L. F. Der Verleger schreibt mir wegen des Faustfragments Folgendes: „Wenn Sie auf die Neuausgabe des Faust [k]einen besonderen Wert legen, verzichte ich unter den obwaltenden Umständen darauf. Mir liegt nur daran, vollständige Exemplare der Serie liefern zu können; ich werde also das Heft einfach einzeln nicht mehr abgeben und allenfalls 100 Ex. in anastatischem Neudruck herstellen; da nur 700 Ex. gedruckt wurden, ich aber das Recht zur Herstellung von 1000 Ex. besitze, kann ich das ohne weitere Anfrage thun. Liegt die Sache, wie ich nach Ihrer Darstellung annehmen muss, so, dass es sich um ei[n] vollkommen neues Buch handelt, so wäre die Frage, ob wir den Faust mit kritischem Apparat nicht trotz Nr. 5 in der Neuen Serie bringen können; das thue ich gern und nehme dann auch an den Honorarforder[un]gen von Herrn Prof. S. keinen Anstoss.“
Die Entscheidung ist in Ihrem Sinne ausgefallen, obgleich ich nicht ganz so entschieden wie Sie den Wert des Fragments in Frage gestellt habe. Wie Sie sich zu der neuen Anregung des Verlegers stellen werden, bin ich begierig von Ihnen zu hören.
Ich füge heute sonst nichts hinzu, weil ich mit Arbeit überbürdet bin. Wir gehen am 15 auf 6-7 Wochen nach Galizien zu unsern dortigen Freunden.
Herzlichst grüssend
Ihr AS.

L. F. Der Verleger schreibt mir wegen des Faustfragments Folgendes: „Wenn Sie auf die Neuausgabe des Faust [k]einen besonderen Wert legen, verzichte ich unter den obwaltenden Umständen darauf. Mir liegt nur daran, vollständige Exemplare der Serie liefern zu können; ich werde also das Heft einfach einzeln nicht mehr abgeben und allenfalls 100 Ex. in anastatischem Neudruck herstellen; da nur 700 Ex. gedruckt wurden, ich aber das Recht zur Herstellung von 1000 Ex. besitze, kann ich das ohne weitere Anfrage thun. Liegt die Sache, wie ich nach Ihrer Darstellung annehmen muss, so, dass es sich um ei[n] vollkommen neues Buch handelt, so wäre die Frage, ob wir den Faust mit kritischem Apparat nicht trotz Nr. 5 in der Neuen Serie bringen können; das thue ich gern und nehme dann auch an den Honorarforder[un]gen von Herrn Prof. S. keinen Anstoss.“
Die Entscheidung ist in Ihrem Sinne ausgefallen, obgleich ich nicht ganz so entschieden wie Sie den Wert des Fragments in Frage gestellt habe. Wie Sie sich zu der neuen Anregung des Verlegers stellen werden, bin ich begierig von Ihnen zu hören.
Ich füge heute sonst nichts hinzu, weil ich mit Arbeit überbürdet bin. Wir gehen am 15 auf 6-7 Wochen nach Galizien zu unsern dortigen Freunden.
Herzlichst grüssend
Ihr AS.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 423/1-412
Umfang: 3 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9002. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9002/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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