keine rechten zugartikel. Und zu den fetzchen, die Sie haben, mute ich Ihnen ungern neue fetzchen zu. Minors schlusswort ist schwarz-gelb. Seien Sie vorsichtig, dass Sie damit, wenn es den eröffnungsartikel schliesst, nicht die Reichsdeutschen zum spotte wecken. Die adressen schreib ich bei: Die ersten 3 waren damals Schmidts seminaristen, wo sie jetzt sind, weiss vielleicht selbst er nicht. Winter ist ein finder, aber unverlässig; die arbeit müssen Sie ganz umschreiben. Valotte ist wol auch verschollen; er studierte damals in Heidelberg. Von Bondi kann ESchmidt die adresse wissen, von Pistl Minor. Hessel und Conrad sind phraseure, der erste etwas denkender, aber nur Heine u. in bezug auf diesen phantast. Frdr. Wilhelm wollte nur seine erbschaft zu geld machen (hat auch auf den artikel hin durch meine vermittlung [?] seine autographen verkauft), wird kaum mehr was schreiben, commentiert aber peinlich genau. E Müller u. A Englert streberhafte krämer. Ransohoff schreibt unglaublich unter dem strich: offenbar angehender journalist für alles. Ich danke Ihnen sehr dass Sie Zeidler einen so anständigen rückzug ermöglichen. Hoffentlich begreift es der heissblütige ruppige kerl. Gescheut ist er, aber voreilig und schleudrig. Er weiss auch was. Vielleicht nimmt er sichs zur lehre und leistet etwas, was Schönbachs u. meiner empfehlung mehr zur ehre gereicht. Über das deutsch seines vorworts hab ich ihn gleich ausgezankt. – – Wie findet sich denn Ihre frau in den redactionstrubel? Mag sie gar geschickte gehilfin werden? Geigers frau wies mir jüngst einen sachlichen druck-fehler (Sigle A statt sigle A’) in einem beitrag zum Goethejahrbuch nach, den ich, ihr mann und Fresenius übersehen hatten. Sie macht das register seit jahren allein. Na, ich möchte meine frau nicht dazu gebrauchen, selbst wenn ihr der bub zeit liesse. Und Sie halten der Ihrigen gewiss das manuelle fern, wenn sie es Ihnen auch etwa abnehmen will. Grüssend Ihr ergebener BSeuffert * NB ich weiss, dass ein buch über Lichtenberg nach Wilbrandt erschien, habe es aber noch nicht zu gesicht bekommen.