L. F. Ich bin mit einem anderen Verlage in Verkehr getreten, dessen Namen ich Ihnen vorderhand nicht nennen kann. [Er] geht im Prinzip ein. Macht aber [fol]gende Bedingungen. Absolut keine Sonderabzüge, weder bezahlte noch unbezahlte, kein Freiexemplar. Sondern die Autoren erhielten die Hefte zum Selbstkostenpreis, sofern mir vorher aufgegeben wird, wieviele Exemplare für Mitarbeiter gebraucht werden, und ziehe den Betrag vom Honorar ab. Der letzte Satz wörtlich aus dem Brief des Verlegers. Ich möchte Sie nun fragen, ob Sie nach Ihre Erfahrungen die Zeitschrift unter dieser (wie mir scheint höchst drückenden) Bedingung u. bei blos 20 M. Honorar für lebensfähig halten. Ob ich Autoren da überhaupt bekomme. Der Verleger will sich auf 2 Jahre verpflichten, was mir zu kurz scheint. Freytag riet im Gespräche: ich solle mich an Ruetten & Löhnung, Niemeyer oder Ehlermann wenden. Raten Sie zu einem von diesen. Bald werde ich den Muth verlieren.
Treulichst Ihr A.S.

L. F. Ich bin mit einem anderen Verlage in Verkehr getreten, dessen Namen ich Ihnen vorderhand nicht nennen kann. [Er] geht im Prinzip ein. Macht aber [fol]gende Bedingungen. Absolut keine Sonderabzüge, weder bezahlte noch unbezahlte, kein Freiexemplar. Sondern die Autoren erhielten die Hefte zum Selbstkostenpreis, sofern mir vorher aufgegeben wird, wieviele Exemplare für Mitarbeiter gebraucht werden, und ziehe den Betrag vom Honorar ab. Der letzte Satz wörtlich aus dem Brief des Verlegers. Ich möchte Sie nun fragen, ob Sie nach Ihre Erfahrungen die Zeitschrift unter dieser (wie mir scheint höchst drückenden) Bedingung u. bei blos 20 M. Honorar für lebensfähig halten. Ob ich Autoren da überhaupt bekomme. Der Verleger will sich auf 2 Jahre verpflichten, was mir zu kurz scheint. Freytag riet im Gespräche: ich solle mich an Ruetten & Löhnung, Niemeyer oder Ehlermann wenden. Raten Sie zu einem von diesen. Bald werde ich den Muth verlieren.
Treulichst Ihr A.S.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-230
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8637. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8637/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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