Lieber Freund! Die Faschingstage [ge]ben mir endli[ch] Zeit zur Beantwortung Ihres Briefes. Sie mögen von Ihrem Standpunkt recht haben; hätte ich früher an Sie geschreiben, so hätte ich vielleicht auch abgelehnt. Anderseits musste ich mir sagen: der Grazer Philologentag wird nun einmal abgehalten: also dürfen wir eine Sektion nicht ganz ins Wasser fallen lassen. Die pädag. Sachen werden ja in den Vollversammlungen abgehandelt und gehen die germ. Sektion nichts an. Nur das ärgert mich, dass Sie von der Anfrage bei mir nichts ge- wusst haben, während ich aus [S]chenkls Brief entnehmen zu müssen glaubte, dies sei der Fall.
Hoffentlich sind Sie wieder ganz hergestellt. Ich leide unter dem langen Semester und unter all dem Amtsgetue. Wenn mir die Grazer Verhältnisse nicht auch noch zu uns herüber wirken; bis jetzt ist es mir gelungen, hier Ruhe zu erhalten.
Mit herzlichen Grüssen Ihr sehr erg.
ASauer
Aschermittwoch.
Lieber Freund! Die Faschingstage [ge]ben mir endli[ch] Zeit zur Beantwortung Ihres Briefes. Sie mögen von Ihrem Standpunkt recht haben; hätte ich früher an Sie geschreiben, so hätte ich vielleicht auch abgelehnt. Anderseits musste ich mir sagen: der Grazer Philologentag wird nun einmal abgehalten: also dürfen wir eine Sektion nicht ganz ins Wasser fallen lassen. Die pädag. Sachen werden ja in den Vollversammlungen abgehandelt und gehen die germ. Sektion nichts an. Nur das ärgert mich, dass Sie von der Anfrage bei mir nichts ge- wusst haben, während ich aus [S]chenkls Brief entnehmen zu müssen glaubte, dies sei der Fall.
Hoffentlich sind Sie wieder ganz hergestellt. Ich leide unter dem langen Semester und unter all dem Amtsgetue. Wenn mir die Grazer Verhältnisse nicht auch noch zu uns herüber wirken; bis jetzt ist es mir gelungen, hier Ruhe zu erhalten.
Mit herzlichen Grüssen Ihr sehr erg.
ASauer
Aschermittwoch.
Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur:
Autogr. 423/1-549
Umfang: 2 Seite(n)
Rohtranskription, Text teilweise getaggt
ZitiervorschlagBrief ID-9250. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9250/methods/sdef:TEI/get
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