Sie sind mir, lieber Freund, mit Ihrer Karte zuvorgekommen; denn auch ich habe zu danken für die überfreundliche Aufnahme in Graz und die liebevolle Begegnung in Wien. Ich wollte, ich hätte auch Donnerstag mit Ihrer Frau und Ihnen in Schönbrunn sein können, statt daß ich bei Minor saß, wo drei fremde Weiber zu Besuch waren [und] ich mich kläglich langweilte. Keine Worte über die schwebende Offerte, keines über Wissenschaft. – Nein, mein lieber, die Erfahrung, die ich an diesem und andern Freunden gemacht habe, gilt für Sie, Gott sei Dank, nicht und ich hoffe, alljährliche Begegnungen wie ich sie anstrebe: sollen uns gegenseitig zeigen, daß wir uns ganz gleich bleiben und sollten wir selbst einmal k. k. Regirungsräthe werden. Auch Schmidt hat aus Berlin überraschend freundlich geschrieben u. ich bin froh, die alte Neigung zu ihm nicht ganz aufgeben zu müßen, wie ich schon meinte. Er ist voll Dankbarkeit gegen Ihre aufreibende Thätigkeit.
Der Hallesche Vorschlag ist bös! Um so mehr müßen wir nun zusammenhalten. M[öge] Sch.s Antrag Erfolg haben.
Bitte, grüßen Sie gelegentlich die Kränzchen-Freunde: ich konnte blos meinen lieben Herbergseltern in der Grethestraße bisher schreiben. Später mehr.
Mit freundlichen Grüßen an Ihre liebe Frau und Sie
Treulichst Ihr AS.

Prag 26.4.87.

Sie sind mir, lieber Freund, mit Ihrer Karte zuvorgekommen; denn auch ich habe zu danken für die überfreundliche Aufnahme in Graz und die liebevolle Begegnung in Wien. Ich wollte, ich hätte auch Donnerstag mit Ihrer Frau und Ihnen in Schönbrunn sein können, statt daß ich bei Minor saß, wo drei fremde Weiber zu Besuch waren [und] ich mich kläglich langweilte. Keine Worte über die schwebende Offerte, keines über Wissenschaft. – Nein, mein lieber, die Erfahrung, die ich an diesem und andern Freunden gemacht habe, gilt für Sie, Gott sei Dank, nicht und ich hoffe, alljährliche Begegnungen wie ich sie anstrebe: sollen uns gegenseitig zeigen, daß wir uns ganz gleich bleiben und sollten wir selbst einmal k. k. Regirungsräthe werden. Auch Schmidt hat aus Berlin überraschend freundlich geschrieben u. ich bin froh, die alte Neigung zu ihm nicht ganz aufgeben zu müßen, wie ich schon meinte. Er ist voll Dankbarkeit gegen Ihre aufreibende Thätigkeit.
Der Hallesche Vorschlag ist bös! Um so mehr müßen wir nun zusammenhalten. M[öge] Sch.s Antrag Erfolg haben.
Bitte, grüßen Sie gelegentlich die Kränzchen-Freunde: ich konnte blos meinen lieben Herbergseltern in der Grethestraße bisher schreiben. Später mehr.
Mit freundlichen Grüßen an Ihre liebe Frau und Sie
Treulichst Ihr AS.

Prag 26.4.87.

Sie sind mir, lieber Freund, mit Ihrer Karte zuvorgekommen; denn auch ich habe zu danken für die überfreundliche Aufnahme in Graz und die liebevolle Begegnung in Wien. [...] Nein, mein lieber, die Erfahrung, die ich an diesem und andern Freunden gemacht habe, gilt für Sie, Gott sei Dank, nicht und ich hoffe, alljährliche Begegnungen wie ich sie anstrebe: sollen uns gegenseitig zeigen, daß wir uns ganz gleich bleiben und sollten wir selbst einmal k. k. Regirungsräthe werden.

Auch Sauer bedankte sich für das gemeinsame Treffen mit Seuffert. Er versicherte ihm außerdem, dass die verbesserte berufliche Stellung noch keine negativen Auswirkungen auf seinen Charakter gezeigt hatte.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-99
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8384. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8384/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek und des Staatsarchivs Würzburg. Für jede weitere Verwendung wenden Sie sich bitte an die jeweilige Institution.