Herrn Prof. Dr. Bernhard Seuffert
Graz
Harrachgasse 1.
L. F. Vielen dank für Ihren inhaltreichen Brief. Ich will alles was Sie sagen erwägen. Jetzt spricht aber Koch schon von 350 Ab., die er brauche u. von Beschränkung des Raums auf 48 Bogen. – Der kritische Tag einer ev. Kündigung ist aber erst der 1. Juli, bis dahin kann sich n[och] einiges zu besserm wenden. – Wegen Stern[s] Essays habe ich sogleich an Sch. geschrieben u. ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine Bitte bei ihm unterstützten. Ich habe ihm auch vorgestellt, daß mir kein andrer Weg offensteht, um seine in dem offenen Brief an mich ausgesprochenen Wünsche größere Modernität zu erreichen als die Besprechung solcher lit. hist. Werke. Da ich die dichterische Production selbst nicht besprechen lassen kann. Es ist auch nicht hübsch von ihm (was ich so natürlich nicht sagte), wenn er mich ganz im Stich läßt und nur in Blätter schreibt, die mehr zahlen. Da muß ich natürlich zu [Gru]nde gehen. Sie können ihm das schon vorstellen. – Schlößer polemisiert gegen Sie in s. Elpenor; mehr will ich vorderhand nicht verrathen; vielleicht kann ichs bald drucken lassen. Die Bibl. werd ich etwas einschränken; sie aber der einzige Theil der Zs., den ich bisher uneingeschränkt habe loben hören. Treulichst u dankbar Ihr AS.
Herrn Prof. Dr. Bernhard Seuffert
Graz
Harrachgasse 1.
L. F. Vielen dank für Ihren inhaltreichen Brief. Ich will alles was Sie sagen erwägen. Jetzt spricht aber Koch schon von 350 Ab., die er brauche u. von Beschränkung des Raums auf 48 Bogen. – Der kritische Tag einer ev. Kündigung ist aber erst der 1. Juli, bis dahin kann sich n[och] einiges zu besserm wenden. – Wegen Stern[s] Essays habe ich sogleich an Sch. geschrieben u. ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine Bitte bei ihm unterstützten. Ich habe ihm auch vorgestellt, daß mir kein andrer Weg offensteht, um seine in dem offenen Brief an mich ausgesprochenen Wünsche größere Modernität zu erreichen als die Besprechung solcher lit. hist. Werke. Da ich die dichterische Production selbst nicht besprechen lassen kann. Es ist auch nicht hübsch von ihm (was ich so natürlich nicht sagte), wenn er mich ganz im Stich läßt und nur in Blätter schreibt, die mehr zahlen. Da muß ich natürlich zu [Gru]nde gehen. Sie können ihm das schon vorstellen. – Schlößer polemisiert gegen Sie in s. Elpenor; mehr will ich vorderhand nicht verrathen; vielleicht kann ichs bald drucken lassen. Die Bibl. werd ich etwas einschränken; sie aber der einzige Theil der Zs., den ich bisher uneingeschränkt habe loben hören. Treulichst u dankbar Ihr AS.
Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-285
Umfang: Postkarte
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8742. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8742/methods/sdef:TEI/get
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