Lieber freund Scherer vor Schönbach zu stellen, beleidigt diesen gewiss nicht; ich scheute Scherers führung lediglich, weil sein name als parteiname gilt. Überschriften für die offenen briefe halte ich für unnötig. „Offene Briefe“ ist gemeinsamer titel, dann nr. „1“ Schönbach, nr „2“ Harnack. Das publikum denkt kaum etwas über die reihenfolge u. Harnack schreiben Sie vielleicht, Schönbs. brief sei früher eingelaufen. – Mit dem verleger ists böse. Dem prospekt nach möglich scheint mir das eingehen auf seine absicht; denn der ausdruck „kritische übersichten ohne bibliographische vollständigkeit“ kann auch durch die recc. u. referate für erfüllt gelten. Der absatz aber des Euphorion verliert durch den wegfall der zss-schau u. annähernd vollständigen bibliographie um 50 %. Vielleicht wählen Sie den ausweg, die sache im 1. heft anzufangen, aber auf dem umschlag zu erklären: „in zukunft werden nur diejenigen bücher, dissertationen und aufsätze etc. sicher angezeigt, die bei der redaktion einlaufen.“ Sie würden dann von einer auswahl anderer nur titel geben. Besser bliebe, wie Sie selbst sagen, Ihre absicht.
Sie hätten mir nicht übel denken sollen, dass ich neulich kurz schrieb; es ging nicht anders. Erweisen Sie mir die freundschaft, auch in zukunft mitraten zu dürfen, wann immer es Ihnen erwünscht scheint. Noch eines! gestehen Sie dem verleger jede ihm genehme erleichterung der druckeinrichtung zu. Fortiter in re, suaviter in modo muss auch da trösten.
Herzlich grüssend Ihr BSfft.
8 III 94

Lieber freund Scherer vor Schönbach zu stellen, beleidigt diesen gewiss nicht; ich scheute Scherers führung lediglich, weil sein name als parteiname gilt. Überschriften für die offenen briefe halte ich für unnötig. „Offene Briefe“ ist gemeinsamer titel, dann nr. „1“ Schönbach, nr „2“ Harnack. Das publikum denkt kaum etwas über die reihenfolge u. Harnack schreiben Sie vielleicht, Schönbs. brief sei früher eingelaufen. – Mit dem verleger ists böse. Dem prospekt nach möglich scheint mir das eingehen auf seine absicht; denn der ausdruck „kritische übersichten ohne bibliographische vollständigkeit“ kann auch durch die recc. u. referate für erfüllt gelten. Der absatz aber des Euphorion verliert durch den wegfall der zss-schau u. annähernd vollständigen bibliographie um 50 %. Vielleicht wählen Sie den ausweg, die sache im 1. heft anzufangen, aber auf dem umschlag zu erklären: „in zukunft werden nur diejenigen bücher, dissertationen und aufsätze etc. sicher angezeigt, die bei der redaktion einlaufen.“ Sie würden dann von einer auswahl anderer nur titel geben. Besser bliebe, wie Sie selbst sagen, Ihre absicht.
Sie hätten mir nicht übel denken sollen, dass ich neulich kurz schrieb; es ging nicht anders. Erweisen Sie mir die freundschaft, auch in zukunft mitraten zu dürfen, wann immer es Ihnen erwünscht scheint. Noch eines! gestehen Sie dem verleger jede ihm genehme erleichterung der druckeinrichtung zu. Fortiter in re, suaviter in modo muss auch da trösten.
Herzlich grüssend Ihr BSfft.
8 III 94

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: Postkarte

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8677. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8677/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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