Lieber Freund! Obgleich ich nicht weiß, ob ich mit der definitiven Entscheidung warten kann bis auf Ihre Antwort, so will ich Ihnen die neue Probe doch senden und mir unter allen Umständen nochmals Ihr Urtheil erbitten. Die Druckerei sollte zwei Proben anfertigen, hat aber nun dieselben [nicht ganz genau nach der Vorschrift] auf demsel[ben]??? vereinigt. Eigentlich 3 Muster geliefert
1. Literarisches Jahrbuch, Studies.
2. Jahrbuch f. Basler Geschichte u. Preuß. Jahrb. 1.
3. Preuß. Jahrb 2
1 Ist nicht übersichtlich.
2 und 3 ist fast gleich. 3 meines Erachtens übersichtlicher. 2 und 3 kommt sich auch in der Buchstabenzahl jeder Zeile fast gleich. (u. ist doch am meisten zu empfehlen, denn es geht mehr auf eine Zeile.) Fürs Auge scheint mir 2 am besten zu sein.
[So]nst geht alles gut. Das ganze Heft (bis auf die Bibliographie) ist gesetzt u. corrigiert.
Schmidt räth mir, ich soll eine Eingabe an das preuß. Cultusminist. machen, in der ich bitte, es möge dies. Anzahl von Ex. abnehmen, wie vom Euphorion. Sagen Sie mir gelegentlich, ob man diese Eingabe so stilisirt wie an unser Ministerium, wie ichs adressiere, wie ichs mit dem Stempel halte. Natürlich erst nach dem Erscheinen des ersten Hefts.
Meine Frau ist seit einer Woche mit ihrer Familie in Meran einer kranken Schwester wegen u bleibt 2 Monate dort. Inzwischen werd ich recht fleißig sein; ich will auch zu Pfingsten nach Weimar gehn. Sind Sie dor[t]?
Zwiedineck war hier auf der Durchreise. Er theilt mir auch über Ihre Familie mit, was mich bewegte und mir große Freude bereitete. Das sind noch ganz andere Schmerzen, Sorgen, Bedenken und Kümmernisse als um ein Buch oder um eine Zeitschrift. Aber um wie viel höher muß ich es Ihnen anrechnen, daß Sie in solcher Zeit noch so viele treue Sorge auf mich und das Meinige gewendet haben; hoffentlich nicht verschwendet.
In inniger Antheilnahme
Ihr dankbar Ergebener
AS.
Lieber Freund! Obgleich ich nicht weiß, ob ich mit der definitiven Entscheidung warten kann bis auf Ihre Antwort, so will ich Ihnen die neue Probe doch senden und mir unter allen Umständen nochmals Ihr Urtheil erbitten. Die Druckerei sollte zwei Proben anfertigen, hat aber nun dieselben [nicht ganz genau nach der Vorschrift] auf demsel[ben]??? vereinigt. Eigentlich 3 Muster geliefert
1. Literarisches Jahrbuch, Studies.
2. Jahrbuch f. Basler Geschichte u. Preuß. Jahrb. 1.
3. Preuß. Jahrb 2
1 Ist nicht übersichtlich.
2 und 3 ist fast gleich. 3 meines Erachtens übersichtlicher. 2 und 3 kommt sich auch in der Buchstabenzahl jeder Zeile fast gleich. (u. ist doch am meisten zu empfehlen, denn es geht mehr auf eine Zeile.) Fürs Auge scheint mir 2 am besten zu sein.
[So]nst geht alles gut. Das ganze Heft (bis auf die Bibliographie) ist gesetzt u. corrigiert.
Schmidt räth mir, ich soll eine Eingabe an das preuß. Cultusminist. machen, in der ich bitte, es möge dies. Anzahl von Ex. abnehmen, wie vom Euphorion. Sagen Sie mir gelegentlich, ob man diese Eingabe so stilisirt wie an unser Ministerium, wie ichs adressiere, wie ichs mit dem Stempel halte. Natürlich erst nach dem Erscheinen des ersten Hefts.
Meine Frau ist seit einer Woche mit ihrer Familie in Meran einer kranken Schwester wegen u bleibt 2 Monate dort. Inzwischen werd ich recht fleißig sein; ich will auch zu Pfingsten nach Weimar gehn. Sind Sie dor[t]?
Zwiedineck war hier auf der Durchreise. Er theilt mir auch über Ihre Familie mit, was mich bewegte und mir große Freude bereitete. Das sind noch ganz andere Schmerzen, Sorgen, Bedenken und Kümmernisse als um ein Buch oder um eine Zeitschrift. Aber um wie viel höher muß ich es Ihnen anrechnen, daß Sie in solcher Zeit noch so viele treue Sorge auf mich und das Meinige gewendet haben; hoffentlich nicht verschwendet.
In inniger Antheilnahme
Ihr dankbar Ergebener
AS.
Schreibort:
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-255
Umfang: 2 Seite(n)
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8685. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8685/methods/sdef:TEI/get
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