L. F. Ich sende Ihnen gleichzeitig den Text meines 3. Heftes in Correcturbogen. – Rec. Ex. von Prior & Fleming habe ich bisher nicht bekommen. In Bezug auf den ersten [h]ab ich ein paar Worte vorläufig gesagt u. auf eine wichtige Lücke aufmerksam gemacht. Einen geeigneten Rec. hätte ich. – In Weimar wars recht nett. Ich lernte Drescher (ein lieber Kerl), Wunderlich, Pniower, Kaufmann, Erdmann (!) neu kennen, sah Strauch nach 17 Jahren wieder, hatte mich eines Überfalls von Seiten Geigers zu wehren, der die Rec. Steigs von mir unterdrückt gewünscht hatte. Nett waren Fresenius, [W]aldberg, Meyer. Mit Schmoller sprach ich beim großherz. Diner über Scherer & seine Familie, Schröder etc. – Schmidt hatte die Liebenswürdigkeit beiligenden Aufruf aufzusetzen u. die beiligende Liste der zur Unterschrift aufzufordernden Herren vorläufig mit mir zu vereinbaren. Haben Sie die Güte den Aufruf mitzuunterzeicnen, auch wenn Sie sich nicht sehr viel davon erwarten. Er wird im Herbst privatim, per Couverts verschickt. Wenn Sie glauben, daß es mir Schönbach nicht übel nimmt, so könnten Sie ihn in meinem Namen um s. Unterschrift bitten. Jeder Brief, der mir erspart wird, ist Labsal für mich.
Über die Beschränkung der Bibliographie reden wir noch mit einander. Ich sende Ihnen von der zu Heft 3 einen Correcturabzug, den Sie behalten u. auf dem Sie mir im Lauf des Sommers zu guter Stunde alles das durchzu- streichen die Güte haben werden, was Ihrer Meinung nach wegbleiben kann. Ev. frag ich noch Jemanden anderen u. zieh aus beiden Ansichten das Mit[??]le. Freilich: ein Rückzug ist immer schwer. Ist er besser: langsam oder gewaltsam auf einmal?
Das Ergänzungsheft macht soviel ich höre überall einen recht guten Eindruck. – Althof giebt für den Herbst Hoffnung.
Fällt von Ihrem Poetikcolleg nichts für mich ab?! Ein schöner Einleitungsartikel.
Ich habe von früh Morgens an heute Briefe geschrieben, um alle Rückstände aufzuarbeiten. Verzeihen Sie daher meine Trockenheit & Kürze.
Ihr herzlich und treulich Erg.
AS.
Beilage:
Der Euphorion, vom Prof. Dr. A. Sauer seit 1894 im Buchnerischen Verlag zu Bamberg herausgegeben, soll das Archiv und die Vierteljahrschrift für neuere deutsche Litteraturgeschichte ersetzen und unserer gerade während der letzten beiden Jahrze[h]nte so reich entfalteten Wissenschaft das unentbehrliche selbständige Centralorgan für Forschungen, Quellen und Uebersichten bieten.
Diese Zeitschrift nicht nur zu erhalten, sondern auch nach Gehalt und Umfang zu vervollkommnen und durch weitere Verbreitung den Zusammenhang aller Fachgenossen zu befestigen, muß unser gemeinsames Bemühen sein, und wir bitten Sie dringend, in Ihrem Kreise das Unt[er]nehmen zu fördern, indem Sie Bibliotheken, Institute, Vereine und einzelne Freunde werben, so wie in jüngster Zeit die „Gesellschaft für deutsche Litteratur“ in Berlin und die „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Litteratur und Kunst in Böhmen“ in Prag die Vertheilung von Exemplaren, besonders an Mittelschulen, denen das Abonnenment auf eigne Hand erschwert oder unmöglich ist, betreiben.
Zuschriften bitten wir an die Verlagsbuchhhandlung oder an einen der Unterzeichneten zu richten.
Redlich (Hamburg)
Chevalier (Prag)
Sauer (Prag)
Suphan (Weimar)
Schnorr (Dresden)
Seuffert (Graz)
ESchmidt (Berlin)
Minor (Wien)
Baechtold (Zürich)
Glossy (Wien)
Pilger (Berlin)
Wendt (Karlsruhe)
Lachner (Nürnberg)
Steig (Berlin)
Waldberg (Heidelberg)
Bolte (Berlin)
Kettner (Pforta)
Bellermann (Berlin)
Waniek (Wien)
Kummer (Wien)
Stejshal (Wien)
Kelle (Prag)
Muncker München
Hertz (München)
Burdach (Halle)
HFischer (Tübingen)
Schönbach (Graz)
RMWerner (Lemberg)
Köster (Marbur[g])
Roethe (Göttingen)
Elster (Leipzig)
Liliencron.

L. F. Ich sende Ihnen gleichzeitig den Text meines 3. Heftes in Correcturbogen. – Rec. Ex. von Prior & Fleming habe ich bisher nicht bekommen. In Bezug auf den ersten [h]ab ich ein paar Worte vorläufig gesagt u. auf eine wichtige Lücke aufmerksam gemacht. Einen geeigneten Rec. hätte ich. – In Weimar wars recht nett. Ich lernte Drescher (ein lieber Kerl), Wunderlich, Pniower, Kaufmann, Erdmann (!) neu kennen, sah Strauch nach 17 Jahren wieder, hatte mich eines Überfalls von Seiten Geigers zu wehren, der die Rec. Steigs von mir unterdrückt gewünscht hatte. Nett waren Fresenius, [W]aldberg, Meyer. Mit Schmoller sprach ich beim großherz. Diner über Scherer & seine Familie, Schröder etc. – Schmidt hatte die Liebenswürdigkeit beiligenden Aufruf aufzusetzen u. die beiligende Liste der zur Unterschrift aufzufordernden Herren vorläufig mit mir zu vereinbaren. Haben Sie die Güte den Aufruf mitzuunterzeicnen, auch wenn Sie sich nicht sehr viel davon erwarten. Er wird im Herbst privatim, per Couverts verschickt. Wenn Sie glauben, daß es mir Schönbach nicht übel nimmt, so könnten Sie ihn in meinem Namen um s. Unterschrift bitten. Jeder Brief, der mir erspart wird, ist Labsal für mich.
Über die Beschränkung der Bibliographie reden wir noch mit einander. Ich sende Ihnen von der zu Heft 3 einen Correcturabzug, den Sie behalten u. auf dem Sie mir im Lauf des Sommers zu guter Stunde alles das durchzu- streichen die Güte haben werden, was Ihrer Meinung nach wegbleiben kann. Ev. frag ich noch Jemanden anderen u. zieh aus beiden Ansichten das Mit[??]le. Freilich: ein Rückzug ist immer schwer. Ist er besser: langsam oder gewaltsam auf einmal?
Das Ergänzungsheft macht soviel ich höre überall einen recht guten Eindruck. – Althof giebt für den Herbst Hoffnung.
Fällt von Ihrem Poetikcolleg nichts für mich ab?! Ein schöner Einleitungsartikel.
Ich habe von früh Morgens an heute Briefe geschrieben, um alle Rückstände aufzuarbeiten. Verzeihen Sie daher meine Trockenheit & Kürze.
Ihr herzlich und treulich Erg.
AS.
Beilage:
Der Euphorion, vom Prof. Dr. A. Sauer seit 1894 im Buchnerischen Verlag zu Bamberg herausgegeben, soll das Archiv und die Vierteljahrschrift für neuere deutsche Litteraturgeschichte ersetzen und unserer gerade während der letzten beiden Jahrze[h]nte so reich entfalteten Wissenschaft das unentbehrliche selbständige Centralorgan für Forschungen, Quellen und Uebersichten bieten.
Diese Zeitschrift nicht nur zu erhalten, sondern auch nach Gehalt und Umfang zu vervollkommnen und durch weitere Verbreitung den Zusammenhang aller Fachgenossen zu befestigen, muß unser gemeinsames Bemühen sein, und wir bitten Sie dringend, in Ihrem Kreise das Unt[er]nehmen zu fördern, indem Sie Bibliotheken, Institute, Vereine und einzelne Freunde werben, so wie in jüngster Zeit die „Gesellschaft für deutsche Litteratur“ in Berlin und die „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Litteratur und Kunst in Böhmen“ in Prag die Vertheilung von Exemplaren, besonders an Mittelschulen, denen das Abonnenment auf eigne Hand erschwert oder unmöglich ist, betreiben.
Zuschriften bitten wir an die Verlagsbuchhhandlung oder an einen der Unterzeichneten zu richten.
Redlich (Hamburg)
Chevalier (Prag)
Sauer (Prag)
Suphan (Weimar)
Schnorr (Dresden)
Seuffert (Graz)
ESchmidt (Berlin)
Minor (Wien)
Baechtold (Zürich)
Glossy (Wien)
Pilger (Berlin)
Wendt (Karlsruhe)
Lachner (Nürnberg)
Steig (Berlin)
Waldberg (Heidelberg)
Bolte (Berlin)
Kettner (Pforta)
Bellermann (Berlin)
Waniek (Wien)
Kummer (Wien)
Stejshal (Wien)
Kelle (Prag)
Muncker München
Hertz (München)
Burdach (Halle)
HFischer (Tübingen)
Schönbach (Graz)
RMWerner (Lemberg)
Köster (Marbur[g])
Roethe (Göttingen)
Elster (Leipzig)
Liliencron.

Briefdaten

Schreibort:
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-301
Umfang: 6 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8771. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8771/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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