LFr. Ihren brief hab ich sehr erwartet. Ich finde heute nicht zeit zu längerem danke, wie ich gerne wollte. Über den Grillparzer bedarf es keines wortes. Ich habe auch Steinmeyer versichert, dass er in allen dingen Schönbach die erste hand lassen möge. Ich meine, er ist eifersüchtiger als ich, und so lange ich mich an die gesinnung halten darf, wie bei Ihnen, kommt mirs auf kein äusseres zeichen an. Auf die verheissene vorrede freu ich mich aber natürlich trotzdem. – Für die Vjs. habe ich im vertrauen: Briefe u. akten zur biogr. Wernickes von Bobé; Minor, Thomasius (allgemein); Hoffmann, Hamannbriefe an Nicolai (nicht viel wert); Martin, ein hexametrist vor Klopstock (mau); Kögel, Kleinigkeiten zu Goethe (Faust, Gedd.; wirkl. kleinigkeiten); Jonas, Parallelen zu d. Votivtafeln (unverarbeitet); Strauch, Scheitinana (weinschwelglitt.; sehr gelährt u. trocken); Harnack, Goethe u. Wv Humboldt (nicht übel), Bolte, Eine gesgsposse aus d. 17 jhdt.; Miscellen von R Köhler, Boxberger, Minor. Ich soll in nächster zeit erhalten: Schmidt, Proserpina u. miscellen; Bächtold, N. v. Wegle; Burdach, Perioden der LG.; Suphan?; ausserdem bald versprochen: Waldberg 17. jhdt.; Karl Rieger, Schiller, Solon u. Lykurg; Werner, Zur physiologie der lyrik u. a. m. von Muncker etc. Stoff genug, aber vorläufig nichts wirklich bedeutendes in meinen händen. U. nichts Österreichisches. U. doch wäre nur mit diesem einige hoffnung auf ministerielle unterstützung. Was bekomme ich denn von Ihnen? Schicken Sie mirs ja recht bald; ich habe jetzt schon mehr als ich im 1. heft unterbringen kann. Wenn Sie mir zeitig was schönes schicken, schieb ichs aber noch vor. Nur kann Ihnen jede post den rang ablaufen. Ihren Bürger stutzen Sie mir für ein späteres heft zurecht, bitt ich. Ihrem Voss kenn ich leider noch immer nicht. – Ja, das honorar ist klein, aber Teubner u. Weidmann zahlen nicht mehr, u. nach meiner berechnung ist auch so u. trotz der beihilfe Serenissimae der verleger wol noch schaden ausgesetzt. Ich verarge es aber niemand, wenn er, was für weitere kreise sich anrichten lässt, in besser zahlende ????? gibt. In der Vjs. muss der gelehrte ruhm das honorar ergänzen. Prosit neujahr! Wir bleiben treue verbunden. Auch grüsse meiner frau. Ihr BSfft. 31 XII 87.

LFr. Ihren brief hab ich sehr erwartet. Ich finde heute nicht zeit zu längerem danke, wie ich gerne wollte. Über den Grillparzer bedarf es keines wortes. Ich habe auch Steinmeyer versichert, dass er in allen dingen Schönbach die erste hand lassen möge. Ich meine, er ist eifersüchtiger als ich, und so lange ich mich an die gesinnung halten darf, wie bei Ihnen, kommt mirs auf kein äusseres zeichen an. Auf die verheissene vorrede freu ich mich aber natürlich trotzdem. – Für die Vjs. habe ich im vertrauen: Briefe u. akten zur biogr. Wernickes von Bobé; Minor, Thomasius (allgemein); Hoffmann, Hamannbriefe an Nicolai (nicht viel wert); Martin, ein hexametrist vor Klopstock (mau); Kögel, Kleinigkeiten zu Goethe (Faust, Gedd.; wirkl. kleinigkeiten); Jonas, Parallelen zu d. Votivtafeln (unverarbeitet); Strauch, Scheitinana (weinschwelglitt.; sehr gelährt u. trocken); Harnack, Goethe u. Wv Humboldt (nicht übel), Bolte, Eine gesgsposse aus d. 17 jhdt.; Miscellen von R Köhler, Boxberger, Minor. Ich soll in nächster zeit erhalten: Schmidt, Proserpina u. miscellen; Bächtold, N. v. Wegle; Burdach, Perioden der LG.; Suphan?; ausserdem bald versprochen: Waldberg 17. jhdt.; Karl Rieger, Schiller, Solon u. Lykurg; Werner, Zur physiologie der lyrik u. a. m. von Muncker etc. Stoff genug, aber vorläufig nichts wirklich bedeutendes in meinen händen. U. nichts Österreichisches. U. doch wäre nur mit diesem einige hoffnung auf ministerielle unterstützung. Was bekomme ich denn von Ihnen? Schicken Sie mirs ja recht bald; ich habe jetzt schon mehr als ich im 1. heft unterbringen kann. Wenn Sie mir zeitig was schönes schicken, schieb ichs aber noch vor. Nur kann Ihnen jede post den rang ablaufen. Ihren Bürger stutzen Sie mir für ein späteres heft zurecht, bitt ich. Ihrem Voss kenn ich leider noch immer nicht. – Ja, das honorar ist klein, aber Teubner u. Weidmann zahlen nicht mehr, u. nach meiner berechnung ist auch so u. trotz der beihilfe Serenissimae der verleger wol noch schaden ausgesetzt. Ich verarge es aber niemand, wenn er, was für weitere kreise sich anrichten lässt, in besser zahlende ????? gibt. In der Vjs. muss der gelehrte ruhm das honorar ergänzen. Prosit neujahr! Wir bleiben treue verbunden. Auch grüsse meiner frau. Ihr BSfft. 31 XII 87.

In der Vjs. muss der gelehrte ruhm das honorar ergänzen.

Bernhard Seuffert rechtfertigte die niedrigen Honorare bei der Vierteljahrschrift.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8400. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8400/methods/sdef:TEI/get

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