ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir freundlicherweise den Abzug der Radiosendung, in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner, in das Unwetter hinein,(in die Ebene hinein), aus den Städten, aus den Städten in die Ebene hinein und die tiefen schwarzen Wälder (schwarze Wälder auf den Seiten) und der braune weisse Schnee und die armen grünen Wiesen, wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen. Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter. Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht, viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage, auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während ich fortwar fort war , bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung. Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog. Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festi-gen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird. Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet, abends die wichtigste Korrespkondenz. Aus der Biblio-thek holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir freundlicherweise den Abzug der Radiosendung, in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner,
in die Ebene hinein,
aus den Städten, aus den Städten
in die Ebene hinein
und die tiefen schwarzen Wälder
und der braune weisse Schnee
und die armen grünen Wiesen,
wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen. Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter. Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht, viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage, auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während ich fort war, bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung. Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog. Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festigen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird. Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet, abends die wichtigste Korrespondenz. Aus der Bibliothek holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir
freundlicherweise den Abzug der Radiosendung,
in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz
auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner,
in das Unwetter hinein,(in die Ebene hinein),
aus den Städten, aus den Städten
in die Ebene hinein
und die tiefen schwarzen Wälder (schwarze Wälder auf den Seiten)
und der braune weisse Schnee
und die armen grünen Wiesen,
wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen.
Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter.
Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit
ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen
dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das
beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie
haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen
widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen
Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen
sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine
gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends
zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht,
viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten
Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage,
auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz
haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert
worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht
worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und
machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine
Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während
ich fortwar [sic!], bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene
Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht
nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung.
Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog.
Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort
ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst
Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten
aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten
geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit
soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen
Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festi-
gen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich
sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines
Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt
habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird.
Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind
sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet,
abends die wichtigste Korrespkondenz. Aus der Biblio-
thek
holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir freundlicherweise den Abzug der Radiosendung, in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner, in das Unwetter hinein,(in die Ebene hinein), aus den Städten, aus den Städten in die Ebene hinein und die tiefen schwarzen Wälder (schwarze Wälder auf den Seiten) und der braune weisse Schnee und die armen grünen Wiesen, wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen. Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter. Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht, viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage, auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während ich fortwar fort war , bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung. Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog. Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festi-gen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird. Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet, abends die wichtigste Korrespkondenz. Aus der Biblio-thek holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir freundlicherweise den Abzug der Radiosendung, in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner,
in die Ebene hinein,
aus den Städten, aus den Städten
in die Ebene hinein
und die tiefen schwarzen Wälder
und der braune weisse Schnee
und die armen grünen Wiesen,
wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen. Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter. Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht, viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage, auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während ich fort war, bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung. Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog. Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festigen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird. Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet, abends die wichtigste Korrespondenz. Aus der Bibliothek holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

ein Brief des Südwestfunks. Man schickte mir
freundlicherweise den Abzug der Radiosendung,
in der auch ich besprochen wurde.

Abschied von den Welser Leuten. Mittags noch kurz
auf meinem Zimmer, den Radioauszug gelesen.

Jetzt wird die Wiese vor dem Haus langsam blank.

15,51 D-Zug nach Wien. Aufenthalt nur in Linz.

Lieber Jänner, lieber Jänner,
in das Unwetter hinein,(in die Ebene hinein),
aus den Städten, aus den Städten
in die Ebene hinein
und die tiefen schwarzen Wälder (schwarze Wälder auf den Seiten)
und der braune weisse Schnee
und die armen grünen Wiesen,
wenn die Sonne untergeht.

Was Gescheiteres ist mir unterwegs nicht eingefallen.
Der Mond scheinte. An der Donau brannten Lichter.
Das Abteil war leider beleuchtet. Zwei Kinder mit
ihren Grosseltern sassen im Gegenüber-Abteil. Wegen
dieser Grosseltern war es mir nicht möglich, das
beiden Abteilen gemeinsame Licht auszulöschen.

Die Kinder hätten es schon zugelassen, denn sie
haben selber gern hinausgeschaut. Aber die Erwachsenen
widersprachen mir nicht, als ich nach einer kurzen
Finsternis-Probe ihnen das Licht zurückgab und ihnen
sagte, ich habe nicht gewusst, dass beide Abteile eine
gemeinsame Schaltung haben.

Auf dem Westbahnhof angekommen. Um acht Uhr abends
zu Hause. Grosse Freude. Einen guten Abend verbracht,
viel erzählt und zugehört, dann lang in den nächsten
Tag geschlafen.

So 17 1 54:

Auch zu meiner grossen Freude ist die Zimmerstellage,
auf der alle meine Bücher und Schriften ihren Platz
haben werden, während meiner Abwesenheit geliefert
worden. Auch der Vorhang ist schon an ihr angebracht
worden. Tagsüber räumte ich die Stellage ein und
machte auch sonst viele Ordnungen. Schuf mir eine
Uebersicht über die Post-Rückstände, die sich, während
ich fortwar [sic!], bei mir angehäuft hatten. Las verschiedene
Zuschriften und las in Zeitschriften, die mir nicht
nach Wels geschickt worden waren. Auch Geld-Ordnung.
Bestellte Bücher um 120.-- Schilling bei Herzog.
Es taute.

Mo 18 1 54:

Beginn meiner Arbeit in der Schönborngasse.

Guter Strassenbahnanschluss. Man lässt mich dort
ganz von vorn in der Buchhaltung beginnen. Zunächst
Arbeit an der Additionsmaschine; ich muss Konten
aufaddieren. Man wird mir verschiedene kleine Arbeiten
geben, die in der Buchhaltung anfallen. Mit der Zeit
soll ich dann buchen lernen. Ausserdem soll ich einen
Buchhaltung-Kurs besuchen, der mich theoretisch festi-
gen soll. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich
sagen, dass ich mir die Geschwindigkeit meines
Vorstosses in die neue Stellung grösser vorgestellt
habe als sie mir jetzt in Aussicht gestellt wird.
Aber die Arbeitsbedingungen im Büro der Welser sind
sehr angenehm, ganz andere als in der Oepex.

Früh, vor dem Büro, Stellage weiter eingerichtet,
abends die wichtigste Korrespkondenz. Aus der Biblio-
thek
holte ich mir Aichingers "Die grössere Hoffnung".

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 14.01.1954–26.02.1954. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19540114-19540226/methods/sdef:TEI/get?mode=p_3

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.