Prag 6/6 99
Smichow 586
Lieber Freund! Ich möchte Sie heute [u]m Intervention in folgender Angelegenheit bitten. – Pogatscher hat große Bedenken wegen Zwierzinas Vorschlag solange sein Buch nicht erschienen ist. Er hat Z. nun durch Luick auffordern lassen, er möge das Gedruckte so rasch als möglich veröffentlichen. Teubner scheint aber nicht darauf eingehen zu wollen. Wenn aber Zwierzina daran liegt vorgeschlagen zu werden – u. ich bestehe darauf, daß er unter allen Umständen in den Vorschlag kommt – so möchte er mir doch meinen Stand erleichtern u. die Veröffentlichung erz[wi]ngen. Teubners Bedenken, soweit Sie wissenschaftlicher Natur sind, lassen sich durch unsern Wunsch bekämpfen. Soweit sie buchhändlerischer, d.h. financieller Natur sind, könnte sie Z. leicht niederschlagen, indem er Teubner die dadurch erwachsenden Unkosten oder Verluste ersetzt oder zu ersetzen garantiert. Mir läge an Z’s Stelle an einem Vorschlag zum Ordinarius (das thun wir) an zweiter [o]der dritter Stelle so viel, daß ich die ganze Auflage aufkaufte u. erscheinen ließe. Es ist auch viel Wahrscheinlichkeit, daß Zw. ernannt wird, weil er (als Extraordinarius zu dem ihn das Min. nur ernennen würde) der billigste wäre. Könnten Sie ihm das nicht noch einmal vorstellen?
Es sind wirklich große Schwierigkeiten ihn zu nennen (u. Kraus u. Much nicht), wenn sein Hauptwerk noch nicht erschienen ist.
Sollte Z. nicht zu bewegen sein, die rasche Veröffentlichg. des Buches zu erzwingen, so haben Sie [die] Liebenswürdigkeit ihn zu fragen, ob er uns erlauben würde, daß eines der beiden Exemplare, die wir hier haben, als Beilage zu unserem Vorschlag ans Ministerium geht, damit man dort sieht, daß das Buch kein Phantom ist. Die übrigen Schri[ft]en werde ich ihm seinerzeit direkt zurückstellen.
Verzeihen Sie die neuerliche Bitte. Sie liegt mir sehr auf dem Herzen.
Treulichst Ihr altergebener AS.
Prag 6/6 99
Smichow 586
Lieber Freund! Ich möchte Sie heute [u]m Intervention in folgender Angelegenheit bitten. – Pogatscher hat große Bedenken wegen Zwierzinas Vorschlag solange sein Buch nicht erschienen ist. Er hat Z. nun durch Luick auffordern lassen, er möge das Gedruckte so rasch als möglich veröffentlichen. Teubner scheint aber nicht darauf eingehen zu wollen. Wenn aber Zwierzina daran liegt vorgeschlagen zu werden – u. ich bestehe darauf, daß er unter allen Umständen in den Vorschlag kommt – so möchte er mir doch meinen Stand erleichtern u. die Veröffentlichung erz[wi]ngen. Teubners Bedenken, soweit Sie wissenschaftlicher Natur sind, lassen sich durch unsern Wunsch bekämpfen. Soweit sie buchhändlerischer, d.h. financieller Natur sind, könnte sie Z. leicht niederschlagen, indem er Teubner die dadurch erwachsenden Unkosten oder Verluste ersetzt oder zu ersetzen garantiert. Mir läge an Z’s Stelle an einem Vorschlag zum Ordinarius (das thun wir) an zweiter [o]der dritter Stelle so viel, daß ich die ganze Auflage aufkaufte u. erscheinen ließe. Es ist auch viel Wahrscheinlichkeit, daß Zw. ernannt wird, weil er (als Extraordinarius zu dem ihn das Min. nur ernennen würde) der billigste wäre. Könnten Sie ihm das nicht noch einmal vorstellen?
Es sind wirklich große Schwierigkeiten ihn zu nennen (u. Kraus u. Much nicht), wenn sein Hauptwerk noch nicht erschienen ist.
Sollte Z. nicht zu bewegen sein, die rasche Veröffentlichg. des Buches zu erzwingen, so haben Sie [die] Liebenswürdigkeit ihn zu fragen, ob er uns erlauben würde, daß eines der beiden Exemplare, die wir hier haben, als Beilage zu unserem Vorschlag ans Ministerium geht, damit man dort sieht, daß das Buch kein Phantom ist. Die übrigen Schri[ft]en werde ich ihm seinerzeit direkt zurückstellen.
Verzeihen Sie die neuerliche Bitte. Sie liegt mir sehr auf dem Herzen.
Treulichst Ihr altergebener AS.
Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-373
Umfang: 4 Seite(n)
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8924. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8924/methods/sdef:TEI/get
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