Herrn Prof. Dr. Bernhard Seuffert
Graz
Harrachgasse 1.
Lieber Freund! Ich übersende Ihnen gleichzeitig unter Kreuzband das 1. heft der DLD, das ohne Ihre Mitwirkung in die lande zieht, u. bitte Sie es gütig aufzunehmen. Nicht alle Neuerungen sind principielle; ich bin überhaupt nicht für das starre Festhalten einer Form; auch war mit dem [e]twas eigenwilligen Herrn Herausgeber schwer zu [ar]beiten. Sollten Sie mit Göschen verabredet haben, daß er Ihnen 1 Ex. überreicht, so können Sie das 2. etwa an Schönbach weitergeben. – Mein Streit mit Nast ist noch nicht ausgetragen; er müßte sich einer Operation unterziehen; aber er hat mir bereits Abänderung des Vertrags in der Weise zugestanden, daß künftighin ich allein das Entscheidungsrecht habe (sogar gegen seine Stimme) u. dadurch ist ????? ????? Einfluß wohl beseitigt. – Ich habe Ihnen auch noch für Ihre Glückwünsche zu meiner Verlobung zu danken. Sie irren sich aber, wenn Sie mein sommerliches Benehmen auf Kosten dieses mich schon damals beglückenden Ereignisses schieben; es war wirklich nur mein körperliches Befinden was mich bedrückte; eine grenzenlose Müdigke[it] u. Abgespanntheit, die ich erst an der Nords[ee] los geworden bin. Jetzt wäre ich wohl arbeitsfähig; aber jetzt rufen höhere u. süßere Pflichten u. ich kann nichts versprechen. – Wie geht’s bei Ihnen? Gedeiht der Junge? – Könnten Sie mir nicht ab u. zu Correcturbogen der VJS schicken; Reifferscheidt? Ich verschlösse wirklich alles in verschwiegenes Herz. Treu und dankbar Ihr aufrichtig Erg. AS.
Herrn Prof. Dr. Bernhard Seuffert
Graz
Harrachgasse 1.
Lieber Freund! Ich übersende Ihnen gleichzeitig unter Kreuzband das 1. heft der DLD, das ohne Ihre Mitwirkung in die lande zieht, u. bitte Sie es gütig aufzunehmen. Nicht alle Neuerungen sind principielle; ich bin überhaupt nicht für das starre Festhalten einer Form; auch war mit dem [e]twas eigenwilligen Herrn Herausgeber schwer zu [ar]beiten. Sollten Sie mit Göschen verabredet haben, daß er Ihnen 1 Ex. überreicht, so können Sie das 2. etwa an Schönbach weitergeben. – Mein Streit mit Nast ist noch nicht ausgetragen; er müßte sich einer Operation unterziehen; aber er hat mir bereits Abänderung des Vertrags in der Weise zugestanden, daß künftighin ich allein das Entscheidungsrecht habe (sogar gegen seine Stimme) u. dadurch ist ????? ????? Einfluß wohl beseitigt. – Ich habe Ihnen auch noch für Ihre Glückwünsche zu meiner Verlobung zu danken. Sie irren sich aber, wenn Sie mein sommerliches Benehmen auf Kosten dieses mich schon damals beglückenden Ereignisses schieben; es war wirklich nur mein körperliches Befinden was mich bedrückte; eine grenzenlose Müdigke[it] u. Abgespanntheit, die ich erst an der Nords[ee] los geworden bin. Jetzt wäre ich wohl arbeitsfähig; aber jetzt rufen höhere u. süßere Pflichten u. ich kann nichts versprechen. – Wie geht’s bei Ihnen? Gedeiht der Junge? – Könnten Sie mir nicht ab u. zu Correcturbogen der VJS schicken; Reifferscheidt? Ich verschlösse wirklich alles in verschwiegenes Herz. Treu und dankbar Ihr aufrichtig Erg. AS.
Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-203
Umfang: Postkarte
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8580. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8580/methods/sdef:TEI/get
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