Lieber freund, Da ist die gewünschte abschrift, hoffentlich deutlich genug.* Sie wissen wol, ohne interesse daran zu haben, dass 1800 mit ?????1 der Grätzer Zeitung verbunden und vor ihr 4 spalten prosa „?????< <????? 18. ?????“ stehen.
Und dann ist der Oberonvortrag da. Hoffentlich macht er Ihnen beim gemeinnützigen verein keine schande. Ist es unmöglich, die anmerkungen hintenan zu drucken, so müssen sie halt weg bleiben, obwol mirs leid wäre. Sie schrieben: „exemplare so viel man will“! Das ist sehr verlockend zur unverschämtheit; ich habe so viele schulden, da ich ja nur auf zss.-S.A. angewiesen bin, u. möchte gerne abtragen. Aber ich scheue mich doch 50 zu verlangen, wie sie die Akademie gibt; streichen Sie also davon weg nach Ihrer erfahrung und Ihrem anstandsgefühl. Gross ist das ding ja nicht, es wird nach der berechnung wenig über 1 bogen gehen. Und so empfehl ich es Ihrer obhut und danke bestens für die vermittlung.
Jetzt wollt ich recensieren für Sie u. Schröder, da kommt mir die Burkhardtfestschrift in die quer. Wie soll man ablehnen? Sie tun ja auch mit. Ich bin etwas ärgerlich, dass man genau 1 monat vor dem ablieferungstermin eingeladen wird. U. ich feierte Burkh. liebermit einem festessen als mit einer schrift. Ich hab ihn ja wirklich gern, aber einen gelehrten kann ich nicht aus ihm mir zurecht machen. Was spenden Sie denn?
Haben Sie gelesen, was Weilen über Ranftls Genovefa in der Zs. f.d.ö.g. sagt? Schönbach zeigte mirs; ich habe ihm diesen sinn für methode gar nicht zugetraut; desto erfreuter war ich.
Jetzt wird an der unreifen aber doch nicht leeren schrift eines verstorbenen schülers gedruckt: Grafiker, motiventwicklung. Lästige korrektur!
Die revision der Wertherphilologie hab ich noch nicht: das meld ich lediglich der ordnung wegen.
Der gute Joseph ist also auch untergebracht; und Berger ev. u. sogar schon Kühnemann.
Meine frau ist immer noch nicht wol, heftige neuralgien im hinterkopf werfen sie stark zurück.
Ich seufze nach erholung, wozu ich bisher keine zeit fand.
Mit den herzlichsten grüssen u. auch mit empfehlungen an Ihre frau – vielleicht gefällt ihr der Oberon ein bischen, da er ein paar hiesigen „colleginnen“ sehr gut gefallen zu haben scheint.

Ihr
ergebener
BSeuffert

Soeben trifft die correctur ein, heute bring ich sie nicht fertig, aber so schnell als möglich geht sie an Sie zurück; Sie können sich dann die mühe sparen, mit meiner korrektur zu revidieren.
Ihr
BSfft.

S32 der revision kann nicht so bleiben; wie es steht, ist es ein unsinn; die zeilen müssen durchlaufen. Dann lässt sich die sache auch da einreihen, wohin sie gehört: S31 z. 6. Ich bitte Sie dringend zu veranlassen, dass Ihnen der setzer von bl. 31/2 einen neuen verbesserten absatz macht.

* Kennen Sie den verf.? Er muss Herder gelesen haben.

Lieber freund, Da ist die gewünschte abschrift, hoffentlich deutlich genug.* Sie wissen wol, ohne interesse daran zu haben, dass 1800 mit ?????1 der Grätzer Zeitung verbunden und vor ihr 4 spalten prosa „?????< <????? 18. ?????“ stehen.
Und dann ist der Oberonvortrag da. Hoffentlich macht er Ihnen beim gemeinnützigen verein keine schande. Ist es unmöglich, die anmerkungen hintenan zu drucken, so müssen sie halt weg bleiben, obwol mirs leid wäre. Sie schrieben: „exemplare so viel man will“! Das ist sehr verlockend zur unverschämtheit; ich habe so viele schulden, da ich ja nur auf zss.-S.A. angewiesen bin, u. möchte gerne abtragen. Aber ich scheue mich doch 50 zu verlangen, wie sie die Akademie gibt; streichen Sie also davon weg nach Ihrer erfahrung und Ihrem anstandsgefühl. Gross ist das ding ja nicht, es wird nach der berechnung wenig über 1 bogen gehen. Und so empfehl ich es Ihrer obhut und danke bestens für die vermittlung.
Jetzt wollt ich recensieren für Sie u. Schröder, da kommt mir die Burkhardtfestschrift in die quer. Wie soll man ablehnen? Sie tun ja auch mit. Ich bin etwas ärgerlich, dass man genau 1 monat vor dem ablieferungstermin eingeladen wird. U. ich feierte Burkh. liebermit einem festessen als mit einer schrift. Ich hab ihn ja wirklich gern, aber einen gelehrten kann ich nicht aus ihm mir zurecht machen. Was spenden Sie denn?
Haben Sie gelesen, was Weilen über Ranftls Genovefa in der Zs. f.d.ö.g. sagt? Schönbach zeigte mirs; ich habe ihm diesen sinn für methode gar nicht zugetraut; desto erfreuter war ich.
Jetzt wird an der unreifen aber doch nicht leeren schrift eines verstorbenen schülers gedruckt: Grafiker, motiventwicklung. Lästige korrektur!
Die revision der Wertherphilologie hab ich noch nicht: das meld ich lediglich der ordnung wegen.
Der gute Joseph ist also auch untergebracht; und Berger ev. u. sogar schon Kühnemann.
Meine frau ist immer noch nicht wol, heftige neuralgien im hinterkopf werfen sie stark zurück.
Ich seufze nach erholung, wozu ich bisher keine zeit fand.
Mit den herzlichsten grüssen u. auch mit empfehlungen an Ihre frau – vielleicht gefällt ihr der Oberon ein bischen, da er ein paar hiesigen „colleginnen“ sehr gut gefallen zu haben scheint.

Ihr
ergebener
BSeuffert

Soeben trifft die correctur ein, heute bring ich sie nicht fertig, aber so schnell als möglich geht sie an Sie zurück; Sie können sich dann die mühe sparen, mit meiner korrektur zu revidieren.
Ihr
BSfft.

S32 der revision kann nicht so bleiben; wie es steht, ist es ein unsinn; die zeilen müssen durchlaufen. Dann lässt sich die sache auch da einreihen, wohin sie gehört: S31 z. 6. Ich bitte Sie dringend zu veranlassen, dass Ihnen der setzer von bl. 31/2 einen neuen verbesserten absatz macht.

* Kennen Sie den verf.? Er muss Herder gelesen haben.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8961. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8961/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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