Graz 13.3.03.

Lieber freund, Warum Suphan wünschte, dass Sie mir den beiliegenden brief senden, ist mir unerfindlich, es sei denn damit ich über sein verhalten gegen Sie milder denken solle. Heute traf – auf meine mitteilung des vorwörtchens, wobei ich erklärt hatte, dass ich mich verletzt fühle – das übliche 4 seiten grosse schreiben ein: „Verzeih wenn etwas verletzendes vorgefallen ist“ usw. Rulands brief an Sie ist köstlich; er weiss zwar nicht, was ich verfasst habe, aber er verglich es mit landeskundlichen dingen. Beide herren beschmeissen mich jetzt mit höflichkeit. Sie müssen ihnen gehörig eingeheizt haben. Ich dank Ihnen für das tapfere eintreten.
Natürlich erhalten Sie u. Hauffen exemplare, ich habe mir statt eines honorares mehrere bedungen. Ich möchte nur Böhlau nicht mit unnötigen recensexemplaren beladen u. das bitte ich auch bei Ihrer mündlichen besprechung mit ihm ins auge zu fassen.
Das programm, das Sie mir schreiben, kommt mir gross vor. Doch darauf verstehen Sie sich besser; man kann ja sehen, wie weit der verleger gehen will.
Wenn Sie noch in Weimar sind, bis das heftchen fertig ist, erhalten Sies direkt im Elephanten.
An Erich hab ich nicht geschrieben u. tue es kaum, da ich der sache überdrüssig bin.
Für die bevorzgung des Pervonte beim abdruck dank ich eigens.
Montag noch 2 stunden seminar, dann fakultäts- und senatssitzungen – u. dann freiheit!
Alles gute zur Weimarer reise!
In treuen
Ihr
BSfft.

Graz 13.3.03.

Lieber freund, Warum Suphan wünschte, dass Sie mir den beiliegenden brief senden, ist mir unerfindlich, es sei denn damit ich über sein verhalten gegen Sie milder denken solle. Heute traf – auf meine mitteilung des vorwörtchens, wobei ich erklärt hatte, dass ich mich verletzt fühle – das übliche 4 seiten grosse schreiben ein: „Verzeih wenn etwas verletzendes vorgefallen ist“ usw. Rulands brief an Sie ist köstlich; er weiss zwar nicht, was ich verfasst habe, aber er verglich es mit landeskundlichen dingen. Beide herren beschmeissen mich jetzt mit höflichkeit. Sie müssen ihnen gehörig eingeheizt haben. Ich dank Ihnen für das tapfere eintreten.
Natürlich erhalten Sie u. Hauffen exemplare, ich habe mir statt eines honorares mehrere bedungen. Ich möchte nur Böhlau nicht mit unnötigen recensexemplaren beladen u. das bitte ich auch bei Ihrer mündlichen besprechung mit ihm ins auge zu fassen.
Das programm, das Sie mir schreiben, kommt mir gross vor. Doch darauf verstehen Sie sich besser; man kann ja sehen, wie weit der verleger gehen will.
Wenn Sie noch in Weimar sind, bis das heftchen fertig ist, erhalten Sies direkt im Elephanten.
An Erich hab ich nicht geschrieben u. tue es kaum, da ich der sache überdrüssig bin.
Für die bevorzgung des Pervonte beim abdruck dank ich eigens.
Montag noch 2 stunden seminar, dann fakultäts- und senatssitzungen – u. dann freiheit!
Alles gute zur Weimarer reise!
In treuen
Ihr
BSfft.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: 2 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9079. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9079/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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