L. fr. Leverkühn war mir völlig unbekannt, bis er vor jahr u. tag mich um aufschluss über Lavaterhss. seines besitzes anging. Ich gewährte ihm, weil ich das Wieland und die Goethestücke nicht verloren gehen lassen wollte. Seinen fragen nach ist er nicht nur in deutscher literatur sondern überhaupt wissenschaftlich ein vollkommner laie. Seine gewiss begründete entschuldigung, es mangle ihm in Sophia an allen büchern, erklärt doch seine absolute hilflosigkeit u. ignoranz nicht zureichend. Den brief Wields. habe ich gelesen. Auf seine bitte um nennung von druckgelegenheit empfahl ich ihm für diesen den Euphor., für die Goethesachen das Gjahrb. Ein recht, sich auf mich bei Ihnen zu berufen, gab ich ihm nicht. Dass ich ihm schrieb, ich hielte den brief f. ungedruckt, durfte er in s. kommentar erwähnen. Ich gab ihm auch erläuterungen. Wie er text u. anm. einrichten soll, schrieb ich nicht. Ich hielt das mit druckmaschine geschriebene mscpt. für brouillon, hatte auch keine lust, es um o. auszubauen. Mir ist der mann schon lästig geworden. Verfahren Sie mit ihm nach lust, ohne jede rücksicht auf mich, der ihn gerne los wird. Den brief finde ich wie Sie druckenswert. Er hat noch allerlei Lavatersches, was mir bei flüchtiger prüfung wenig wert zu sein scheint, ich kann mich aber täuschen. Herzlich BSfft.

L. fr. Leverkühn war mir völlig unbekannt, bis er vor jahr u. tag mich um aufschluss über Lavaterhss. seines besitzes anging. Ich gewährte ihm, weil ich das Wieland und die Goethestücke nicht verloren gehen lassen wollte. Seinen fragen nach ist er nicht nur in deutscher literatur sondern überhaupt wissenschaftlich ein vollkommner laie. Seine gewiss begründete entschuldigung, es mangle ihm in Sophia an allen büchern, erklärt doch seine absolute hilflosigkeit u. ignoranz nicht zureichend. Den brief Wields. habe ich gelesen. Auf seine bitte um nennung von druckgelegenheit empfahl ich ihm für diesen den Euphor., für die Goethesachen das Gjahrb. Ein recht, sich auf mich bei Ihnen zu berufen, gab ich ihm nicht. Dass ich ihm schrieb, ich hielte den brief f. ungedruckt, durfte er in s. kommentar erwähnen. Ich gab ihm auch erläuterungen. Wie er text u. anm. einrichten soll, schrieb ich nicht. Ich hielt das mit druckmaschine geschriebene mscpt. für brouillon, hatte auch keine lust, es um o. auszubauen. Mir ist der mann schon lästig geworden. Verfahren Sie mit ihm nach lust, ohne jede rücksicht auf mich, der ihn gerne los wird. Den brief finde ich wie Sie druckenswert. Er hat noch allerlei Lavatersches, was mir bei flüchtiger prüfung wenig wert zu sein scheint, ich kann mich aber täuschen. Herzlich BSfft.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8955. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8955/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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