Lfr. Ich habe Schönbach so stark zugeredet als ich vermochte u. ich denke mit erfolg. – An Beck würde ich an Ihrer stelle telegraphieren: da die erbetene antwort ausblieb, habe ich das unerwartete angebot eines andern verlegers angenommen. – Die orthographie der Neuen zeitschrift lassen Sie ja Buchner bestimmen. Sie haben sonst zu viel schererei. Ich musste jede zeile mscpt. auf Böhlaus forderung mit tinte! bis auf den letzten buchstaben corrigieren, ehe es in den druck ging. Verlangen Sie von den mitarbeitern einseitig beschriebene deutliche quartmscpte: Sie ahnen nicht, was für zusammengeklebte fetzen verschiedensten formates innerhalb 1 artikels man erhält. Schönbach hat sich stets gegraust, wenn er zufällig mscpte bei mir liegen sah. Die mscpte habe ich nebst den korrekturen verschickt, sobald das ihrer publikation nachfolgende heft erschienen war. Sie so lange nach dem erscheinen, d. h. also ein vierteljahr nach ausgabe, zu bewahren, war ein rat Steinmeyers u. war gut. Denn vereinzelt wenigstens berief sich ein mensch wie Fränkel darauf, dass ich gegen sein mscpt u. seine korr. fehler im text belassen hätte; da konnte ich ihm nun meine unschuld u. seine schuld beweisen.
Für mich gilt, was Goethe einmal schreibt: Dtsche Littdenkm. 21 S. 15 Z. 27–29. Ich will also nichts sicheres versprechen. Die Wielandiana hab ich zumeist für andere anzuzeigen.
Immer wieder: Glück auf! Ihr mit schnupfen behafteteter
BSfft

14 XII 93

Lfr. Ich habe Schönbach so stark zugeredet als ich vermochte u. ich denke mit erfolg. – An Beck würde ich an Ihrer stelle telegraphieren: da die erbetene antwort ausblieb, habe ich das unerwartete angebot eines andern verlegers angenommen. – Die orthographie der Neuen zeitschrift lassen Sie ja Buchner bestimmen. Sie haben sonst zu viel schererei. Ich musste jede zeile mscpt. auf Böhlaus forderung mit tinte! bis auf den letzten buchstaben corrigieren, ehe es in den druck ging. Verlangen Sie von den mitarbeitern einseitig beschriebene deutliche quartmscpte: Sie ahnen nicht, was für zusammengeklebte fetzen verschiedensten formates innerhalb 1 artikels man erhält. Schönbach hat sich stets gegraust, wenn er zufällig mscpte bei mir liegen sah. Die mscpte habe ich nebst den korrekturen verschickt, sobald das ihrer publikation nachfolgende heft erschienen war. Sie so lange nach dem erscheinen, d. h. also ein vierteljahr nach ausgabe, zu bewahren, war ein rat Steinmeyers u. war gut. Denn vereinzelt wenigstens berief sich ein mensch wie Fränkel darauf, dass ich gegen sein mscpt u. seine korr. fehler im text belassen hätte; da konnte ich ihm nun meine unschuld u. seine schuld beweisen.
Für mich gilt, was Goethe einmal schreibt: Dtsche Littdenkm. 21 S. 15 Z. 27–29. Ich will also nichts sicheres versprechen. Die Wielandiana hab ich zumeist für andere anzuzeigen.
Immer wieder: Glück auf! Ihr mit schnupfen behafteteter
BSfft

14 XII 93

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8647. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8647/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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