Prag 9/5 06
Smichow 586

[L]. F. Die Sache ist nun etwas verwickelt. Als Kelle vor kurzem in Prag war und mich durch seinen Vater zu sich hatte bitten lassen erwähnte er, ich bekäme auch nächstens 400 Kr. Zuschuss für den Ephorion. Ich klärte ihn darüber auf, dass ich davon nichts hätte, musste aber annehmen, dass die Summe gesichert ist. Ich hatte nun vor ungefähr einer Woche an Fromme wegen Terminisierung der nächsten Jahrgänge u. Hefte ausführlich zu schreiben, erwähnte dabei des Ergänzungsheftes u. sagte ihm: das Min. werde 400 Kr. dafür bewilligen. Wir wüssten nur nicht, ob für 1906 oder 1907; wann er die Summe bekomme könne ihm übrigens gleichgültig sein. Er schreibt mir nun soeben wörtlich
„Die Ergänzungshefte bleiben davon [dass nach seinen Wunsch Band & Jahrgang äußerlich zusammen fallen sollen, der Zeit [n]ach] unabhängig; wir werden das neuste bei der erwirkten ministeriellen Unterstützung sogleich nach Empfang des Manuskriptes in Angriff nehmen.“
Das also das Heft nach 1906 erscheint, das macht gar keinen Anstand. 300 Kr. statt [4]00 wage ich Fromme gar nicht anzubieten, weil letztere Summe von Anfang an feststand und weil wir doch froh sein müssen, wenn er für die Bogen über 13 nichts verlangt. Es kommt ja auch noch das Register hinzu, das übrigens der Herr Vf. am besten selbst anlegt. Es müssen also 100 Kr. irgendwie aufgebracht werden, entweder durch eine nochmalige Eingabe ans Min., die in den Druck ja nicht aufzuhalten brauchte, oder durch Glossy und die Wiener Gönner oder durch eine Preiserhöhung des Heftes, die ich, wenn Sie sie für möglich halten, Fromme vorschlagen will. Ich warte mit meinem Brief an Fromme bis zu Ihrer Antwort. Den Zuschuss persönlich zu leisten, wie ich bei Arbeiten meiner Schüler schon öfter getan habe, dazu kann ich weiter auf S. 1 mich vorderhand noch nicht entschliessen. Ich setze ohnehin immer zu. Herzlichst und treulichst
Ihr AS.

Prag 9/5 06
Smichow 586

[L]. F. Die Sache ist nun etwas verwickelt. Als Kelle vor kurzem in Prag war und mich durch seinen Vater zu sich hatte bitten lassen erwähnte er, ich bekäme auch nächstens 400 Kr. Zuschuss für den Ephorion. Ich klärte ihn darüber auf, dass ich davon nichts hätte, musste aber annehmen, dass die Summe gesichert ist. Ich hatte nun vor ungefähr einer Woche an Fromme wegen Terminisierung der nächsten Jahrgänge u. Hefte ausführlich zu schreiben, erwähnte dabei des Ergänzungsheftes u. sagte ihm: das Min. werde 400 Kr. dafür bewilligen. Wir wüssten nur nicht, ob für 1906 oder 1907; wann er die Summe bekomme könne ihm übrigens gleichgültig sein. Er schreibt mir nun soeben wörtlich
„Die Ergänzungshefte bleiben davon [dass nach seinen Wunsch Band & Jahrgang äußerlich zusammen fallen sollen, der Zeit [n]ach] unabhängig; wir werden das neuste bei der erwirkten ministeriellen Unterstützung sogleich nach Empfang des Manuskriptes in Angriff nehmen.“
Das also das Heft nach 1906 erscheint, das macht gar keinen Anstand. 300 Kr. statt [4]00 wage ich Fromme gar nicht anzubieten, weil letztere Summe von Anfang an feststand und weil wir doch froh sein müssen, wenn er für die Bogen über 13 nichts verlangt. Es kommt ja auch noch das Register hinzu, das übrigens der Herr Vf. am besten selbst anlegt. Es müssen also 100 Kr. irgendwie aufgebracht werden, entweder durch eine nochmalige Eingabe ans Min., die in den Druck ja nicht aufzuhalten brauchte, oder durch Glossy und die Wiener Gönner oder durch eine Preiserhöhung des Heftes, die ich, wenn Sie sie für möglich halten, Fromme vorschlagen will. Ich warte mit meinem Brief an Fromme bis zu Ihrer Antwort. Den Zuschuss persönlich zu leisten, wie ich bei Arbeiten meiner Schüler schon öfter getan habe, dazu kann ich weiter auf S. 1 mich vorderhand noch nicht entschliessen. Ich setze ohnehin immer zu. Herzlichst und treulichst
Ihr AS.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 423/1-513
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9184. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9184/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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