21. März 1944,

Liebe Eltern!

Gestern sind wir im Hotel Kämmchen angekommen.

18. Am 18. sind wir die ganze Nacht durchgefahren.

Wir hielten uns längere Zeit in den Grenzorten Marchegg und Nová Ves auf. Dann kamen wir nach Preßburg, wo wir warmen Tee erhielten. Die Nacht im Zug habe ich fast nicht geschlafen. Nur 19. von 1/2 4 bis 1/2 5 Uhr nachts habe ich etwas Schlaf gefunden. Dann fuhren wir der Waag entlang. Dannraauf kam die große Überraschung: Etwa um 10h früh hielten wir in Sillein (Žilina). Da hieß es: Aussteigen! Mit einiger Mühe brachten wir das Gepäck aus dem Zug. Dann marschierten wir in ein Hotel. Remi Hotel Remi. Dort kam ich mit 11 anderen Buben in eine Stube. Dieses Hotel in Žilina war ein KLV-Durchgangslager. Wir hatten 3 volle Stunden Schlafzeit. Da war es grenzenlos fad, da wir keinen Schlaf fanden Darauf hielten wir Jause: einen Tee und 2 Brote, be-strichen. Am Abend bekamen wir ein Abendessen. Darauf waren große Vorbereitungen für die Abreise. Ich war erhitzt, aber Fieber war es doch nicht, nur daß ich in der Nacht nicht geschlafen habe im Zug, war schuld daran. Dafür konnte ich die Nacht im 20. Hotel gut schlafen. Am nächsten Tag war ich wieder gut beisammen. Dann fuhren wir um 10h früh vom Bahnhof mit einem Mitropa-Wagen ab.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
21. März 1944,

Liebe Eltern!

Gestern sind wir im Hotel Kämmchen angekommen.

18. Am 18. sind wir die ganze Nacht durchgefahren.

Wir hielten uns längere Zeit in den Grenzorten Marchegg und Nová Ves auf. Dann kamen wir nach Preßburg, wo wir warmen Tee erhielten. Die Nacht im Zug habe ich fast nicht geschlafen. Nur 19. von 1/2 4 bis 1/2 5 Uhr nachts habe ich etwas Schlaf gefunden. Dann fuhren wir der Waag entlang. Dannraauf kam die große Überraschung: Etwa um 10h früh hielten wir in Sillein (Žilina). Da hieß es: Aussteigen! Mit einiger Mühe brachten wir das Gepäck aus dem Zug. Dann marschierten wir in ein Hotel. Remi Hotel Remi. Dort kam ich mit 11 anderen Buben in eine Stube. Dieses Hotel in Žilina war ein KLV-Durchgangslager. Wir hatten 3 volle Stunden Schlafzeit. Da war es grenzenlos fad, da wir keinen Schlaf fanden Darauf hielten wir Jause: einen Tee und 2 Brote, be-strichen. Am Abend bekamen wir ein Abendessen. Darauf waren große Vorbereitungen für die Abreise. Ich war erhitzt, aber Fieber war es doch nicht, nur daß ich in der Nacht nicht geschlafen habe im Zug, war schuld daran. Dafür konnte ich die Nacht im 20. Hotel gut schlafen. Am nächsten Tag war ich wieder gut beisammen. Dann fuhren wir um 10h früh vom Bahnhof mit einem Mitropa-Wagen ab.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Briefwechsel aus dem Kinderlandverschickungslager 1. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.sp-4/methods/sdef:TEI/get?mode=p_2

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.