Lieber Herr Kollege!
Ich habe ein recht schlechtes Gewissen Ihnen gegenüber: es hat nicht erst Ihrer freundlichen Karte bedurft, die ich gestern in Wien fand, um mir meine Schuld & Nachlässigkeit zum Bewußtsein zu bringen. Ich hatte mich in der ersten Hälfte Dec. [üb]erarbeitet, in der Hoffnung, doch alles zwingen zu können, was ich mir vorgenommen. Die letzten Tage vor Weihnachten konnte ich absolut nichts mehr thun, nicht einmal einen Brief schreiben. So warf ich denn alles zusammen – auch d. Hagedorn – in d. Koffer u. fuhr zum Bruder. Dort gieng es mir in der Ruhe der Familie bald besser u. ich konnte die Vorbemerk endlich aus d. Brouillon ins reine schreiben. Heute habe ich Sie durchgesehen & sende sie anbei. Mehr weiß ich nicht zu sagen; die Varianten lassen sich nicht anführen; ich habe mir alles in die Correcturbogen eingetragen gehabt; ich glaube, für den Zweck wird es genug sein.
Haben Sie die Güte, die Seite bei dem [Ti]tel aus Haller hinzuzufügen; ich habe nichts [b]ei mir. Glauben Sie sonst etwas einschieben zu müssen, so bitte, thun Sie es. Ebenso der Titel.
Correctur bitte ich bis 12. l. M. nach Wien, IX, Mariannengasse 7; 3. Stiege, 1. Stock. Am 15. früh bin ich wieder in Lemberg. Sind Sie mir nicht böse u. bewahren Sie mir im neuen Jahr Ihre freundliche Gesinnung. Mit den besten Wünschen & Grüßen
Ihr
Ergebener
Sauer.
NB. Ist es nothwendig
S. 32 Z. 11 Joh. aus Joh
S. 32 Z. 12 Histor. aus Histor
S. 77 Z. 21 135. aus 135,
unter den Verbess. speciell anzuführen; könnte dies nicht unter den ‚Unregelmäßigkeit[en] des Druckes‘ mit inbegriffen sein? [We]nn Sie diese Ansicht theilen, so bitte ich Sie die 3 Dinge zu streichen.
Lieber Herr Kollege!
Ich habe ein recht schlechtes Gewissen Ihnen gegenüber: es hat nicht erst Ihrer freundlichen Karte bedurft, die ich gestern in Wien fand, um mir meine Schuld & Nachlässigkeit zum Bewußtsein zu bringen. Ich hatte mich in der ersten Hälfte Dec. [üb]erarbeitet, in der Hoffnung, doch alles zwingen zu können, was ich mir vorgenommen. Die letzten Tage vor Weihnachten konnte ich absolut nichts mehr thun, nicht einmal einen Brief schreiben. So warf ich denn alles zusammen – auch d. Hagedorn – in d. Koffer u. fuhr zum Bruder. Dort gieng es mir in der Ruhe der Familie bald besser u. ich konnte die Vorbemerk endlich aus d. Brouillon ins reine schreiben. Heute habe ich Sie durchgesehen & sende sie anbei. Mehr weiß ich nicht zu sagen; die Varianten lassen sich nicht anführen; ich habe mir alles in die Correcturbogen eingetragen gehabt; ich glaube, für den Zweck wird es genug sein.
Haben Sie die Güte, die Seite bei dem [Ti]tel aus Haller hinzuzufügen; ich habe nichts [b]ei mir. Glauben Sie sonst etwas einschieben zu müssen, so bitte, thun Sie es. Ebenso der Titel.
Correctur bitte ich bis 12. l. M. nach Wien, IX, Mariannengasse 7; 3. Stiege, 1. Stock. Am 15. früh bin ich wieder in Lemberg. Sind Sie mir nicht böse u. bewahren Sie mir im neuen Jahr Ihre freundliche Gesinnung. Mit den besten Wünschen & Grüßen
Ihr
Ergebener
Sauer.
NB. Ist es nothwendig
S. 32 Z. 11 Joh. aus Joh
S. 32 Z. 12 Histor. aus Histor
S. 77 Z. 21 135. aus 135,
unter den Verbess. speciell anzuführen; könnte dies nicht unter den ‚Unregelmäßigkeit[en] des Druckes‘ mit inbegriffen sein? [We]nn Sie diese Ansicht theilen, so bitte ich Sie die 3 Dinge zu streichen.
Schreibort:
Empfangsort: Würzburg
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 423/1-644
Umfang: 2 Seite(n)
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8250. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8250/methods/sdef:TEI/get
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