Lfrd. Ich für meine person halte das zusetzen der verff.-namen im falle Bernays festschrift u. in ähnlichen für unnötig. Der sache ist auch so genüge getan; hilfsmittel zur germanistengeschichte der gegenwart braucht eine zs. nicht zu sein; der tadel spricht sich unpersönlicher aus; beim lob der arbeit mag der autor genannt werden. Wollen Sie die oberflächliche skizze verwenden, so steht sie Ihnen zur verfügung; mit meinem namen schon deswegen nicht, weil ich das buch für DLZ angezeigt habe.
Burdach hat auch über den titel der VJS gejammert, es müsse durchaus Vierteljahrsschrift heissen. Gewiss war aber der titel nicht der grund, warum er trotz meiner bitten nur 1 schmarrn in die zs. gab. Er gehört überhaupt zu den unzufriedenen, weiss vieles wirklich besser, ist aber langsamer production und – egoist. Das sag ich obwol ich ihn für den bedeutendsten kopf halte, den das Deutsche reich in meinem fache hat u. obwol ich nicht schlecht mit ihm stehe. – Bitten Sie Werner, dass er im minister. nicht über den Euphorion spreche (er kommt wol als Lemberger delegirter bald wieder nach Wien zur audienz in gehaltsfragen); er meint es gewiss sehr gut, aber er hat s. z. dort die nase darauf gestossen, dass Creizenach bei der eingabe zugunsten der VJS. umgangen worden sei, was trotz seiner erklärung dieser exclusion vom übel war. Er hat auch mir das vom journalismus gesagt; was diese äusserung provociert hat, die doch nur auf den eröffnungsartikel des 1. bd. taugt, weiss ich nicht; aber aus eigenem kam Gautsch gewiss nicht darauf. Glückauf zur subventionsbitte! – Kleinigkeiten sind zum füllen des schlussbogens sehr bequem: es ist immer schwierig die bogenzahl der hefte einzuhalten, u. doch nötig, weil ¼ u. ½ bogen in der druckerei relativ mehr kosten (auch buchbinder!)- Ich habe in den letzten jahren der druckerei stets füllartikel zur auswahl nach umfang zur verfügung gestellt. – Zeidler! eine böse sache. Es ist eine harte aber gesunde lehre für den übereiligen stürmer. Grüssend Ihr BSfft.

20 I 94.

Lfrd. Ich für meine person halte das zusetzen der verff.-namen im falle Bernays festschrift u. in ähnlichen für unnötig. Der sache ist auch so genüge getan; hilfsmittel zur germanistengeschichte der gegenwart braucht eine zs. nicht zu sein; der tadel spricht sich unpersönlicher aus; beim lob der arbeit mag der autor genannt werden. Wollen Sie die oberflächliche skizze verwenden, so steht sie Ihnen zur verfügung; mit meinem namen schon deswegen nicht, weil ich das buch für DLZ angezeigt habe.
Burdach hat auch über den titel der VJS gejammert, es müsse durchaus Vierteljahrsschrift heissen. Gewiss war aber der titel nicht der grund, warum er trotz meiner bitten nur 1 schmarrn in die zs. gab. Er gehört überhaupt zu den unzufriedenen, weiss vieles wirklich besser, ist aber langsamer production und – egoist. Das sag ich obwol ich ihn für den bedeutendsten kopf halte, den das Deutsche reich in meinem fache hat u. obwol ich nicht schlecht mit ihm stehe. – Bitten Sie Werner, dass er im minister. nicht über den Euphorion spreche (er kommt wol als Lemberger delegirter bald wieder nach Wien zur audienz in gehaltsfragen); er meint es gewiss sehr gut, aber er hat s. z. dort die nase darauf gestossen, dass Creizenach bei der eingabe zugunsten der VJS. umgangen worden sei, was trotz seiner erklärung dieser exclusion vom übel war. Er hat auch mir das vom journalismus gesagt; was diese äusserung provociert hat, die doch nur auf den eröffnungsartikel des 1. bd. taugt, weiss ich nicht; aber aus eigenem kam Gautsch gewiss nicht darauf. Glückauf zur subventionsbitte! – Kleinigkeiten sind zum füllen des schlussbogens sehr bequem: es ist immer schwierig die bogenzahl der hefte einzuhalten, u. doch nötig, weil ¼ u. ½ bogen in der druckerei relativ mehr kosten (auch buchbinder!)- Ich habe in den letzten jahren der druckerei stets füllartikel zur auswahl nach umfang zur verfügung gestellt. – Zeidler! eine böse sache. Es ist eine harte aber gesunde lehre für den übereiligen stürmer. Grüssend Ihr BSfft.

20 I 94.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8661. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8661/methods/sdef:TEI/get

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