Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute. Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt. Gelesen haben wir mässig schlecht.

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden. Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki, etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele" erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir übereinstimmte.

Sa 20 2:

Nachmittags neue Korrespondenzen erledigt, Haarschneider, Hulat.

So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute. Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt. Gelesen haben wir mässig schlecht. [1]

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden. Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki, etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele" erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir übereinstimmte.

Sa 20 2:

Nachmittags neue Korrespondenzen erledigt, Haarschneider, Hulat.

So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war
armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute.
Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt.
Gelesen haben wir mässig schlecht. [1]

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig
bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den
nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden.
Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki,
etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam
mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor
und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick
an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele"
erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich
ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine
geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir
übereinstimmte.

Sa 20 2:

Nachmittags neue Korrespondenzen erledigt, Haarschneider,
Hulat.

So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter
Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute. Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt. Gelesen haben wir mässig schlecht.

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden. Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki, etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele" erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir übereinstimmte.

Sa 20 2:

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So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute. Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt. Gelesen haben wir mässig schlecht. [1]

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden. Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki, etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele" erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir übereinstimmte.

Sa 20 2:

Nachmittags neue Korrespondenzen erledigt, Haarschneider, Hulat.

So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Abends Lesung im Volksheim Margareten. Der Anfang war
armselig. Insgesamt kamen dann doch über zwanzig Leute.
Das Programm hatten wir sehr gut zusammengestellt.
Gelesen haben wir mässig schlecht. [1]

Gingen noch ein Stückchen mit Möcki und Jandl. Wenig
bedeutsames Gespräch. Ein bisschen traurig über den
nicht genützten Abend. Wunsch, er möchte noch schön enden.
Als wir Abschied voneinander nahmen, wollte ich Möcki,
etwas länger als anständig, die Hand drücken. Sie kam
mir um ein winziges Teilchen einer Sekunde damit zuvor
und sah mich dabei mit einem grünen eindeutigen Blick
an, den ich "mit vollem Einverständnis meiner Seele"
erwiderte; dann verschwammen unsere Blicke gleich
ineinander. Ich fühlte, beglückt, dass Möcki meine
geheimsten Erwartungen erfüllte, und wie sie mit mir
übereinstimmte.

Sa 20 2:

Nachmittags neue Korrespondenzen erledigt, Haarschneider,
Hulat.

So 21 2:

Vormittags Tagebuch nachgetragen.

14 Uhr bei arger Kälte zu Tante gefahren, missglückter
Faschingsnachmittag. Trotzdem gut ausgeruht.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
1.  Die Lesung, die am 19.2.1954 im Volksheim Margareten stattfand, war Teil einer Veranstaltungsreihe, die Roman Roček organisiert hatte und jungen AutorInnen acht Abende widmete.
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 14.01.1954–26.02.1954. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19540114-19540226/methods/sdef:TEI/get?mode=p_19

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.