Nochmals lieber Freund, meinen aufrichtigsten Dank für Aufsatz und Recension. Ich finde beides sehr int[ere]ssant und freu mich [a]uf den Druck. Soweit ich jetzt alle[s ü]berblicke, glaube ich die Rec. im 2. Heft, den Aufsatz im 3. und 4. Heft 96 unterbringen zu können, wenn Sie mir gestatten ihn zu theilen. Ich muß von der Zerlegung der Aufsätze jetzt öfter als früher Gebrauch machen, weil viele um Einlaß klopfen, ich also mehr gleichzeitig fördern kann und die Leser auch das Bunte & Verschiedenartige vorziehen. Ich schätze Ihren Aufsatz auf 3 Bogen. Gerade das, daß er über das engere literarhistorische Gebiet hinausgeht, macht mir ihn doppelt wert. Wir interessiren Historiker etc. für die Zeitschrift, die nun langsam bekannt wird. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem reichen Material und zu der Muße, es zu bearbeiten. Sie scheinen mir jetzt recht im Zug zu sein und wir dürfen uns manches versprechen. – Die Briefe zur Recension liefern Sie mir noch nach. Wo sollte man diese Sachen unterbri[ng]en, wenn nicht bei solchen Gel[eg]enheiten. Ich werde schon irgendwie Raum schaffen. – [D]aß Sie mit dem nächsten Heft zufrieden sind, freut mich herzlich. Müh geb ich mir genug. Kriegte ich immer Gutes, so könnte ich noch mehr auswählen. Einzelne Stümper stoß ich schon jetzt ab. Collin geht mir ganz gegen den Strich. Aber der Streit der sich ans 1. Heft knüpfte, ist damit beigelegt. Das ist mir doch lieb. Rubensohns wortlose Untersuchungen sind mir sympathischer als Ihnen. Soll sich jeder s. Theil dabei denken. Ich find es sehr lustig. – Für die Festschrift noch meinen speciellen Dank. Ebenso für die Notizen über Kleist, die ich mir aus den Todtengesprächen gemacht habe. – Ich reise am 16. Dec. nach Wien, Goedekes wegen. Leider nur auf 8 Tage. Ich brauchte 8 Wochen. – Kelle wird wohl nie mehr ganz gesund. Für unsere Studien ein großer Nachtheil. Wenigstens aber ist Pogatscher jetzt Ord. u. ich habe bei der seinerzeitigen Besetzung eine Stütze an ihm. Treulichst & dankbar Ihr AS.

Nochmals lieber Freund, meinen aufrichtigsten Dank für Aufsatz und Recension. Ich finde beides sehr int[ere]ssant und freu mich [a]uf den Druck. Soweit ich jetzt alle[s ü]berblicke, glaube ich die Rec. im 2. Heft, den Aufsatz im 3. und 4. Heft 96 unterbringen zu können, wenn Sie mir gestatten ihn zu theilen. Ich muß von der Zerlegung der Aufsätze jetzt öfter als früher Gebrauch machen, weil viele um Einlaß klopfen, ich also mehr gleichzeitig fördern kann und die Leser auch das Bunte & Verschiedenartige vorziehen. Ich schätze Ihren Aufsatz auf 3 Bogen. Gerade das, daß er über das engere literarhistorische Gebiet hinausgeht, macht mir ihn doppelt wert. Wir interessiren Historiker etc. für die Zeitschrift, die nun langsam bekannt wird. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem reichen Material und zu der Muße, es zu bearbeiten. Sie scheinen mir jetzt recht im Zug zu sein und wir dürfen uns manches versprechen. – Die Briefe zur Recension liefern Sie mir noch nach. Wo sollte man diese Sachen unterbri[ng]en, wenn nicht bei solchen Gel[eg]enheiten. Ich werde schon irgendwie Raum schaffen. – [D]aß Sie mit dem nächsten Heft zufrieden sind, freut mich herzlich. Müh geb ich mir genug. Kriegte ich immer Gutes, so könnte ich noch mehr auswählen. Einzelne Stümper stoß ich schon jetzt ab. Collin geht mir ganz gegen den Strich. Aber der Streit der sich ans 1. Heft knüpfte, ist damit beigelegt. Das ist mir doch lieb. Rubensohns wortlose Untersuchungen sind mir sympathischer als Ihnen. Soll sich jeder s. Theil dabei denken. Ich find es sehr lustig. – Für die Festschrift noch meinen speciellen Dank. Ebenso für die Notizen über Kleist, die ich mir aus den Todtengesprächen gemacht habe. – Ich reise am 16. Dec. nach Wien, Goedekes wegen. Leider nur auf 8 Tage. Ich brauchte 8 Wochen. – Kelle wird wohl nie mehr ganz gesund. Für unsere Studien ein großer Nachtheil. Wenigstens aber ist Pogatscher jetzt Ord. u. ich habe bei der seinerzeitigen Besetzung eine Stütze an ihm. Treulichst & dankbar Ihr AS.

Briefdaten

Schreibort:
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 422/1-307
Umfang: 2 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8783. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8783/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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