Graz 28. November 1895.

Lieber freund Ich danke Ihnen lebhaft für Ihre freundschaftliche aufnahme meiner sendung. Die art und zeit der drucklegung steht natürlich bei Ihnen. Da Sie die briefe auch nehmen mögen, so folgen sie anbei; Sie wissen, ich bin ein principieller gegner von briefpublikationen ohne erklärung, und so muss ich schon bitten, wenn Sie die veröffentlichung anhängen wollen, die erläuterung als etwas nach meiner auffassung von methode unerlässliches mit in den kauf zu nehmen.
Ausserdem muss ich Ihnen noch eine mühe machen, ohne mein verschulden. Unerwartet kommt mir ein nachtrag aus der Mainzer bibliothek zur Schwarziade zu. Ich weiss nicht, ihn genau einzufügen (wie ich auch nicht weiss, ob die überleitung zu den Dalbergbriefen sich an den schluss meiner selbstanzeige anschmiegt).
Sehr dankbar wäre ich für ein wort, ob das gedruckte gutachtenexzerpt Ihnen bedeutend erscheint, ob Sie, wie ich meine tun zu dürfen, Wieland wirkliches verständnis für universitätswesen zuerkennen. Man verliert bei so langer vertiefung in eine person leicht den masstab für sie.
Rosenbaum wollte ich nicht kränken; ich habe ihm so geschrieben, dass er zufrieden sein kann. Ist ers?
Ist es wahr, dass Lambel supplent für Kelle ist? dass Lambel nachfolger Schröers werden soll?
Pogatschers endliche beförderung freute auch mich. Recht dringend bitte ich, mir die anzeige des Wolffschen Gottsched jetzt zu erlassen; das buch ist wirklich nicht hochwichtig; dazu ja auch schon in zss. publiciert. Darf ich nicht auf den 2. band warten? Ich möchte bei Wieland bleiben, und so hat Hassencamp noch eher aussicht recensiert zu werden. Wollen Sie aber Wolff einem andern auftragen, so bin ich dankbar.
Ergebenst grüsst Ihr
BSeuffert.

29. Als der brief zum schliessen fertig war, kommen unvermutet noch aus Wien die längst erbetenen und immer ausgebliebenen Mülleriana. Daher leider noch zwei Nachträge.

Graz 28. November 1895.

Lieber freund Ich danke Ihnen lebhaft für Ihre freundschaftliche aufnahme meiner sendung. Die art und zeit der drucklegung steht natürlich bei Ihnen. Da Sie die briefe auch nehmen mögen, so folgen sie anbei; Sie wissen, ich bin ein principieller gegner von briefpublikationen ohne erklärung, und so muss ich schon bitten, wenn Sie die veröffentlichung anhängen wollen, die erläuterung als etwas nach meiner auffassung von methode unerlässliches mit in den kauf zu nehmen.
Ausserdem muss ich Ihnen noch eine mühe machen, ohne mein verschulden. Unerwartet kommt mir ein nachtrag aus der Mainzer bibliothek zur Schwarziade zu. Ich weiss nicht, ihn genau einzufügen (wie ich auch nicht weiss, ob die überleitung zu den Dalbergbriefen sich an den schluss meiner selbstanzeige anschmiegt).
Sehr dankbar wäre ich für ein wort, ob das gedruckte gutachtenexzerpt Ihnen bedeutend erscheint, ob Sie, wie ich meine tun zu dürfen, Wieland wirkliches verständnis für universitätswesen zuerkennen. Man verliert bei so langer vertiefung in eine person leicht den masstab für sie.
Rosenbaum wollte ich nicht kränken; ich habe ihm so geschrieben, dass er zufrieden sein kann. Ist ers?
Ist es wahr, dass Lambel supplent für Kelle ist? dass Lambel nachfolger Schröers werden soll?
Pogatschers endliche beförderung freute auch mich. Recht dringend bitte ich, mir die anzeige des Wolffschen Gottsched jetzt zu erlassen; das buch ist wirklich nicht hochwichtig; dazu ja auch schon in zss. publiciert. Darf ich nicht auf den 2. band warten? Ich möchte bei Wieland bleiben, und so hat Hassencamp noch eher aussicht recensiert zu werden. Wollen Sie aber Wolff einem andern auftragen, so bin ich dankbar.
Ergebenst grüsst Ihr
BSeuffert.

29. Als der brief zum schliessen fertig war, kommen unvermutet noch aus Wien die längst erbetenen und immer ausgebliebenen Mülleriana. Daher leider noch zwei Nachträge.

Briefdaten

Schreibort: Graz
Empfangsort: Prag
Archiv: Staatsarchiv Würzburg
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand
Umfang: 2 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-8784. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.8784/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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