Graz 19/4. 85.
L. F. Ich antworte umgehend, um die S[ache] zum Abschluß zu bringen. 20 Bogen Text u. 7 Bogen Einleitung, sagen wir also zusammen 30 Bogen (hoch gerechnet) wird das ganze geben. Von den Briefen ist keine Idee; ich habe nur Kleist I im Auge gehabt als Muster der Anordnung etc. Ich sähe die Ausgabe gern in Ihrer Sammlung untergebracht; wer nimmt sie mir überhaupt auch sonst in Verlag? Und wenn ich sie irgend [e]iner Sammlung (wie den Kleist der Hempelschen) angliedern muß, so werde ich auf die alte Orthographie u. auf anderes mehr verzichten müssen, was ich immer sehr ungern thue. Ich bin mit diesen 25 M. ganz zufrieden (Bei Pyra habe ich [n]icht auf so viel gerechnet, weil ich nicht wußte, daß Sie überhaupt mehr als 20 zahlen.)
Also: Texte der ältesten echten Drucke mit den Varianten der erhaltenen Handschriften u. späteren Ausgaben am Fuße jeder Seite; wahrscheinlich chronologische Anordnung; absolute Vollständigkeit (mit Ausnahme der prosaischen [Ho]razübersetzung.) Biographisch-literarhistor. Einleitung. Manuscript bis Neujahr 1886 abzuliefern. Eventuelle Verzö- gerung würde ich Ihnen Anfang October l. J. zur Kenntnis bringen.
Wenn Sie dem beistimmen, so theile ich mir den Sept. u. Octobr so ein, daß ich auf Uz reise. –
Die Sonnenfels Anmerkungen können erst erscheinen, wenn meine Sammlung über die ersten 12 Hefte fortgesetzt wird, wozu bis jetzt keine Aussicht ist. Zunächst erscheint 1 Heft Stranitzky (Ollapatrida) u. 2 Hefte [S]terzinger Faßnachtsspiele aus dem Anfang des 16. Jh. (Das erste von Werner, die beiden letzten von Zingerle besorgt.)
Dank für Ihre Mittheil. über Lange-Pyra. Man. folgt sobald die zum Abschluß nothwendigen Bücher aus Berlin od. München eintreffen.
Haben Sie Verbindungen in Hamburg (außer Redlich, den ich schon zu oft mit dergl. belästigt habe); ich brauche die Kritik im Hamburg. Corresp. über die erste Auflage der Lieder u. Langes Erwiederung.
Möge die Genesung Ihrer Mutter rasch fortschreiten.
Herzlichst
Ihr
Sauer.
Graz 19/4. 85.
L. F. Ich antworte umgehend, um die S[ache] zum Abschluß zu bringen. 20 Bogen Text u. 7 Bogen Einleitung, sagen wir also zusammen 30 Bogen (hoch gerechnet) wird das ganze geben. Von den Briefen ist keine Idee; ich habe nur Kleist I im Auge gehabt als Muster der Anordnung etc. Ich sähe die Ausgabe gern in Ihrer Sammlung untergebracht; wer nimmt sie mir überhaupt auch sonst in Verlag? Und wenn ich sie irgend [e]iner Sammlung (wie den Kleist der Hempelschen) angliedern muß, so werde ich auf die alte Orthographie u. auf anderes mehr verzichten müssen, was ich immer sehr ungern thue. Ich bin mit diesen 25 M. ganz zufrieden (Bei Pyra habe ich [n]icht auf so viel gerechnet, weil ich nicht wußte, daß Sie überhaupt mehr als 20 zahlen.)
Also: Texte der ältesten echten Drucke mit den Varianten der erhaltenen Handschriften u. späteren Ausgaben am Fuße jeder Seite; wahrscheinlich chronologische Anordnung; absolute Vollständigkeit (mit Ausnahme der prosaischen [Ho]razübersetzung.) Biographisch-literarhistor. Einleitung. Manuscript bis Neujahr 1886 abzuliefern. Eventuelle Verzö- gerung würde ich Ihnen Anfang October l. J. zur Kenntnis bringen.
Wenn Sie dem beistimmen, so theile ich mir den Sept. u. Octobr so ein, daß ich auf Uz reise. –
Die Sonnenfels Anmerkungen können erst erscheinen, wenn meine Sammlung über die ersten 12 Hefte fortgesetzt wird, wozu bis jetzt keine Aussicht ist. Zunächst erscheint 1 Heft Stranitzky (Ollapatrida) u. 2 Hefte [S]terzinger Faßnachtsspiele aus dem Anfang des 16. Jh. (Das erste von Werner, die beiden letzten von Zingerle besorgt.)
Dank für Ihre Mittheil. über Lange-Pyra. Man. folgt sobald die zum Abschluß nothwendigen Bücher aus Berlin od. München eintreffen.
Haben Sie Verbindungen in Hamburg (außer Redlich, den ich schon zu oft mit dergl. belästigt habe); ich brauche die Kritik im Hamburg. Corresp. über die erste Auflage der Lieder u. Langes Erwiederung.
Möge die Genesung Ihrer Mutter rasch fortschreiten.
Herzlichst
Ihr
Sauer.
Schreibort: Graz
Empfangsort: Würzburg
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-57
Umfang: 4 Seite(n)
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8307. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8307/methods/sdef:TEI/get
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