12.2.94
Smichow 586

Lieber Freund! Vielen Dank für Hirzel, dem Sie ordentlich haben nachbessern müssen, aber noch weit grösseren für Lauchert Lichtenberg. Die Recension macht mich geradezu glücklich. Meine in der DLZ. ist noch nicht gedruckt. Über Lichtenberg denke ich besser als Sie, über Laucherts Arbeit ähnlich. Von Nachträgen hab ich nur das eine Epigr. gewußt, das Redlich im Chiffrenlexicon anführt. Ich lasse die Rec. in der angegebenen Reihenfolge drucken. Über die anderen Bücher, die Sie vielleicht noch vornehmen, habe ich mich öffentlich nicht geäußert. Keller versprach die Rec. über Stettenheims Polizei (ohne daß ich drängte oder überhaupt von Termin sprach) in 6 Tagen. So wird’s ja doch allmählich Licht. Auf Niejahr warte ich jedenfalls. An Spitzer habe ich den Prospect bereits geschickt und werde ihm noch schreiben. Das wär freilich ein großer Gewinn. – Hassencamp folgt unter Kreuzb[an]d. Sollte S. XIII Frobenius nicht vielleicht verlesen sein für Frebronius? Ich lege in das Buch die Probedruckblätter für meine Ztschrft ein, die ich mir aber gleich* wieder zurückerbitten muß; denn sie sind mein Um und Auf. Corpus Nr 199 ist die Schrift meiner Anfangsartikel; Borgis Nr 198 die Schrift aller sonstigen Aufsätze. G[ro]ße petit Nr 75 und zwar in der weniger gedrängten Anordnung die Schrift der Recensionen. Auf der 4. Seite stehen alle vier Schriften (auch die der Anmerkungen petit Nr 91) beisammen. Ich bitte Sie nun mir auf Grund Ihrer Erfahrungen zu rathen. Wie soll ich die Zeitschriftenübersicht u. die Bibliographie drucken [la]ssen? Große Petit 75 (weit) oder kleine Petit 91? (Muster ist nun endgiltig Grauerts Hist. Jahrbuch d. Görresgesellsch.) Große Petit 75 (gedrängt) misfällt mir überhaupt so, daß ich sie am liebsten gar nicht in Anwendung bringen möchte. Was nun Briefe etc. anbelangt, so hab ich es mir zuerst so gedacht. Ich wollte eine Rubrik ‚Neue Mittheilungen‘ machen u. da solche Findlinge zusammendrängen. Aber auch Geigers ‚Berliner Analecten‘ auch Rubensohns Aufsatz über das 17 Jh. sind eigentlich ‚Neue Mittheilungen‘ und in andern Heften könnte es kommen, daß alles (außer dem Einleitungs- artikel oder etwa dieser selbst) neue Mittheilung wäre. Also ich brauche für ‚kleinere ungedruckte Beiträge‘ einen Sammelnamen. ‚Findlinge‘ ist gar nicht übel. Und nun hab ich mir gedacht[, i]n dieser Gruppe vollinhaltlich mitgetheilte Briefe u. Akten (nicht bloße Absätze) mit noch kleinerer Schrift zu drucken, was Sie mir in Ihrem letzten Brief wiederrathen! Halten Sie nun angesichts dieser Schriftproben Ihren Rat aufrecht oder nicht? und wenn nicht, für welche Zusammenstellung könnten Sie stimmen. Dabei führe ich für alle Fälle den Passus meines Contracts an, an den ich z[unä]chst gebunden bin: „Die Zeitschrift wird in dreierlei Schrift gedruckt; die allgemeinen (leitenden) Artikel in Garmond, Mittheilungen und dgl. in Borgis, Recensionen in Petit.“ Auf die Garmond-Artikel bezieht sich der höhere Honorarsatz. – Alles was Sie mir geschrieben haben, werde ich beherzigen. ‚Verstreute Briefe‘ ist dünn. Ein momentaner Einfall. Treulichst Ihr
dankbar Erg. AS.

* positioniert auf S. 2 nicht an demselben Tag, wenn Sie etwa mit Schönbach drüber reden wollen; aber bald.

12.2.94
Smichow 586

Lieber Freund! Vielen Dank für Hirzel, dem Sie ordentlich haben nachbessern müssen, aber noch weit grösseren für Lauchert Lichtenberg. Die Recension macht mich geradezu glücklich. Meine in der DLZ. ist noch nicht gedruckt. Über Lichtenberg denke ich besser als Sie, über Laucherts Arbeit ähnlich. Von Nachträgen hab ich nur das eine Epigr. gewußt, das Redlich im Chiffrenlexicon anführt. Ich lasse die Rec. in der angegebenen Reihenfolge drucken. Über die anderen Bücher, die Sie vielleicht noch vornehmen, habe ich mich öffentlich nicht geäußert. Keller versprach die Rec. über Stettenheims Polizei (ohne daß ich drängte oder überhaupt von Termin sprach) in 6 Tagen. So wird’s ja doch allmählich Licht. Auf Niejahr warte ich jedenfalls. An Spitzer habe ich den Prospect bereits geschickt und werde ihm noch schreiben. Das wär freilich ein großer Gewinn. – Hassencamp folgt unter Kreuzb[an]d. Sollte S. XIII Frobenius nicht vielleicht verlesen sein für Frebronius? Ich lege in das Buch die Probedruckblätter für meine Ztschrft ein, die ich mir aber gleich* wieder zurückerbitten muß; denn sie sind mein Um und Auf. Corpus Nr 199 ist die Schrift meiner Anfangsartikel; Borgis Nr 198 die Schrift aller sonstigen Aufsätze. G[ro]ße petit Nr 75 und zwar in der weniger gedrängten Anordnung die Schrift der Recensionen. Auf der 4. Seite stehen alle vier Schriften (auch die der Anmerkungen petit Nr 91) beisammen. Ich bitte Sie nun mir auf Grund Ihrer Erfahrungen zu rathen. Wie soll ich die Zeitschriftenübersicht u. die Bibliographie drucken [la]ssen? Große Petit 75 (weit) oder kleine Petit 91? (Muster ist nun endgiltig Grauerts Hist. Jahrbuch d. Görresgesellsch.) Große Petit 75 (gedrängt) misfällt mir überhaupt so, daß ich sie am liebsten gar nicht in Anwendung bringen möchte. Was nun Briefe etc. anbelangt, so hab ich es mir zuerst so gedacht. Ich wollte eine Rubrik ‚Neue Mittheilungen‘ machen u. da solche Findlinge zusammendrängen. Aber auch Geigers ‚Berliner Analecten‘ auch Rubensohns Aufsatz über das 17 Jh. sind eigentlich ‚Neue Mittheilungen‘ und in andern Heften könnte es kommen, daß alles (außer dem Einleitungs- artikel oder etwa dieser selbst) neue Mittheilung wäre. Also ich brauche für ‚kleinere ungedruckte Beiträge‘ einen Sammelnamen. ‚Findlinge‘ ist gar nicht übel. Und nun hab ich mir gedacht[, i]n dieser Gruppe vollinhaltlich mitgetheilte Briefe u. Akten (nicht bloße Absätze) mit noch kleinerer Schrift zu drucken, was Sie mir in Ihrem letzten Brief wiederrathen! Halten Sie nun angesichts dieser Schriftproben Ihren Rat aufrecht oder nicht? und wenn nicht, für welche Zusammenstellung könnten Sie stimmen. Dabei führe ich für alle Fälle den Passus meines Contracts an, an den ich z[unä]chst gebunden bin: „Die Zeitschrift wird in dreierlei Schrift gedruckt; die allgemeinen (leitenden) Artikel in Garmond, Mittheilungen und dgl. in Borgis, Recensionen in Petit.“ Auf die Garmond-Artikel bezieht sich der höhere Honorarsatz. – Alles was Sie mir geschrieben haben, werde ich beherzigen. ‚Verstreute Briefe‘ ist dünn. Ein momentaner Einfall. Treulichst Ihr
dankbar Erg. AS.

* positioniert auf S. 2 nicht an demselben Tag, wenn Sie etwa mit Schönbach drüber reden wollen; aber bald.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-246
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8667. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8667/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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