Daheim lag das Feberheft der NW vor.
Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen
die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse
ging, las ich noch mit Freude in dem
Heft
/Altmanns
Prosa gefiel mir auch; das
Titelblatt ist abscheulich/,
dann ange-
sichts des freien Wochenendes /es ist für
mich
wie eine unabsehbare freie Zeit
vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus
dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu
unserer Schwefelsäure " um; es ist
nichts
mehr damit los; nur für mein Archiv mehr
geeignet, aber auch
dort soll es in einer
möglichen Form stehen.
Diese
nunmehr dritte Fassung
beschäftigte mich bis spät( er)
am
Abend gemacht. Das
Mädchen, das von unsern
Klass enkameraden einst den Spitznamen
"Mausi " erhielt, und das meine
erste
Liebe war, das spreche ich heute immer
noch ganz klar aus, hat
mir etwas Bleiben-
des erweckt. Sie selbst ist aus meinem
Leben längst getreten.
Samstag, 4. März :
Wieder wärmer. Es taut. Konsum weg.
Holz gemacht. Heute kein Institut .
In den "Neuen Wegen " gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt,
heute sei alles an der "kühlen Klärung
der Situation gelegen, mehr als an jeder
Dichtung
". Diesem Standpunkt setzte ich
ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus
der Feder floss: die "blaue Dissertation ".
Ist nicht in der Tat jeder Flecken
feuchter Rinde mehr lebenserklär end
als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte
anschliessend: "Leberleiden ", das Unter-
bewusste verteidigend gegen den Vorwurf
der Krankheit, und das
"Voltmeter "
( gegen
alleinseligmachende Lehren und ideelle
Daheim lag das Feberheft der NW vor. Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse ging, las ich noch mit Freude in dem Heft /Altmanns Prosa gefiel mir auch; das Titelblatt ist abscheulich/, dann angesichts des freien Wochenendes /es ist für mich wie eine unabsehbare freie Zeit vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu unserer Schwefelsäure" um; es ist nichts mehr damit los; nur für mein Archiv mehr geeignet, aber auch dort soll es in einer möglichen Form stehen. Diese nunmehr dritte Fassung beschäftigte mich bis Abend . Das Mädchen, das von unsern Klassenkameraden einst den Spitznamen "Mausi" erhielt, und das meine erste Liebe war, das spreche ich heute immer noch ganz klar aus, hat mir etwas Bleibendes erweckt. Sie selbst ist aus meinem Leben längst getreten. [1]
Wieder wärmer. Es taut. Konsumweg.
Holz gemacht. Heute kein Institut.
In den "Neuen Wegen" gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt, heute sei alles an der "kühlen Klärung der Situation gelegen, mehr als an jeder Dichtung". Diesem Standpunkt setzte ich ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus der Feder floss: die "blaue Dissertation". Ist nicht in der Tat jeder Flecken feuchter Rinde mehr lebenserklärend als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte anschliessend: "Leberleiden", das Unterbewusste verteidigend gegen den Vorwurf der Krankheit, und das "Voltmeter" (gegen alleinseligmachende Lehren und ideelle
Daheim lag das Feberheft der NW vor.
Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen
die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse
ging, las ich noch mit Freude in dem
Heft
/Altmanns
Prosa gefiel mir auch; das
Titelblatt ist abscheulich/,
dann ange-
sichts des freien Wochenendes /es ist für
mich
wie eine unabsehbare freie Zeit
vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus
dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu
unserer Schwefelsäure" um; es ist
nichts
mehr damit los; nur für mein Archiv mehr
geeignet, aber auch
dort soll es in einer
möglichen Form stehen.
Diese
nunmehr dritte Fassung
beschäftigte mich bis spät(er)
am
Abend gemacht. Das
Mädchen, das von unsern
Klassenkameraden einst den Spitznamen
"Mausi" erhielt, und das meine
erste
Liebe war, das spreche ich heute immer
noch ganz klar aus, hat
mir etwas Bleiben-
des erweckt. Sie selbst ist aus meinem
Leben längst getreten. [1]
Wieder wärmer. Es taut. Konsumweg.
Holz gemacht. Heute kein Institut.
In den "Neuen Wegen" gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt,
heute sei alles an der "kühlen Klärung
der Situation gelegen, mehr als an jeder
Dichtung". Diesem Standpunkt setzte ich
ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus
der Feder floss: die "blaue Dissertation".
Ist nicht in der Tat jeder Flecken
feuchter Rinde mehr lebens erklärend
als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte
anschliessend: "Leberleiden", das Unter-
bewusste verteidigend gegen den Vorwurf
der Krankheit, und das
"Voltmeter"
(gegen
alleinseligmachende Lehren und ideelle
Daheim lag das Feberheft der NW vor.
Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen
die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse
ging, las ich noch mit Freude in dem
Heft
/Altmanns
Prosa gefiel mir auch; das
Titelblatt ist abscheulich/,
dann ange-
sichts des freien Wochenendes /es ist für
mich
wie eine unabsehbare freie Zeit
vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus
dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu
unserer Schwefelsäure " um; es ist
nichts
mehr damit los; nur für mein Archiv mehr
geeignet, aber auch
dort soll es in einer
möglichen Form stehen.
Diese
nunmehr dritte Fassung
beschäftigte mich bis spät( er)
am
Abend gemacht. Das
Mädchen, das von unsern
Klass enkameraden einst den Spitznamen
"Mausi " erhielt, und das meine
erste
Liebe war, das spreche ich heute immer
noch ganz klar aus, hat
mir etwas Bleiben-
des erweckt. Sie selbst ist aus meinem
Leben längst getreten.
Samstag, 4. März :
Wieder wärmer. Es taut. Konsum weg.
Holz gemacht. Heute kein Institut .
In den "Neuen Wegen " gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt,
heute sei alles an der "kühlen Klärung
der Situation gelegen, mehr als an jeder
Dichtung
". Diesem Standpunkt setzte ich
ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus
der Feder floss: die "blaue Dissertation ".
Ist nicht in der Tat jeder Flecken
feuchter Rinde mehr lebenserklär end
als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte
anschliessend: "Leberleiden ", das Unter-
bewusste verteidigend gegen den Vorwurf
der Krankheit, und das
"Voltmeter "
( gegen
alleinseligmachende Lehren und ideelle
Daheim lag das Feberheft der NW vor. Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse ging, las ich noch mit Freude in dem Heft /Altmanns Prosa gefiel mir auch; das Titelblatt ist abscheulich/, dann angesichts des freien Wochenendes /es ist für mich wie eine unabsehbare freie Zeit vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu unserer Schwefelsäure" um; es ist nichts mehr damit los; nur für mein Archiv mehr geeignet, aber auch dort soll es in einer möglichen Form stehen. Diese nunmehr dritte Fassung beschäftigte mich bis Abend . Das Mädchen, das von unsern Klassenkameraden einst den Spitznamen "Mausi" erhielt, und das meine erste Liebe war, das spreche ich heute immer noch ganz klar aus, hat mir etwas Bleibendes erweckt. Sie selbst ist aus meinem Leben längst getreten. [1]
Wieder wärmer. Es taut. Konsumweg.
Holz gemacht. Heute kein Institut.
In den "Neuen Wegen" gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt, heute sei alles an der "kühlen Klärung der Situation gelegen, mehr als an jeder Dichtung". Diesem Standpunkt setzte ich ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus der Feder floss: die "blaue Dissertation". Ist nicht in der Tat jeder Flecken feuchter Rinde mehr lebenserklärend als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte anschliessend: "Leberleiden", das Unterbewusste verteidigend gegen den Vorwurf der Krankheit, und das "Voltmeter" (gegen alleinseligmachende Lehren und ideelle
Daheim lag das Feberheft der NW vor.
Ich las darin. Meine Kunstgedichte gegen
die Formalisten sind drin.
Als Mama mit Fini auf die Linzerstrasse
ging, las ich noch mit Freude in dem
Heft
/Altmanns
Prosa gefiel mir auch; das
Titelblatt ist abscheulich/,
dann ange-
sichts des freien Wochenendes /es ist für
mich
wie eine unabsehbare freie Zeit
vor mir/ arbeitete ich das Gedicht aus
dem 48-er Jahr "Randbemerkungen zu
unserer Schwefelsäure" um; es ist
nichts
mehr damit los; nur für mein Archiv mehr
geeignet, aber auch
dort soll es in einer
möglichen Form stehen.
Diese
nunmehr dritte Fassung
beschäftigte mich bis spät(er)
am
Abend gemacht. Das
Mädchen, das von unsern
Klassenkameraden einst den Spitznamen
"Mausi" erhielt, und das meine
erste
Liebe war, das spreche ich heute immer
noch ganz klar aus, hat
mir etwas Bleiben-
des erweckt. Sie selbst ist aus meinem
Leben längst getreten. [1]
Wieder wärmer. Es taut. Konsumweg.
Holz gemacht. Heute kein Institut.
In den "Neuen Wegen" gelesen.
Ein Artikel von Braunsperger sagt,
heute sei alles an der "kühlen Klärung
der Situation gelegen, mehr als an jeder
Dichtung". Diesem Standpunkt setzte ich
ein Gedicht entgegen, das mir nur so aus
der Feder floss: die "blaue Dissertation".
Ist nicht in der Tat jeder Flecken
feuchter Rinde mehr lebens erklärend
als jede Abhandlung? Noch zwei Gedichte
anschliessend: "Leberleiden", das Unter-
bewusste verteidigend gegen den Vorwurf
der Krankheit, und das
"Voltmeter"
(gegen
alleinseligmachende Lehren und ideelle
Okopenko, Andreas:
Tagebuch 01.03.1950–31.03.1950.
Digitale Edition, hrsg. von Roland
Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno
Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische
Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0,
21.11.2019. URL:
https://edition.onb.ac.at/
Ältere Versionen: siehe Archiv
Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
LinksJegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.