Graz. 45 Sparbersbachgasse 24.7.86.

Lieber Freund!

Hier haben Sie das Schmerzenskind; gestern meinte ich es sei gerathen; heute kommts mir wieder anders vor. Lesbar ist die Einleitung leider nicht; ich hätte zu viel aus Waniek u. ihrer ! Recension wiederholen müssen u. habe mir mit Verweisen geholfen. Ohne Resultate ist sie nicht u. das ist die Hauptsache. Waniek hätte doch alles das u. noch [m]ehr finden müßen. Wenn Ihnen das Schema überflüßig scheint, so bedenken Sie, daß mir der Plan & Sinn des Gedichts erst durch dasselbe aufgegangen ist; es mag also wol andern Leuten auch so gehen; die Anmerkungen der ‚Bemüher‘ zur Ode auf Friedr. II möchte ich gleichfalls ungern entbehren; ich überlasse es Ihnen, ob Sie sie vielleicht petit drucken wollen.
Ein paar Fragen & Bitten:
Wer ist No 24 II 277 Der edle Tyberschwan.
Was ist No 24 V. 47 Hiacynth, Narcisse
Was 24 V 50 der Franke dessen Kiel Susannens Keuschheit prie[s?]
Wissen Sie das, so setzen Sie gütigst die Nummern im Schema dafür ein.
Bis 31. l. M. bin ich sicher hier, vielleicht noch ein paar Tage länger; im August ist meine Adresse Nordseebad Westerland – Sylt. Deutschland. poste restante. Wenn ich hier noch einen Bogen Correctur lesen könnte, wärs mir angenehm; in Sylt kann ich es leicht erledigen. Da ich alles Geld für die kostspielige Reise nothwendig zusammenraffen muß, so wäre mir auch deswegen die baldige Beendigung des Druckes höchst wünschenswerth. Verzeihen Sie, daß ich Sie auch mit solchen Dingen belästige.
Der Wiener Vorschlag ist für uns alle sehr erfreulich, wenn ich für meine Person auch kaum etwas profitieren werde. Ich wünschte aufs herzlichste, daß Sie nach Prag kämen, wenn Minor weggeht.
Bitte schreiben Sie mir, ob und wann Sie im Sept (– Anfang Oct.) in Würzburg sind oder wo Sie sich um diese Zeit aufhalten; ich möchte Sie um jeden Preis aufsuchen.
Bitte, lassen Sie mich den Aufschub nicht entgelten u. nehmen Sie auch fernerhin Antheil an d[em] Schicksal
Ihres
Ergebenen
Aug. Sauer

Graz. 45 Sparbersbachgasse 24.7.86.

Lieber Freund!

Hier haben Sie das Schmerzenskind; gestern meinte ich es sei gerathen; heute kommts mir wieder anders vor. Lesbar ist die Einleitung leider nicht; ich hätte zu viel aus Waniek u. ihrer ! Recension wiederholen müssen u. habe mir mit Verweisen geholfen. Ohne Resultate ist sie nicht u. das ist die Hauptsache. Waniek hätte doch alles das u. noch [m]ehr finden müßen. Wenn Ihnen das Schema überflüßig scheint, so bedenken Sie, daß mir der Plan & Sinn des Gedichts erst durch dasselbe aufgegangen ist; es mag also wol andern Leuten auch so gehen; die Anmerkungen der ‚Bemüher‘ zur Ode auf Friedr. II möchte ich gleichfalls ungern entbehren; ich überlasse es Ihnen, ob Sie sie vielleicht petit drucken wollen.
Ein paar Fragen & Bitten:
Wer ist No 24 II 277 Der edle Tyberschwan.
Was ist No 24 V. 47 Hiacynth, Narcisse
Was 24 V 50 der Franke dessen Kiel Susannens Keuschheit prie[s?]
Wissen Sie das, so setzen Sie gütigst die Nummern im Schema dafür ein.
Bis 31. l. M. bin ich sicher hier, vielleicht noch ein paar Tage länger; im August ist meine Adresse Nordseebad Westerland – Sylt. Deutschland. poste restante. Wenn ich hier noch einen Bogen Correctur lesen könnte, wärs mir angenehm; in Sylt kann ich es leicht erledigen. Da ich alles Geld für die kostspielige Reise nothwendig zusammenraffen muß, so wäre mir auch deswegen die baldige Beendigung des Druckes höchst wünschenswerth. Verzeihen Sie, daß ich Sie auch mit solchen Dingen belästige.
Der Wiener Vorschlag ist für uns alle sehr erfreulich, wenn ich für meine Person auch kaum etwas profitieren werde. Ich wünschte aufs herzlichste, daß Sie nach Prag kämen, wenn Minor weggeht.
Bitte schreiben Sie mir, ob und wann Sie im Sept (– Anfang Oct.) in Würzburg sind oder wo Sie sich um diese Zeit aufhalten; ich möchte Sie um jeden Preis aufsuchen.
Bitte, lassen Sie mich den Aufschub nicht entgelten u. nehmen Sie auch fernerhin Antheil an d[em] Schicksal
Ihres
Ergebenen
Aug. Sauer

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Würzburg
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-63
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8318. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8318/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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