Lfrd. Dank f. Ihren guten brief u. angenehme erledigung Ihrer Wiener geschäfte, bes. der Euph.-sache. Ich lege gar keinen wert darauf, dass meine recensionen zugleich erscheinen; welche Ihnen besser in den rahmen taugt, bringen Sie zuerst. Schmidt ist nach Wien abgereist für ein p. tage, ich weiss seine adresse nicht, er wohnt wol bei dem hausherrn, dessen mieter er als Wiener prof. war. Ich mache den verteilungsplan der W. schen werke, was viel arbeit u. erwägung kosten wird; als herausgeber behalte ich nur das briefcorpus u. erbitte hiezu auch Ihre nachweise. Die ww. wird Schmidt durch einige junge Berliner leute besorgen lassen; nicht zu viele. Wir sind völlig Ihrer meinung, dass die jugend dazu einzuspannen ist. Wir werden aber auch Zürich wegen der hss. um einen mitarbeiter angehen müssen. Für Ihre bereitwilligkeit mitzutun dank ich herzlich; sie ehrt u. freut mich. Womöglich verschon ich Sie. Aber ich kanns nicht versprechen, ob wir Sie nicht brauchen. Österreicher jugend kann ich nicht einstellen, weil sie gleich ins lehramt muss, um den anschluss nicht zu versäumen. Ich kann nicht verantworten, sie zu fesseln. Jetzt muss ich erst das kolleg und seminar in schwung bringen. Dann will ich den grundriss reissen. Hoffentlich reicht die kraft. Der tod Rolletts trifft unsere universität schwer.
Treulich Ihr BSfft.

Harrachg. 1. 2.10.03.

Schmidt war sehr liebenswürdig u. gemütlich, eine auffrischung.

Lfrd. Dank f. Ihren guten brief u. angenehme erledigung Ihrer Wiener geschäfte, bes. der Euph.-sache. Ich lege gar keinen wert darauf, dass meine recensionen zugleich erscheinen; welche Ihnen besser in den rahmen taugt, bringen Sie zuerst. Schmidt ist nach Wien abgereist für ein p. tage, ich weiss seine adresse nicht, er wohnt wol bei dem hausherrn, dessen mieter er als Wiener prof. war. Ich mache den verteilungsplan der W. schen werke, was viel arbeit u. erwägung kosten wird; als herausgeber behalte ich nur das briefcorpus u. erbitte hiezu auch Ihre nachweise. Die ww. wird Schmidt durch einige junge Berliner leute besorgen lassen; nicht zu viele. Wir sind völlig Ihrer meinung, dass die jugend dazu einzuspannen ist. Wir werden aber auch Zürich wegen der hss. um einen mitarbeiter angehen müssen. Für Ihre bereitwilligkeit mitzutun dank ich herzlich; sie ehrt u. freut mich. Womöglich verschon ich Sie. Aber ich kanns nicht versprechen, ob wir Sie nicht brauchen. Österreicher jugend kann ich nicht einstellen, weil sie gleich ins lehramt muss, um den anschluss nicht zu versäumen. Ich kann nicht verantworten, sie zu fesseln. Jetzt muss ich erst das kolleg und seminar in schwung bringen. Dann will ich den grundriss reissen. Hoffentlich reicht die kraft. Der tod Rolletts trifft unsere universität schwer.
Treulich Ihr BSfft.

Harrachg. 1. 2.10.03.

Schmidt war sehr liebenswürdig u. gemütlich, eine auffrischung.

Wir sind völlig Ihrer meinung, dass die jugend dazu einzuspannen ist. […] Für Ihre bereitwilligkeit mitzutun dank ich herzlich; sie ehrt u. freut mich. Womöglich verschon ich Sie. Aber ich kanns nicht versprechen, ob wir Sie nicht brauchen. Österreicher jugend kann ich nicht einstellen, weil sie gleich ins lehramt muss, um den anschluss nicht zu versäumen. Ich kann nicht verantworten, sie zu fesseln.

Die Geschäfte der Wieland-Ausgabe führte Erich Schmidt. Die Mitarbeiter der Wielandausgabe kamen aus ganz Deutschland. Seuffert sah jedoch keine Möglichkeit, österreichische Mitarbeiter an der Wieland-Ausgabe zu vermitteln.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Wien
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9095 [Druckausgabe Nr. 216]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9095/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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