Herrn Dr. August Sauer
Professor an der deutschen Universität
Prag II
Stefang. 3
Ich habe mich über Ihre karte so sehr gefreut, dass ich Ihnen lieber freund das gleich sagen muss. Wir sind nun auch darin einig und Ihr wunsch, Sie möchten sich nie mit der Natlitt. befasst haben ist der meine von herzen. Ich glaube Ihnen meine aufrichtige bewunderung Ihres Bürger, den ich gerade heraus für das beste halte von dem was Sie für Kürschner arbeiten, obwol alles hoch über dem steht, was mir von andern leuten des unternehmens zu gesicht kam, seiner zeit bestimmt genug ausgesprochen zu haben. Dass er sich in der schlechten umgebung verliert, wenigstens öffentlich nicht die verdiente anerkennung findet, ist auch mir betrübend. Und es war mir bis heute betrübend, dass Sie hier so günstig über Kürschner und sein unternehmen sprachen. Ich habe mich seiner zeit Roediger zur besprechung der Wielandausgabe zur verfügung gestellt – obwol ich sonst grundsätzlich mich um keine recensionen bewerbe – Roediger hat mich abgelehnt. Bei Steinmeyer laufen keine recex. ein und so bin ich lahm gelegt meine meinung im guten oder im schlechten zu sagen. Uebrigens können Sie Suphan oder einem andern, der nicht hirnverbrannt ist, doch verstand genug zutrauen, dass er Ihren weizen nicht unter die spreu der andern wirft.
Mit gruss Ihr Seuffert.
Wzbg. Herzogeng. 28 VI 86.
Dank für den Hamel, den ich schon – und grösstenteils beipflichtend – gelesen hatte in der Öst. zs.
Herrn Dr. August Sauer
Professor an der deutschen Universität
Prag II
Stefang. 3
Ich habe mich über Ihre karte so sehr gefreut, dass ich Ihnen lieber freund das gleich sagen muss. Wir sind nun auch darin einig und Ihr wunsch, Sie möchten sich nie mit der Natlitt. befasst haben ist der meine von herzen. Ich glaube Ihnen meine aufrichtige bewunderung Ihres Bürger, den ich gerade heraus für das beste halte von dem was Sie für Kürschner arbeiten, obwol alles hoch über dem steht, was mir von andern leuten des unternehmens zu gesicht kam, seiner zeit bestimmt genug ausgesprochen zu haben. Dass er sich in der schlechten umgebung verliert, wenigstens öffentlich nicht die verdiente anerkennung findet, ist auch mir betrübend. Und es war mir bis heute betrübend, dass Sie hier so günstig über Kürschner und sein unternehmen sprachen. Ich habe mich seiner zeit Roediger zur besprechung der Wielandausgabe zur verfügung gestellt – obwol ich sonst grundsätzlich mich um keine recensionen bewerbe – Roediger hat mich abgelehnt. Bei Steinmeyer laufen keine recex. ein und so bin ich lahm gelegt meine meinung im guten oder im schlechten zu sagen. Uebrigens können Sie Suphan oder einem andern, der nicht hirnverbrannt ist, doch verstand genug zutrauen, dass er Ihren weizen nicht unter die spreu der andern wirft.
Mit gruss Ihr Seuffert.
Wzbg. Herzogeng. 28 VI 86.
Dank für den Hamel, den ich schon – und grösstenteils beipflichtend – gelesen hatte in der Öst. zs.
Schreibort: Würzburg
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8361. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8361/methods/sdef:TEI/get
LizenzhinweisDie Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
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