Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den Nrestlichen Vor- und den Nachmittag über: viel "Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres surr.-fluid. Gedicht. Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener Messe kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben. Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur. Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel. Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat" zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre . Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich nieder-gelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den restlichen Vor- und den Nachmittag über: viel "Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres surr.-fluid. Gedicht. [1] Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener Messe kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben. Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur. Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel. Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat" zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre . Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich niedergelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den Nrestlichen Vor- und den Nachmittag über: viel
"Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt
langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres
surr.-fluid. Gedicht. [1] Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch
trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur
und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener
Messe
kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich
hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben.
Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur.
Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel.
Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat"
zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre .
Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun
neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich nieder-
gelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu
Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics
tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das
Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

            
              
Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den Nrestlichen Vor- und den Nachmittag über: viel "Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres surr.-fluid. Gedicht. Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener Messe kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben. Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur. Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel. Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat" zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre . Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich nieder-gelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den restlichen Vor- und den Nachmittag über: viel "Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres surr.-fluid. Gedicht. [1] Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener Messe kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben. Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur. Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel. Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat" zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre . Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich niedergelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Fr, 1 9 50:

Nach dem Konsum den Friedhofweg mit Mama (einkaufen).

Furchtbar heiß. Den Nrestlichen Vor- und den Nachmittag über: viel
"Tagebuch neu" geschrieben. Nachmittag wurde es trüb. Es kommt
langsam Vorherbstfluidum. (Radio u.a.) Ich schrieb ein längeres
surr.-fluid. Gedicht. [1] Abend roter Himmel, häßliche Gespräche.

Sa, 2 9 50:

In der Nacht hatte es geregnet. Etwas kühler, oft auch
trüb. Mama ging mit Fini einkaufen, ich in den Konsum, zum Friseur
und schrieb dann weiter am Tagebuch. Verständigung von der Wiener
Messe
kam: Ich werde als Aufseher aufgenommen. Ich mußte gleich
hinfahren. Montag trete ich meinen Dienst an.

Nachmittag Reinschrift der "Martini-Gedanken" von gestern.

Dann "Vom Wert der Bildung" (eben so ein Experimentgedicht) geschrieben.
Von Fini das Service abgeholt. Amtsrat Pobisch ist eine Storm-Figur.
Daheim in der "Furche": ein interessanter Frankl-Artikel. Schweinschnitzel.
Meine Grübelei scheint endgültig aus zu sein. "Objektives Korrelat"
zu allem Subjektiven beruhigt unendlich. Frankl ist weiter als Sartre .
Ich schrieb noch "September-Summation". Eine Reihe ist es also nun
neuer experimenteller Gedichte. In angenehmem Zustand mich nieder-
gelegt.

So, 3 9 50:

Einstweilen letzter freier Tag. Nach der Kirche zu
Polakovics gefahren, erster Besuch seit längerer Zeit. Polakovics
tritt morgen sein Probejahr an. Er hat immer noch nichts geschrieben.

Ich habe, glaube ich, die Tomankrise in mir jetzt abgeschlossen.

- Trübes Wetter, immer warm. - Zunächst ausgeruht und geplaudert.

Dann übers Tagebuch gegangen. Den Sonntag sehr lang gemacht.

Eliots Ash-Wednesday gelesen. Gut!!! Der Abend war herrlich. Das
Wetter, im beginnenden Vorherbst, kühl, aber ruhig, so schön ...

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
1.  Okopenko beschäftigte sich Anfang der 1950er Jahre nicht nur mit dem französischen Surrealismus, sondern entwickelte auch eine eigene Theorie des "Fluidums", die auf einer gesteigerten Wahrnehmung basiert. (siehe Hebensreit et.al 2016)
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.09.1950–30.09.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19500901-19500930/methods/sdef:TEI/get?mode=p_1

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.