Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil diseses Vormittags wurde fader. Steinbruch-strasse heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai" geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante "Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden. Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel. Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resoliution der Redaktion übergeben,.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieeriges Thema noch relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus. Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil dieses Vormittags wurde fader. Steinbruchstrasse heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai" geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante "Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden. Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel. Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resolution der Redaktion übergeben.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieriges Thema noch relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus. Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch
Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein
Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil diseses Vormittags wurde fader. Steinbruch-
strasse
heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei
Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch
Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag
kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht
ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai"
geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante
"Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden.
Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel.
Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr
in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resoliution der Redaktion übergeben,.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse
gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit
Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieeriges Thema noch
relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache
und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das
Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus.
Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller
Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

              
Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil diseses Vormittags wurde fader. Steinbruch-strasse heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai" geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante "Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden. Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel. Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resoliution der Redaktion übergeben,.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieeriges Thema noch relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus. Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil dieses Vormittags wurde fader. Steinbruchstrasse heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai" geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante "Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden. Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel. Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resolution der Redaktion übergeben.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieriges Thema noch relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus. Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Montag, 1. Mai 1950:

Zeitiger auf, zum Fenster.

Draussen Mai-Lastautos und Abmärsche.

Zu Artmann gegangen. Herrlicher Frühling draussen.

Blüte usw.

Mit Artmann und seinem Freund ausgegangen, durch
Breitensee spaziert. Mit Artmann zu ihm heim. Ein
Mädchen des Artmann-Kreises namens Inge kennengelernt.

Der zweite Teil diseses Vormittags wurde fader. Steinbruch-
strasse
heim.

Artmann hatte meinen "Herakles und Dejaneira", die drei
Brettl-Szenen, "unser Friedensmanifest" genannt. Auch
Carlo war begeistert.

Daheim "Lyrik seit Liliencron" gelesen. Nachmittag
kam Polakovics. Auch mit ihm ziemlich ausgequatscht.

Nach dem Besprechen gingen wir noch spazieren. Nicht
ein so angeregter Tag wie sonst.

Bei Artmann hatte ich Charakteristika "Breitenseel. Mai"
geschrieben.

Dienstag, 2. Mai:

Da Gali entfiel, später auf, Konsum, ganz interessante
"Welt am Montag". Versuche mit farbgetränkten Kreiden.
Nur in die Vorlesungen Ehrenhaft und Ebert gegangen.

Wieder heimgefahren.

Groll über gewisse Seichtheiten notiert.

"Neue Wege" Redaktionszimmer. "Regisseur-Stimmung" an Wirbel.
Stenzl, Diem kamen!

Diem hat, wie ich höre, die Gewohnheit, kein Komma mehr
in einem Gedicht zu verändern, das sie schreibt.

Auch Eisenreich, Hauer anwesend.

Resoliution der Redaktion übergeben,.

Um 20,15 in die Eisenreich-Lesungim Studio d. Kolingasse
gegangen. Kei, Art, Pol, Di, Ok. Jirgal leitete.

Halb 24 Uhr nach Hause.

Es ist interessant, wie zu Beginn unserer Plauderei mit
Frl. Diem der Ausdruck für unser schwieeriges Thema noch
relativ schwer fiel. Dann aber glättete sich die Sprache
und mit fortschreitendem Verstehen könnten wir auch das
Schwierigste fliessend, hemmungslos ausdrücken.

Ich gab ihr Aufgaben aus einem viel radikaleren Surrealismus.
Unterbewusstes und Reflexives sorglos gereiht; Aufgeben aller
Hemmungen und Sperren; breiteste Bahn dem gerichteten Surr.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.05.1950–31.05.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19500501-19500531/methods/sdef:TEI/get?mode=p_3

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.