Wzbg 6.X.81. Mein brief an Sie, lieber h kollege, war abgegangen mit seinen einlagen, als ich den Ihren erhielt. Ihre nachricht ist mir so wenig erfreulich wie Ihnen das resultat. Aber jetzt nützt die reue nichts mehr, dass ich mich durch fremden rat ohne gleich selbst zu prüfen, zur aufnahme der Grenll. verleiten liess. Wir müssen uns eben dahinter verschanzen, dass kein sonderdruck der Grenll. zugänglich ist u. dass manche, welche die gesammtausg. nicht wollen, doch diese ll. besitzen möchten. Sie finden gewiss eine beschönigende und uns schützende wendung. Uns dann ausserdem durch einen kommentar aufzuhelfen, ist ein gedanke, den ich freudig begrüsse. Nur möchte ich Sie bitten, denselben nicht als anmerkungen am schluss zu geben, sondern der einleitung einzuverleiben oder anzuhängen. Notenzählung brauchen wir nicht: die zeilenzählung ersetzt dieselbe. Gehts, wie ich wol glaube, mit einem zur darstellung abgerundeten komment. nicht, so können sie ja die knappen bemerkungen stets der citatziffer anfügen. Stellen Sie gedrucktes und ungedrucktes zusammen, was Sie für wertvoll halten. Wenn ganze briefe die ll. betr., desto besser; wenn nur stellen darin, so kann man ja die anrede- u. schlussformel u. die übrigen allotria (im ernsten sinne) weglassen. Wie viel platz rechnen Sie für die einleitung, wie viel für den text? Sie erlauben mir wol, dass ich Ihnen über die vorbemerkung vor deren drucklegung meine ansicht sage, da nun deren gestalt eine weiterbildung der sammlung bedeutet, die ich als herausgeber wol oder übel wegen der zukunft prüfen muss. – Ich komme immer wieder auf den gedanken zurück, man sollte nach den einzeldrucken veröffentlichen mit ausnahme des liedes, von dem Sie keinen einzeldruck auffinden konnten. Die 1. fassung des liedes nach d. schlacht bei Rossbach z. b. ist doch viel kräftiger durch ihre kürze. Sie könnten doch die abweichungen in der einleitg. geben? oder sind es genug zu einer krit. ausg.? In all diesem unterwerfe ich mich Ihrer besseren kenntnis. Gruss Ihr BSeuffert

Wzbg 6.X.81. Mein brief an Sie, lieber h kollege, war abgegangen mit seinen einlagen, als ich den Ihren erhielt. Ihre nachricht ist mir so wenig erfreulich wie Ihnen das resultat. Aber jetzt nützt die reue nichts mehr, dass ich mich durch fremden rat ohne gleich selbst zu prüfen, zur aufnahme der Grenll. verleiten liess. Wir müssen uns eben dahinter verschanzen, dass kein sonderdruck der Grenll. zugänglich ist u. dass manche, welche die gesammtausg. nicht wollen, doch diese ll. besitzen möchten. Sie finden gewiss eine beschönigende und uns schützende wendung. Uns dann ausserdem durch einen kommentar aufzuhelfen, ist ein gedanke, den ich freudig begrüsse. Nur möchte ich Sie bitten, denselben nicht als anmerkungen am schluss zu geben, sondern der einleitung einzuverleiben oder anzuhängen. Notenzählung brauchen wir nicht: die zeilenzählung ersetzt dieselbe. Gehts, wie ich wol glaube, mit einem zur darstellung abgerundeten komment. nicht, so können sie ja die knappen bemerkungen stets der citatziffer anfügen. Stellen Sie gedrucktes und ungedrucktes zusammen, was Sie für wertvoll halten. Wenn ganze briefe die ll. betr., desto besser; wenn nur stellen darin, so kann man ja die anrede- u. schlussformel u. die übrigen allotria (im ernsten sinne) weglassen. Wie viel platz rechnen Sie für die einleitung, wie viel für den text? Sie erlauben mir wol, dass ich Ihnen über die vorbemerkung vor deren drucklegung meine ansicht sage, da nun deren gestalt eine weiterbildung der sammlung bedeutet, die ich als herausgeber wol oder übel wegen der zukunft prüfen muss. – Ich komme immer wieder auf den gedanken zurück, man sollte nach den einzeldrucken veröffentlichen mit ausnahme des liedes, von dem Sie keinen einzeldruck auffinden konnten. Die 1. fassung des liedes nach d. schlacht bei Rossbach z. b. ist doch viel kräftiger durch ihre kürze. Sie könnten doch die abweichungen in der einleitg. geben? oder sind es genug zu einer krit. ausg.? In all diesem unterwerfe ich mich Ihrer besseren kenntnis. Gruss Ihr BSeuffert

Briefdaten

Schreibort: Würzburg
Empfangsort: Lemberg
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8208 [Druckausgabe Nr. 9]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8208/methods/sdef:TEI/get

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