L. F. Im Voraus bitte ich Sie um Verzeihung, wenn dieser heutige Brief zu ?ristisch wird. Tausend Dank für Ihre Bemühungen. Schlenther hab ich eingeladen, überhaupt alles; leider auch Odinga. Ich zögerte zuerst, sandte aber doch, 2 Stunden bevor Ihr Brief kam, war es abgegangen. Leider sind mir die Prospecte momentan ausgegangen. 400 hab ich versandt. Sobald die neuen kommen, sende ich an Eichler ½ Duzend ! u. Ihnen noch einige, so für Raiz. Eichler bitte ich um die Recension über Flohr nach Ostern oder wann er eben Zeit hat. Alles Drängen bezog sich eben nur aufs erste Heft: später hab ich schwerlich Mangel an Kritiken, wenns einmal Exemplare giebt. Die kommen leider noch sehr spärlich. Krause – Gottsched – Flottwell hab ich eingefordert, zugleich aber auch Rosenbaum zur Rec. versprochen. Sonst hab ich als Rec. Ex.: Böhme & Erk; Bing Novalis; Sch[en]ck: Bodenstedt; Stettenheim: Polizei; . Wollen Sie davon was. Hassencamp Wieland reserviere ich Ihnen. So lang u. so spät als Sie wollen. Das unbekannte Wielandgedicht bitt ich mir auch aus; aber ganz! Goethe, Weimarische Ausgabe Neue Serie, wird wol nur ein Referat für die ‚Neue Litteratur‘. Wollen Sie m[ir] das liefern, so ists mir sehr recht. Böhm – Wekherlin, Lili 2. Aufl. Biedermann Kommentar. Alle 3 willkommen, kurz oder lang, wie Sie wollen; anonym oder unterzeichnet. Ich will nur Notizen, oder Recensionen, auf die ich mich verlassen kann. Decken will ich sie gern mit meiner Redactionsautorität. Also lie[fe]rn Sie mir von dem Erwähnten was Ihnen paßt, und Ihnen nicht zu große Mühe macht. – Ich verzeichne was ich habe:
F. v. Jan: ein Modell zu Goethes Stella;
Hirzel, ein Schillerbriefchen
Drescher, ein Lessingbriefchen
Minor: Über Centralanstalten für Wiss. Hilfsarbeiten
–– Kleistiana (Guiscard!)
–– Kleinigkeiten zu Goethe
(2. Februar Woche verspr.)
Geiger Berlinische Analecten
Leitzmann Ein Brief Therese Forsters.
Weilen Zu d. Laune d. Verliebten
Krauss Mörikes politische Ansichten.
Pawel Rabenerbrief
Hauffen: Zwei Gespielen
Sicher ist noch ein wichtiger Aufsatz über Opitz von Rubensohn * soll morgen kommen Mitte März: Trautmann: Olmische Theatergeister.
Vater & Sohn Werner haben Aufsätze fertig! Stern sagte zu. Ende Februar ein großer Aufsatz über Simon Lemnius von Höfler. Kleinigkeiten von Friedländer, Jonas versprochen. Schmidt will aus Köhlers Nachlaß einiges senden. Von ihm selbst und Harnack hab ich mir ‚Methodisches‘ erbeten. Nichtsdestoweniger ist mir Schönbachs Absage höchst unangenehm. Drängen wollt ich nicht zu sehr in ihn; aber der Schlange ist der Kopf abgehaun dadurch. Schließlich [we]rd ich mit Minor anfangen müssen wie Sie; sein Aufsatz ist wohl auch darauf berechnet u. schließt mit d. Worten: ‚Viribus unitis‘ ist der Wahlspruch eines philologenfreundl. Monarchen! – für alle Ihre Rathschläge betreffs des kritischen Theiles herzlichen Dank. Ich wird alles beherzigen. Von den Mitarbeitern der VJS fehlen mir noch viele Adressen, die ich hier verzeichne. Bitte bei Gelegenheit um nähere Angaben. –
Ich werde das erste Heft gewiß nich[t] übereilen und möchte vor allem Andern Aufsätze aus allen 4 Jahrhunderten haben. – Diese Tage bekam ich die Probedrucke. Die Schrift wird neu angeschafft; es wird alles sehr hübsch aussehen.
Bitte sind Sie nicht bös über dieses Sammelsurium. Treulichst
Ihr dankbarer
AS.

Ich gehe heute zu Zeidler u. rathe ihm mit Kelles & Cornus Zustimmung s. Gesuch zurückzuziehen. Das ist für ihn das Beste.

L. F. Im Voraus bitte ich Sie um Verzeihung, wenn dieser heutige Brief zu ?ristisch wird. Tausend Dank für Ihre Bemühungen. Schlenther hab ich eingeladen, überhaupt alles; leider auch Odinga. Ich zögerte zuerst, sandte aber doch, 2 Stunden bevor Ihr Brief kam, war es abgegangen. Leider sind mir die Prospecte momentan ausgegangen. 400 hab ich versandt. Sobald die neuen kommen, sende ich an Eichler ½ Duzend ! u. Ihnen noch einige, so für Raiz. Eichler bitte ich um die Recension über Flohr nach Ostern oder wann er eben Zeit hat. Alles Drängen bezog sich eben nur aufs erste Heft: später hab ich schwerlich Mangel an Kritiken, wenns einmal Exemplare giebt. Die kommen leider noch sehr spärlich. Krause – Gottsched – Flottwell hab ich eingefordert, zugleich aber auch Rosenbaum zur Rec. versprochen. Sonst hab ich als Rec. Ex.: Böhme & Erk; Bing Novalis; Sch[en]ck: Bodenstedt; Stettenheim: Polizei; . Wollen Sie davon was. Hassencamp Wieland reserviere ich Ihnen. So lang u. so spät als Sie wollen. Das unbekannte Wielandgedicht bitt ich mir auch aus; aber ganz! Goethe, Weimarische Ausgabe Neue Serie, wird wol nur ein Referat für die ‚Neue Litteratur‘. Wollen Sie m[ir] das liefern, so ists mir sehr recht. Böhm – Wekherlin, Lili 2. Aufl. Biedermann Kommentar. Alle 3 willkommen, kurz oder lang, wie Sie wollen; anonym oder unterzeichnet. Ich will nur Notizen, oder Recensionen, auf die ich mich verlassen kann. Decken will ich sie gern mit meiner Redactionsautorität. Also lie[fe]rn Sie mir von dem Erwähnten was Ihnen paßt, und Ihnen nicht zu große Mühe macht. – Ich verzeichne was ich habe:
F. v. Jan: ein Modell zu Goethes Stella;
Hirzel, ein Schillerbriefchen
Drescher, ein Lessingbriefchen
Minor: Über Centralanstalten für Wiss. Hilfsarbeiten
–– Kleistiana (Guiscard!)
–– Kleinigkeiten zu Goethe
(2. Februar Woche verspr.)
Geiger Berlinische Analecten
Leitzmann Ein Brief Therese Forsters.
Weilen Zu d. Laune d. Verliebten
Krauss Mörikes politische Ansichten.
Pawel Rabenerbrief
Hauffen: Zwei Gespielen
Sicher ist noch ein wichtiger Aufsatz über Opitz von Rubensohn * soll morgen kommen Mitte März: Trautmann: Olmische Theatergeister.
Vater & Sohn Werner haben Aufsätze fertig! Stern sagte zu. Ende Februar ein großer Aufsatz über Simon Lemnius von Höfler. Kleinigkeiten von Friedländer, Jonas versprochen. Schmidt will aus Köhlers Nachlaß einiges senden. Von ihm selbst und Harnack hab ich mir ‚Methodisches‘ erbeten. Nichtsdestoweniger ist mir Schönbachs Absage höchst unangenehm. Drängen wollt ich nicht zu sehr in ihn; aber der Schlange ist der Kopf abgehaun dadurch. Schließlich [we]rd ich mit Minor anfangen müssen wie Sie; sein Aufsatz ist wohl auch darauf berechnet u. schließt mit d. Worten: ‚Viribus unitis‘ ist der Wahlspruch eines philologenfreundl. Monarchen! – für alle Ihre Rathschläge betreffs des kritischen Theiles herzlichen Dank. Ich wird alles beherzigen. Von den Mitarbeitern der VJS fehlen mir noch viele Adressen, die ich hier verzeichne. Bitte bei Gelegenheit um nähere Angaben. –
Ich werde das erste Heft gewiß nich[t] übereilen und möchte vor allem Andern Aufsätze aus allen 4 Jahrhunderten haben. – Diese Tage bekam ich die Probedrucke. Die Schrift wird neu angeschafft; es wird alles sehr hübsch aussehen.
Bitte sind Sie nicht bös über dieses Sammelsurium. Treulichst
Ihr dankbarer
AS.

Ich gehe heute zu Zeidler u. rathe ihm mit Kelles & Cornus Zustimmung s. Gesuch zurückzuziehen. Das ist für ihn das Beste.

Briefdaten

Schreibort:
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-244
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8664. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8664/methods/sdef:TEI/get

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