Lieber Freund! Da ich gerade ein [M]emorandum über eine kritische Grillparzerausgabe ausarbeite (ob es Erfolg hat ist mehr als zweifelhaft), so habe ich Ihre Proleg. abermals durchstudiert. Dabei ist mir zweifelhaft geblieben, wie Sie sich die Lostrennung des Apparats in einzelnen Heften denken. Bleiben die Register beim Textband oder beim Apparat? Man müsste also die Register in einen andern Band suchen. Wie ist die doppelte Paginierung des Apparats gemeint? Fortlaufend oder anschliessend an den Textband, u. dann fortlaufend in dem Apparatband; also
454 (1)
oder
1 (Bd IV, 454)

Bei Stifter werde ich zu folgendem Auskunftsmittel geführt. Ich habe in Bd I eigentliche Anmer- kungen nur ganz schüchtern angebracht & leider mit den Lesarten vermengt. Von Bd 2 ab trenne ich die Anmerkungen von den Lesarten und da sie nun auch reichlicher fliessen, so belasse ich die Lesarten bei jedem Band (mit dem Register); die sachlichen u. stilistischen An[m]erkungen zu Bd 1 (Nachträge) – 5 stelle ich in einen eigenen Bd 5 II zusammen, dem ich vielleicht auch ein paar Stiluntersuchungen beigebe, jedenfalls ein eigenes Register. Ich werde zu dieser Teilung dadurch geführt, dass die einzelnen Bde mit den Lesarten schon sehr stark werden, mit den Anm. sogar unförmlich. Eine Abtrennung des ganzen Apparats von 2 ff. angefangen erwäge ich auch noch; ich würde dann aber doch dem Text das Register beigeben und dem Lesarten & Anmerkungsband wieder eines. Wäre dieses Doppelsystem für Grillparzer (und auch Wieland) nicht vielleicht praktisch. Bei der Deutschböhm. Bibl. kommt hinzu, dass wir mit gebundenen Bänden rechnen müssen.

weiter auf S. 1 Wollten Sie so gütig sein, über Ridderhoff, S. La Roche u. Wieland Hamb 1907 ein Wort im Euph. zu sagen. Das Ex. liegt bereit.

weiter auf S. 4 Es gieng mir in letzter Zeit nicht gut; nun glaub ich mich wieder zu erholen. Nächste Woche (nach dem Wahltag) muss ich nach Wien.
Herzlichst grüssend Ihr AS.

Lieber Freund! Da ich gerade ein [M]emorandum über eine kritische Grillparzerausgabe ausarbeite (ob es Erfolg hat ist mehr als zweifelhaft), so habe ich Ihre Proleg. abermals durchstudiert. Dabei ist mir zweifelhaft geblieben, wie Sie sich die Lostrennung des Apparats in einzelnen Heften denken. Bleiben die Register beim Textband oder beim Apparat? Man müsste also die Register in einen andern Band suchen. Wie ist die doppelte Paginierung des Apparats gemeint? Fortlaufend oder anschliessend an den Textband, u. dann fortlaufend in dem Apparatband; also
454 (1)
oder
1 (Bd IV, 454)

Bei Stifter werde ich zu folgendem Auskunftsmittel geführt. Ich habe in Bd I eigentliche Anmer- kungen nur ganz schüchtern angebracht & leider mit den Lesarten vermengt. Von Bd 2 ab trenne ich die Anmerkungen von den Lesarten und da sie nun auch reichlicher fliessen, so belasse ich die Lesarten bei jedem Band (mit dem Register); die sachlichen u. stilistischen An[m]erkungen zu Bd 1 (Nachträge) – 5 stelle ich in einen eigenen Bd 5 II zusammen, dem ich vielleicht auch ein paar Stiluntersuchungen beigebe, jedenfalls ein eigenes Register. Ich werde zu dieser Teilung dadurch geführt, dass die einzelnen Bde mit den Lesarten schon sehr stark werden, mit den Anm. sogar unförmlich. Eine Abtrennung des ganzen Apparats von 2 ff. angefangen erwäge ich auch noch; ich würde dann aber doch dem Text das Register beigeben und dem Lesarten & Anmerkungsband wieder eines. Wäre dieses Doppelsystem für Grillparzer (und auch Wieland) nicht vielleicht praktisch. Bei der Deutschböhm. Bibl. kommt hinzu, dass wir mit gebundenen Bänden rechnen müssen.

weiter auf S. 1 Wollten Sie so gütig sein, über Ridderhoff, S. La Roche u. Wieland Hamb 1907 ein Wort im Euph. zu sagen. Das Ex. liegt bereit.

weiter auf S. 4 Es gieng mir in letzter Zeit nicht gut; nun glaub ich mich wieder zu erholen. Nächste Woche (nach dem Wahltag) muss ich nach Wien.
Herzlichst grüssend Ihr AS.

Da ich gerade ein [M]emorandum über eine kritische Grillparzerausgabe ausarbeite (ob es Erfolg hat ist mehr als zweifelhaft), so habe ich Ihre Proleg. abermals durchstudiert. Dabei ist mir zweifelhaft geblieben, wie Sie sich die Lostrennung des Apparats in einzelnen Heften denken. Bleiben die Register beim Textband oder beim Apparat?

Sauer versuchte weiterhin, eine historisch-kritische Grillparzerausgabe durchzusetzen und tauschte sich mit Seuffert aus, der bei der Ausarbeitung der Prolegomena einer Wielandausgabe wichtige editorische Erfahrungen gesammelt hatte.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 423/1-530
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9215 [Druckausgabe Nr. 241]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9215/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

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