Lieber Freund! Obgleich an Regentagen gar kein Mangel ist, kann ich mich doch sehr schwer in eine richtige Schreib- und Arbeitsstimmung versetzen und daraus f[olg]t, daß ich die Sendung des gewünschten Aufsatzes so lange verbummelte. Haben Sie die Güte ihn nach der Ergänzung mit einem ‚Kopf‘ versehen zu schicken an
Lorenz Ellwanger
in
Bayreuth
[der] bereits durch mich verständigt ist. Es hat keine Eile. Aber der Druck des 4. heftes soll doch bald beginnen. Sie brauchen gar nichts dazu zu schreiben. – Mir geht’s erträglich. Aber freilich einen Aufenthalt an der See kommt der Aufenthalt an dem Inn nicht gleich. Minor und Heinzel sind in dem nahen Attersee. Mit ersterem sind wir viel beisammen. Aber die Gespräche sind meist sehr eins[e]itig, d. h. er dociert: und ich höre zu. –
Daß Sie gar nicht von Graz wegzugehen brauchen: das erfüllt mich mit einem Gefühl von Neid: ich sehne mich so nach meiner Ordnung, nach meiner Arbeit, nach meinem Schreibtisch. Vor halbem Sept. komme ich aber schwerlich nach Prag zurück, wenn ich auch noch nicht weiß, wie lang wir hier bleiben. Ich möchte im Anf. Spt. g[er]n nach Wien fahren.
Verzeihen Sie die Kürze und „Ein“falt dieses Blättchens und seien Sie herzlichst gegrüßt von
Ihrem
aufrichtig Erg.
AS.

Kammer a/Attersee
17/8 94.

Lieber Freund! Obgleich an Regentagen gar kein Mangel ist, kann ich mich doch sehr schwer in eine richtige Schreib- und Arbeitsstimmung versetzen und daraus f[olg]t, daß ich die Sendung des gewünschten Aufsatzes so lange verbummelte. Haben Sie die Güte ihn nach der Ergänzung mit einem ‚Kopf‘ versehen zu schicken an
Lorenz Ellwanger
in
Bayreuth
[der] bereits durch mich verständigt ist. Es hat keine Eile. Aber der Druck des 4. heftes soll doch bald beginnen. Sie brauchen gar nichts dazu zu schreiben. – Mir geht’s erträglich. Aber freilich einen Aufenthalt an der See kommt der Aufenthalt an dem Inn nicht gleich. Minor und Heinzel sind in dem nahen Attersee. Mit ersterem sind wir viel beisammen. Aber die Gespräche sind meist sehr eins[e]itig, d. h. er dociert: und ich höre zu. –
Daß Sie gar nicht von Graz wegzugehen brauchen: das erfüllt mich mit einem Gefühl von Neid: ich sehne mich so nach meiner Ordnung, nach meiner Arbeit, nach meinem Schreibtisch. Vor halbem Sept. komme ich aber schwerlich nach Prag zurück, wenn ich auch noch nicht weiß, wie lang wir hier bleiben. Ich möchte im Anf. Spt. g[er]n nach Wien fahren.
Verzeihen Sie die Kürze und „Ein“falt dieses Blättchens und seien Sie herzlichst gegrüßt von
Ihrem
aufrichtig Erg.
AS.

Kammer a/Attersee
17/8 94.

Briefdaten

Schreibort: Kammer am Attersee, Oberösterreich
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-267
Umfang: 2 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8710. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8710/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek und des Staatsarchivs Würzburg. Für jede weitere Verwendung wenden Sie sich bitte an die jeweilige Institution.