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Liebster Freund! Ich halte Wort. Nun ist die Bibiliographie fort, nun schreib ich. Zunächst dank ich Ihnen herzlich für Ihren lieben schönen aufrichtigen Weimarerbrief. [G]ewiß ist Offenheit mir und der Zeitschrift gegenüber das Beste, kann ich auch nicht alles ändern, so will ich doch mit sehenden Augen untergehn oder siegen. Mit ihren ! Urteilen stimme ich so ziemlich überein. Die Cursivschrift muß natürlich anders werden. Daß der Recensionsteil sich heben muß, ist auch klar. Das wird sich aber erst in einiger Zeit zeigen. Im nächsten Heft ist er auch noch schwach. Einen Schulartikel hätte ich gerne gehabt wenn ich einen gekriegt hätte. Ich will den 2. Jahrgang mit einem solchen eröffnen. Die Gymnasialbibliotheken können heuer ohnehin nicht abonnieren. Auch das öst. Min. abonnirt erst vom Januar. Über Seemüller denk ich ganz anders und Ihr Urteil hat mich sehr befremdet. Ich wünsche nichts sehnlicher als daß er bei der nächsten Vaccatur ! hieher kommt, wenn Schönbach nicht zu haben sein sollte, wofür ich natürlich alles aufbieten werde. Das Burdachische Buch halte ich allerdings auch für besser als S. es gemacht hat. – Im Großen und Ganzen denke ich über die Zs. und über das 1. Heft insbesondere sehr kühl und ruhig, worüber ich meiner Gesundheit wegen froh bin. Die Bibliographie hat wol allgemeinen Anklang gefunden und ihr verdanke ich wol einen großen Theil des Absatzes. Dann haben die theoretischen Artikel allgemein interessiert, am meisten Schönbachs Artikel. Allerdings ist er mehrfach misverstanden worden, insofern als einige Leute einen schroffen Gegensatz zu meinem Programm heraus gelesen haben, so z. b. die Tägliche Rundschau, die mein Programm vorsichtig u. mattherzig t[adel]lt und sagte, daß selbst meine Freunde ihre Stimme als Warner erheben müßten. Aber auch ältere Schüler von mir gestanden mir bei dieser Gelegenheit: ich sei viel zu classisch; das – Schönbachs Aufsatz – sei das erlösende Wort. Alles verlangt im Euph. Berücksichtigung der modernsten Litt. Ich habe einen Aufsatz skizziert: Litteraturgeschichte u. Litteraturkritik, den ich vielleicht an die Spitze des 3. [H]eftes stelle, wenn sich diese Stimmen mehren. Die Mehrzahl der Leute urteilt ganz entgegengesetzt wie Sie und ich: Ihnen sind die theoretischen und allgemeinen Artikel recht. Da hat also mein Verleger den richtigen Standpunkt. – Was nun den Fortgang betrifft, so wird das 2. Heft so stark wie das 1. u. wird ebenso viel kosten. Es war eine große Wolthat für mich, daß der Verleger Raum und Preis frei und beweglich gestaltete. Allerdings wird es schlie[ßl]ich doch auf eine Fixirung hinaus kommen müßen: wahrscheinlich jedes Heft zu 13 Bogen à 4 M also jährlich 52 Bogen um 16 M. Unter 13 Bogen kann ich es mit Bibl. nicht leisten. 3 Bogen Allgemeines 4 Bogen Besonderes 3 Bogen Recensionen 3 Bogen Bibliographie ohne feste Grenze zwischen den Abtheilungen. Das scheint mir zunächst das Beste. Noch lieber wären mir 14 Bogen also 56 wie bei der Zeitschrift. Aber die kostet auch 18 M., was mir doch zuviel scheint. Mir wären bewegliche Hefte das Bequemste. Aber einesmuß ich machen. Ich muß von meiner kleinsten Schrift mehr Gebrauch machen. Ich werde wahrscheinlich vom 3. Heft ab Miscellen mit klein[st]er Schrift drucken lassen. Ein Aufsatz wie der von Schmidt zu den Xenien oder der Schillerbrief nähmen dann weniger Platz ein. Ebenso wünscht mein Verleger, daß sich Briefe von der Sauce wie er sich (oder sein Gewährsmann) ausdrückt besser abheben sollen; ich werde daher das umgekehrte Verfahren einschlagen wie Sie, nemlich Briefe Borgis, Erklärungen, Einleitungen dazu Petit drucken lassen. Es thut mir leid, daß ich das nicht schon in diesem (2.) briefreichen Hefte gethan habe, da hätt ich einen halben Bogen erspart. – Meine Argumentation ist die (für d. Miscellen): Ich kann solche Kleinigkeiten nicht abweisen, zumal nicht jetzt, da die Ztschrft noch nicht fest steht; ich entfremde mir die kleinen Leute, die in ihrer Gesammtheit leider mehr sind als die Großen. [Dur]ch den kleinen Druck bringe ich mehr unter, schrecke aber zugleich auch die Leute ab mir dgl. zu schicken. – Sonderabzüge habe ich leider nicht gesehen; denn er hat auch mir keine geschickt. Ich werde aber das Silberpapier abstellen, an dem der Verleger wahrscheinlich unschuldig ist. Das fällt auf den Bayreuther Buchbin[der] zurück. – In Weimar wars im Ganzen sehr nett. Ich war zuerst in Jena bei Leitzmann während der Feiertage; fuhr mit Schmidt nach Weimar, traf aber später mit dem vielbe- schäftigten fast gar nicht mehr zusammen. Am reichsten, schönsten und erquicklichsten für mich waren die mit Jacoby verbrachten Stunden. Ich schätze ihn sehr und er gieng recht aus sich heraus. Von Fresenius [ha]tte ich weniger als im Sommer. Besser als früher gefiel mir Waldberg, auch Witkowski. Galant ist Schüddekopf, still, ruhig, verläßlich. Schlößer nicht übel. Redlich ist ganz eingegangen; ein reiner Trottel. Suphan benahm sich impertinent gegen mich, erwiderte nicht blos meinen Besuch nicht, sondern ignorirte mich völlig. Nach dem Cercle sagte er, er habe mich gesucht, obgleich ich ganz nah stand und er mich gegrüßt hatte. Nach seinem Frühstück sagte er das gleiche, obgleich er alle andern 3 Tage vorher eingeladen hatte u. s. w. Am vorletzten Tage fragte er mich, wann ich abreiste u. als ich sagte: morgen früh ½ 7; meinte er: da müßen wir vorher (vor ½ 7!) noch eine Unterredung haben. Worauf ich sagte: ich hätte nichts mit ihm zu reden. Auch Rendez vous im Gasthaus hi[elt] er nicht ein. Dabei war ich von Dienstag – Sonntag dort, also früher und länger als alle andern! – Er spielt überdies eine klägliche Rolle, läuft immer und überall als Bummerl hinterdrein.
Widerlich und peinlich war mir der Umgang mit Burdach. In der schnotterigsten und süffisansten ! Weise spricht er über alles ab, schimpf[t] über alles und läßt nur sich und wieder sich geltend. Er brach ein Gespräch über Minors Metrik – in meiner Gegenwart aber mit Vermeidung meiner Person – vom Zaun und hackte Minors ganze Thätigkeit klein. Schimpfte auf das vorjährige Wiener Verbrüderungsfest u. dgl. mehr. Zwei Tage länger – und ich wär grob gegen ihn geworden. Das ist das eingebildetste Geschöpf, das ich je kennen gelernt habe. R M Meyer gefiel mir viel besser als ich erwartet hatte; mit ihm, seiner Frau u. mit Friedländers war ich viel beisammen und sehr lustig. – Heyses Rede war Blech, aber es hatte doch einen großen Reiz ihn sprechen zu hören. Sein Toast dagegen war brillant, der Schmidts überdies nicht minder. Schmidt spielt eine imposante Rolle, ist der eigentliche Mittelpunkt u. läßt das doch niemanden merken. Gegen mich war er sehr liebenswürdig, zog mich beim Diner in s. Nähe, versprach mir mein Gesuch an das Preuß. Ministerium selbst einzubegleiten, warb Frau Meyer-Cohn als Abonnentin etc. Wollte an G. Freytag schreiben. – Damals hatte er die Ztschrft – obgleich ich sie ihm hatte sogleich schicken lassen – noch nicht gesehen; ich habe überhaupt noch kein Urteil von ihm.
Da ich zur Ztschrft wieder zurückgekehrt bin, so füge ich noch hinzu, daß das 3. Heft nächstens in den Druck ge[ht] u. daß Sie da auch Correctur des Wielandaufsatzes bekommen. Das 3. Heft wird außerdem noch Hebler (Schluß), Minor H. v Kleist und Blümner Bismarck enthalten. Also 4 Treffer. Außerdem eine große Recension von Witkowski über Faustsachen u. vielleicht von Drescher über HSachs. Meine große [R]ec. Farinelli: Grillparzer, Lope de Vega, kommt wol erst ins 4. Heft, das im Oct. erscheinen soll. Das 5. Heft soll Ende Dez. heraußen sein.
Meine Frau dankt für Ihre liebe Karte. Sie ist seit einer Woche in Hall bei Innsbruck, wo ihre Schwester Soolbäder gebrauchen soll. Natürlich ist diese lange Trennung ein großes Opfer. Ihr aber wird der Landaufenthalt gut thun und wer weiß, ob es je im Leben noch einmal so ruhige und sorglose Ferien für sie giebt. Ich habe aus diesem Grunde etwas mehr arbeiten können. Aber was hat man schließlich von der ewigen Arbeit!! – Ich werde [b]is gegen 20. Juli hier bleiben müßen, treffe dann mit meiner Frau in Salzburg zusammen u. geh mit ihr irgendwohin nach Tirol oder an den Bodensee. Im Herbst über München nach Nürnberg und Bamberg. Ende Spt. möcht ich gern in Wien arbeiten, wenn mich die Redac[ti]on nicht zurückruft.
Haben Sie Dank für Ihre viele Liebe und Treue und nehmen Sie mir mein Stillschweigen nicht übel. Es gieng wirklich nicht anders.
Herzlichst Ihr AS

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Liebster Freund! Ich halte Wort. Nun ist die Bibiliographie fort, nun schreib ich. Zunächst dank ich Ihnen herzlich für Ihren lieben schönen aufrichtigen Weimarerbrief. [G]ewiß ist Offenheit mir und der Zeitschrift gegenüber das Beste, kann ich auch nicht alles ändern, so will ich doch mit sehenden Augen untergehn oder siegen. Mit ihren ! Urteilen stimme ich so ziemlich überein. Die Cursivschrift muß natürlich anders werden. Daß der Recensionsteil sich heben muß, ist auch klar. Das wird sich aber erst in einiger Zeit zeigen. Im nächsten Heft ist er auch noch schwach. Einen Schulartikel hätte ich gerne gehabt wenn ich einen gekriegt hätte. Ich will den 2. Jahrgang mit einem solchen eröffnen. Die Gymnasialbibliotheken können heuer ohnehin nicht abonnieren. Auch das öst. Min. abonnirt erst vom Januar. Über Seemüller denk ich ganz anders und Ihr Urteil hat mich sehr befremdet. Ich wünsche nichts sehnlicher als daß er bei der nächsten Vaccatur ! hieher kommt, wenn Schönbach nicht zu haben sein sollte, wofür ich natürlich alles aufbieten werde. Das Burdachische Buch halte ich allerdings auch für besser als S. es gemacht hat. – Im Großen und Ganzen denke ich über die Zs. und über das 1. Heft insbesondere sehr kühl und ruhig, worüber ich meiner Gesundheit wegen froh bin. Die Bibliographie hat wol allgemeinen Anklang gefunden und ihr verdanke ich wol einen großen Theil des Absatzes. Dann haben die theoretischen Artikel allgemein interessiert, am meisten Schönbachs Artikel. Allerdings ist er mehrfach misverstanden worden, insofern als einige Leute einen schroffen Gegensatz zu meinem Programm heraus gelesen haben, so z. b. die Tägliche Rundschau, die mein Programm vorsichtig u. mattherzig t[adel]lt und sagte, daß selbst meine Freunde ihre Stimme als Warner erheben müßten. Aber auch ältere Schüler von mir gestanden mir bei dieser Gelegenheit: ich sei viel zu classisch; das – Schönbachs Aufsatz – sei das erlösende Wort. Alles verlangt im Euph. Berücksichtigung der modernsten Litt. Ich habe einen Aufsatz skizziert: Litteraturgeschichte u. Litteraturkritik, den ich vielleicht an die Spitze des 3. [H]eftes stelle, wenn sich diese Stimmen mehren. Die Mehrzahl der Leute urteilt ganz entgegengesetzt wie Sie und ich: Ihnen sind die theoretischen und allgemeinen Artikel recht. Da hat also mein Verleger den richtigen Standpunkt. – Was nun den Fortgang betrifft, so wird das 2. Heft so stark wie das 1. u. wird ebenso viel kosten. Es war eine große Wolthat für mich, daß der Verleger Raum und Preis frei und beweglich gestaltete. Allerdings wird es schlie[ßl]ich doch auf eine Fixirung hinaus kommen müßen: wahrscheinlich jedes Heft zu 13 Bogen à 4 M also jährlich 52 Bogen um 16 M. Unter 13 Bogen kann ich es mit Bibl. nicht leisten. 3 Bogen Allgemeines 4 Bogen Besonderes 3 Bogen Recensionen 3 Bogen Bibliographie ohne feste Grenze zwischen den Abtheilungen. Das scheint mir zunächst das Beste. Noch lieber wären mir 14 Bogen also 56 wie bei der Zeitschrift. Aber die kostet auch 18 M., was mir doch zuviel scheint. Mir wären bewegliche Hefte das Bequemste. Aber einesmuß ich machen. Ich muß von meiner kleinsten Schrift mehr Gebrauch machen. Ich werde wahrscheinlich vom 3. Heft ab Miscellen mit klein[st]er Schrift drucken lassen. Ein Aufsatz wie der von Schmidt zu den Xenien oder der Schillerbrief nähmen dann weniger Platz ein. Ebenso wünscht mein Verleger, daß sich Briefe von der Sauce wie er sich (oder sein Gewährsmann) ausdrückt besser abheben sollen; ich werde daher das umgekehrte Verfahren einschlagen wie Sie, nemlich Briefe Borgis, Erklärungen, Einleitungen dazu Petit drucken lassen. Es thut mir leid, daß ich das nicht schon in diesem (2.) briefreichen Hefte gethan habe, da hätt ich einen halben Bogen erspart. – Meine Argumentation ist die (für d. Miscellen): Ich kann solche Kleinigkeiten nicht abweisen, zumal nicht jetzt, da die Ztschrft noch nicht fest steht; ich entfremde mir die kleinen Leute, die in ihrer Gesammtheit leider mehr sind als die Großen. [Dur]ch den kleinen Druck bringe ich mehr unter, schrecke aber zugleich auch die Leute ab mir dgl. zu schicken. – Sonderabzüge habe ich leider nicht gesehen; denn er hat auch mir keine geschickt. Ich werde aber das Silberpapier abstellen, an dem der Verleger wahrscheinlich unschuldig ist. Das fällt auf den Bayreuther Buchbin[der] zurück. – In Weimar wars im Ganzen sehr nett. Ich war zuerst in Jena bei Leitzmann während der Feiertage; fuhr mit Schmidt nach Weimar, traf aber später mit dem vielbe- schäftigten fast gar nicht mehr zusammen. Am reichsten, schönsten und erquicklichsten für mich waren die mit Jacoby verbrachten Stunden. Ich schätze ihn sehr und er gieng recht aus sich heraus. Von Fresenius [ha]tte ich weniger als im Sommer. Besser als früher gefiel mir Waldberg, auch Witkowski. Galant ist Schüddekopf, still, ruhig, verläßlich. Schlößer nicht übel. Redlich ist ganz eingegangen; ein reiner Trottel. Suphan benahm sich impertinent gegen mich, erwiderte nicht blos meinen Besuch nicht, sondern ignorirte mich völlig. Nach dem Cercle sagte er, er habe mich gesucht, obgleich ich ganz nah stand und er mich gegrüßt hatte. Nach seinem Frühstück sagte er das gleiche, obgleich er alle andern 3 Tage vorher eingeladen hatte u. s. w. Am vorletzten Tage fragte er mich, wann ich abreiste u. als ich sagte: morgen früh ½ 7; meinte er: da müßen wir vorher (vor ½ 7!) noch eine Unterredung haben. Worauf ich sagte: ich hätte nichts mit ihm zu reden. Auch Rendez vous im Gasthaus hi[elt] er nicht ein. Dabei war ich von Dienstag – Sonntag dort, also früher und länger als alle andern! – Er spielt überdies eine klägliche Rolle, läuft immer und überall als Bummerl hinterdrein.
Widerlich und peinlich war mir der Umgang mit Burdach. In der schnotterigsten und süffisansten ! Weise spricht er über alles ab, schimpf[t] über alles und läßt nur sich und wieder sich geltend. Er brach ein Gespräch über Minors Metrik – in meiner Gegenwart aber mit Vermeidung meiner Person – vom Zaun und hackte Minors ganze Thätigkeit klein. Schimpfte auf das vorjährige Wiener Verbrüderungsfest u. dgl. mehr. Zwei Tage länger – und ich wär grob gegen ihn geworden. Das ist das eingebildetste Geschöpf, das ich je kennen gelernt habe. R M Meyer gefiel mir viel besser als ich erwartet hatte; mit ihm, seiner Frau u. mit Friedländers war ich viel beisammen und sehr lustig. – Heyses Rede war Blech, aber es hatte doch einen großen Reiz ihn sprechen zu hören. Sein Toast dagegen war brillant, der Schmidts überdies nicht minder. Schmidt spielt eine imposante Rolle, ist der eigentliche Mittelpunkt u. läßt das doch niemanden merken. Gegen mich war er sehr liebenswürdig, zog mich beim Diner in s. Nähe, versprach mir mein Gesuch an das Preuß. Ministerium selbst einzubegleiten, warb Frau Meyer-Cohn als Abonnentin etc. Wollte an G. Freytag schreiben. – Damals hatte er die Ztschrft – obgleich ich sie ihm hatte sogleich schicken lassen – noch nicht gesehen; ich habe überhaupt noch kein Urteil von ihm.
Da ich zur Ztschrft wieder zurückgekehrt bin, so füge ich noch hinzu, daß das 3. Heft nächstens in den Druck ge[ht] u. daß Sie da auch Correctur des Wielandaufsatzes bekommen. Das 3. Heft wird außerdem noch Hebler (Schluß), Minor H. v Kleist und Blümner Bismarck enthalten. Also 4 Treffer. Außerdem eine große Recension von Witkowski über Faustsachen u. vielleicht von Drescher über HSachs. Meine große [R]ec. Farinelli: Grillparzer, Lope de Vega, kommt wol erst ins 4. Heft, das im Oct. erscheinen soll. Das 5. Heft soll Ende Dez. heraußen sein.
Meine Frau dankt für Ihre liebe Karte. Sie ist seit einer Woche in Hall bei Innsbruck, wo ihre Schwester Soolbäder gebrauchen soll. Natürlich ist diese lange Trennung ein großes Opfer. Ihr aber wird der Landaufenthalt gut thun und wer weiß, ob es je im Leben noch einmal so ruhige und sorglose Ferien für sie giebt. Ich habe aus diesem Grunde etwas mehr arbeiten können. Aber was hat man schließlich von der ewigen Arbeit!! – Ich werde [b]is gegen 20. Juli hier bleiben müßen, treffe dann mit meiner Frau in Salzburg zusammen u. geh mit ihr irgendwohin nach Tirol oder an den Bodensee. Im Herbst über München nach Nürnberg und Bamberg. Ende Spt. möcht ich gern in Wien arbeiten, wenn mich die Redac[ti]on nicht zurückruft.
Haben Sie Dank für Ihre viele Liebe und Treue und nehmen Sie mir mein Stillschweigen nicht übel. Es gieng wirklich nicht anders.
Herzlichst Ihr AS

Briefdaten

Schreibort:
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-264
Umfang: 12 Seite(n)

Status

Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8704 [Druckausgabe Nr. 145]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8704/methods/sdef:TEI/get

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