Lieber freund, Es geht in Weimar so langsam, dass ich Ihnen noch immer die korrekturbogen des app. kriticus nicht senden kann. Vergessen hab ichs nicht. Das starre festhalten an C ist gegen Ihre überzeugung, schreiben Sie. War auch gegen die meinige. Schmidt hat mich oft zu wenig konservativ gefunden. Jetzt aber denk ich anders. Es kommt übrigens auf Sie und Ihren redaktor an: wenn Sie sich mit ihm verständigen, können Sie sich ganz frei bewegen. Ich habe Burdach, so lange ich sein redaktor war, ziemlich viel abweichungen zugestanden, mehr als Schmidt z. b. bewilligt. – Siglen betr.: ich glaube es bleibt Ihnen nichts übrig als g1 in H2, g2 in H1 u. dgl. oder Sie müssen, was mir nicht gefiele, g1 g2 g3 g4 g5 durch alle hss. zählen. H1g1 neben einander wird irrtümlich, da dies für 2 siglen gilt, nachdem die siglen ohne interpunktion neben einander stehen. – Ehlermann hab ich zugesagt, aber die honorarbestimmung selbst zu treffen abgelehnt. Prometheus bleibt natürlich Ihren neudrucken. Ich hab im augenblick gar nicht dran gedacht, dass er dahin taugt. Die Wiener neudr. werd ich allzeit berücksichtigen, bis Sie schreiben: series finita. – Mit Creizenach will ich nichts zu tun haben; er existierte für mich nicht lange bevor er seinen Faustquark auspackte. Mögen Sie Daniel Jacoby wegen JGJacobis einmal ausforschen, so werd ichs dankbar annehmen. Wo u. wann kommt Ihre MunckerLessingrecensio? ich muss seinen Klopst. anzeigen. Sehen Sie, was Glossy gutes über Schreyvogel hat. Von Ihnen erwart ich, was Sie geben mögen.
Treulich Ihr
Sfft.
23 IX 88

Lieber freund, Es geht in Weimar so langsam, dass ich Ihnen noch immer die korrekturbogen des app. kriticus nicht senden kann. Vergessen hab ichs nicht. Das starre festhalten an C ist gegen Ihre überzeugung, schreiben Sie. War auch gegen die meinige. Schmidt hat mich oft zu wenig konservativ gefunden. Jetzt aber denk ich anders. Es kommt übrigens auf Sie und Ihren redaktor an: wenn Sie sich mit ihm verständigen, können Sie sich ganz frei bewegen. Ich habe Burdach, so lange ich sein redaktor war, ziemlich viel abweichungen zugestanden, mehr als Schmidt z. b. bewilligt. – Siglen betr.: ich glaube es bleibt Ihnen nichts übrig als g1 in H2, g2 in H1 u. dgl. oder Sie müssen, was mir nicht gefiele, g1 g2 g3 g4 g5 durch alle hss. zählen. H1g1 neben einander wird irrtümlich, da dies für 2 siglen gilt, nachdem die siglen ohne interpunktion neben einander stehen. – Ehlermann hab ich zugesagt, aber die honorarbestimmung selbst zu treffen abgelehnt. Prometheus bleibt natürlich Ihren neudrucken. Ich hab im augenblick gar nicht dran gedacht, dass er dahin taugt. Die Wiener neudr. werd ich allzeit berücksichtigen, bis Sie schreiben: series finita. – Mit Creizenach will ich nichts zu tun haben; er existierte für mich nicht lange bevor er seinen Faustquark auspackte. Mögen Sie Daniel Jacoby wegen JGJacobis einmal ausforschen, so werd ichs dankbar annehmen. Wo u. wann kommt Ihre MunckerLessingrecensio? ich muss seinen Klopst. anzeigen. Sehen Sie, was Glossy gutes über Schreyvogel hat. Von Ihnen erwart ich, was Sie geben mögen.
Treulich Ihr
Sfft.
23 IX 88

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Wien
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8439. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8439/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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