Lfrd. Ich freue mich nach langer zeit ein lebenszeichen erhalten zu haben. Das heft werd ich, soweit ichs nicht aus der hs. kenne, bald lesen. Wie urteilen Sie über Huber? Distels diesteln haben mich auch in der VJs. geärgert, aber ich frass Sie doch. Allen dilettanten gegenüber fühle ich mich ohnmächtig. Und so wundere ich mich nicht, dass er auch Sie hereinlegte. Übrigens wird ja, was er Ihnen gab, besser sein, als was ich mir aufhängen liess. Harnacks rätsel ist mir ungelöst. Ist er krank, so dauert er mich. Zu seiner wissenschaft habe ich über der entsetzlichen klass. ästhetik das vertrauen verloren, der Schiller hat mich also nicht mehr enttäuscht.
In Marburg sollen neun vorgeschlagen sein, das hiesse ich vollzählig. Wer den trumpf erwischt? Mir ists gleichgültig. Gleichgültiger als Ihre collegiale sorge. Ich bin sehr gespannt, wann Sie mir einmal etwas darüber schreiben dürfen; nehmen Sie mir nur Anton S. nicht weg.
Das interesse an der oper nimmt bei den stud. ab; ists nur der fasching? er schädigt immer. Ich habe Faust II neu fürs kolleg gemacht. Daneben Werthercorrecturen u. abfassen der lesarten für den druck. Oje! wär ich den los! Wo bekommt man Ihre Grillp. rede zu lesen? u. worüber ging sie? Herzlich Ihr BSfft. 25 I

Lfrd. Ich freue mich nach langer zeit ein lebenszeichen erhalten zu haben. Das heft werd ich, soweit ichs nicht aus der hs. kenne, bald lesen. Wie urteilen Sie über Huber? Distels diesteln haben mich auch in der VJs. geärgert, aber ich frass Sie doch. Allen dilettanten gegenüber fühle ich mich ohnmächtig. Und so wundere ich mich nicht, dass er auch Sie hereinlegte. Übrigens wird ja, was er Ihnen gab, besser sein, als was ich mir aufhängen liess. Harnacks rätsel ist mir ungelöst. Ist er krank, so dauert er mich. Zu seiner wissenschaft habe ich über der entsetzlichen klass. ästhetik das vertrauen verloren, der Schiller hat mich also nicht mehr enttäuscht.
In Marburg sollen neun vorgeschlagen sein, das hiesse ich vollzählig. Wer den trumpf erwischt? Mir ists gleichgültig. Gleichgültiger als Ihre collegiale sorge. Ich bin sehr gespannt, wann Sie mir einmal etwas darüber schreiben dürfen; nehmen Sie mir nur Anton S. nicht weg.
Das interesse an der oper nimmt bei den stud. ab; ists nur der fasching? er schädigt immer. Ich habe Faust II neu fürs kolleg gemacht. Daneben Werthercorrecturen u. abfassen der lesarten für den druck. Oje! wär ich den los! Wo bekommt man Ihre Grillp. rede zu lesen? u. worüber ging sie? Herzlich Ihr BSfft. 25 I

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8906. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8906/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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