Herrn Dr. Bernhard Seuffert
Privatdocent an der Universität
Würzburg. Bayern
Herzogengasse 5.
Wien, IX Pelikangasse 10.
L. F. Ich freue mich herzlich, daß die Sache endlich in Fluß kommt! Möge es Ihnen bei uns recht gut gefallen u. recht gut gehen!
Ich bitte Sie sehr, falls Sie nach Wien kommen, [mic]h rechtzeitig zu verständigen, daß ich Sie am Bahnhof erwarten und Ihnen etwas an die Hand gehen kann. Für die Vormittage (bis zwei Uhr) freilich müßten Sie mich im weiteren Verlauf Ihres Hierseins entschuldigen; aber d. Nachmittag & Abend soll ganz Ihnen gehören.
Mich hat Scherers Tod halb krank gemacht; [s]. arme 70jährige Mutter, bei der ich einige Mal schon Stunden lang gesessen, ist schwer krank – ein rechter Jammer! Was wird nun in Berlin werden!
Eiligst im Rathaus unter Grillparzerpapieren
mit vielen Grüßen
Ihr AS.
24.8.86.
Herrn Dr. Bernhard Seuffert
Privatdocent an der Universität
Würzburg. Bayern
Herzogengasse 5.
Wien, IX Pelikangasse 10.
L. F. Ich freue mich herzlich, daß die Sache endlich in Fluß kommt! Möge es Ihnen bei uns recht gut gefallen u. recht gut gehen!
Ich bitte Sie sehr, falls Sie nach Wien kommen, [mic]h rechtzeitig zu verständigen, daß ich Sie am Bahnhof erwarten und Ihnen etwas an die Hand gehen kann. Für die Vormittage (bis zwei Uhr) freilich müßten Sie mich im weiteren Verlauf Ihres Hierseins entschuldigen; aber d. Nachmittag & Abend soll ganz Ihnen gehören.
Mich hat Scherers Tod halb krank gemacht; [s]. arme 70jährige Mutter, bei der ich einige Mal schon Stunden lang gesessen, ist schwer krank – ein rechter Jammer! Was wird nun in Berlin werden!
Eiligst im Rathaus unter Grillparzerpapieren
mit vielen Grüßen
Ihr AS.
24.8.86.
Mich hat Scherers Tod halb krank gemacht; [s]. arme 70jährige Mutter, bei der ich einige Mal schon Stunden lang gesessen, ist schwer krank – ein rechter Jammer! Was wird nun in Berlin werden!
Wilhelm Scherer starb am 6. August 1886. Für seine Nachfolge auf dem Ordinariat für Neuere deutsche Literaturgeschichte schlug die Philosophische Fakultät nach nur kurzer Beratung Scherers Schüler Erich Schmidt vor, der bereits am 6. Dezember 1886 ernannt wurde, sein Amt aber – mit Rücksicht auf die Abwicklung seiner Verpflichtungen als Direktor des Goethe-Archivs – erst zum Sommersemester 1887 antrat.
Schreibort: Wien
Empfangsort: Würzburg
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 422/1-90
Umfang: 1 Seite(n)
Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-8364 [Druckausgabe Nr. 67]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8364/methods/sdef:TEI/get
LizenzhinweisDie Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
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