Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-Kollegin über eine Radtour in den bevor-stehenden Osterferien sprach. Dennoch, obwohl unsere letzte Unterrichtswoche wieder ist und dann ein halber Monat frei ist, hatte das Gespräch einen so in Staub vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert. Nachmittags im Praktikum wieder missglückte Analyse der 4. Substanz, an der ich skanda-lös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext zu schreiben, damit daraus eine mögliche Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbei-tete mein Inneres zu einem surrealen Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den Lucullus weinen ..."/ Wie mir der Text kam, weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März: LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit einem roten Mascherl. Das sparachen zwei Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse zueinander. Was ist die Wissenschaft in der Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem roten Mascherl". Gregueresk!

Für die Uni habe ich heute, wie diese Feststellung wohl beweist, keine rechte Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der Hauer; Ferien sind da.

Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-Kollegin über eine Radtour in den bevorstehenden Osterferien sprach. Dennoch, obwohl unsere letzte Unterrichtswoche wieder ist und dann ein halber Monat frei ist, hatte das Gespräch einen so in Staub vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert. Nachmittags im Praktikum wieder missglückte Analyse der 4. Substanz, an der ich skandalös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext zu schreiben, damit daraus eine mögliche Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbeitete mein Inneres zu einem surrealen Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den Lucullus weinen ..."/ Wie mir der Text kam, weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März: LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit einem roten Mascherl. Das sprachen zwei Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse zueinander. Was ist die Wissenschaft in der Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem roten Mascherl". Gregueresk! [1]

Für die Uni habe ich heute, wie diese Feststellung wohl beweist, keine rechte Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der Hauer; Ferien sind da.

Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich
kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder
Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-
Kollegin über eine Radtour in den bevor-
stehenden Osterferien sprach. Dennoch,
obwohl unsere letzte Unterrichtswoche
wieder ist und dann ein halber Monat frei
ist, hatte das Gespräch einen so in Staub
vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit
Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert.
Nachmittags im Praktikum wieder missglückte
Analyse der 4. Substanz, an der ich skanda-
lös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich
zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext
zu schreiben, damit daraus eine mögliche
Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbei-
tete mein Inneres zu einem surrealen
Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den
Lucullus weinen ...
"/ Wie mir der Text kam,
weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März:
LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit
einem roten Mascherl. Das sparachen zwei
Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse
zueinander. Was ist die Wissenschaft in der
Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem
roten Mascherl". Gregueresk! [1]

Für die Uni habe ich heute, wie diese
Feststellung wohl beweist, keine rechte
Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der
Hauer; Ferien sind da.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

              
Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-Kollegin über eine Radtour in den bevor-stehenden Osterferien sprach. Dennoch, obwohl unsere letzte Unterrichtswoche wieder ist und dann ein halber Monat frei ist, hatte das Gespräch einen so in Staub vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert. Nachmittags im Praktikum wieder missglückte Analyse der 4. Substanz, an der ich skanda-lös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext zu schreiben, damit daraus eine mögliche Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbei-tete mein Inneres zu einem surrealen Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den Lucullus weinen ..."/ Wie mir der Text kam, weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März: LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit einem roten Mascherl. Das sparachen zwei Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse zueinander. Was ist die Wissenschaft in der Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem roten Mascherl". Gregueresk!

Für die Uni habe ich heute, wie diese Feststellung wohl beweist, keine rechte Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der Hauer; Ferien sind da.

Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-Kollegin über eine Radtour in den bevorstehenden Osterferien sprach. Dennoch, obwohl unsere letzte Unterrichtswoche wieder ist und dann ein halber Monat frei ist, hatte das Gespräch einen so in Staub vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert. Nachmittags im Praktikum wieder missglückte Analyse der 4. Substanz, an der ich skandalös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext zu schreiben, damit daraus eine mögliche Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbeitete mein Inneres zu einem surrealen Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den Lucullus weinen ..."/ Wie mir der Text kam, weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März: LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit einem roten Mascherl. Das sprachen zwei Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse zueinander. Was ist die Wissenschaft in der Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem roten Mascherl". Gregueresk! [1]

Für die Uni habe ich heute, wie diese Feststellung wohl beweist, keine rechte Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der Hauer; Ferien sind da.

Donnerstag, 30. März:

Die ganzen Täge schön, blau, aber ziemlich
kühl.

Früh fuhr ich in die Uni und traf wieder
Ali Pribil, der mit seiner Mathematik-
Kollegin über eine Radtour in den bevor-
stehenden Osterferien sprach. Dennoch,
obwohl unsere letzte Unterrichtswoche
wieder ist und dann ein halber Monat frei
ist, hatte das Gespräch einen so in Staub
vergrabenen Eindruck auf mich gemacht.

Gali /fast wollte ich schreiben: Gali mit
Himbeer/, mittags Ehrenhaft und Ebert.
Nachmittags im Praktikum wieder missglückte
Analyse der 4. Substanz, an der ich skanda-
lös lange arbeite.

Um fünf heimgefahren, abends versuchte ich
zum "leeren Boot" einen Ergänzungstext
zu schreiben, damit daraus eine mögliche
Impression oder was Aehnliches würde.

Den Eindruck von heute früh aber verarbei-
tete mein Inneres zu einem surrealen
Gedicht /"Traurig wie Trauben, die den
Lucullus weinen ...
"/ Wie mir der Text kam,
weiss ich selbst nicht.

Freitag, 31. März:
LETZTE UNI

Die Bazillen kann man färben: blau mit
einem roten Mascherl. Das sparachen zwei
Gymnasiastinnen aus der Maroltingergasse
zueinander. Was ist die Wissenschaft in der
Tat anderes als "Blaue Bazillen mit einem
roten Mascherl". Gregueresk! [1]

Für die Uni habe ich heute, wie diese
Feststellung wohl beweist, keine rechte
Stimmung mehr. Morgen sind wir bei der
Hauer; Ferien sind da.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
1.  Okopenko setzte sich ab 1950 mit der aus Spanien stammenden literarischen Kleinform der "Greguerias" auseinander, die er über H.C. Artmann kennenlernte. Er entwarf eigene Kurztexte und Sprüche in diesem Stil, der von Ramón Gómez de la Serna als Kurzgedanke mit Humor und Metapher beschrieben wurde.
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.03.1950–31.03.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19500301-19500331/methods/sdef:TEI/get?mode=p_61

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.