Prag 17/6 11
Smichow 586

Lieber Freund! Ich danke Ihnen für Ihre wolwollende Gesinnung. Einige übereifrige Schüler hatten das Datum ausgegraben und haben es sehr wol gemeint; aber es wäre mir lieber gewesen, die Feier hätte sich in den vier Wändern des Hörsaals abgespielt; freilich machte mit dann eine Reihe von Zuschriften älterer Schüler grosse Freude; nur liegen sie noch unbeantwortet in dem grossen Wust, den dann die traurigen Ereignisse aufgetrümt haben.
Wegen W. genügt es mir, wenn Sie die feste Überzeugung haben, dass ich ihn nicht ungerecht behandelt habe, wie er annimmt. Sein letzter Brief an mich ist darart, dass ich wohl kaum mehr antworten kann: Hauffen hat es [über]nommen, ihm mündlich den Standpunkt klar zu machen.
Schröder von d. Germ. Rom. Monatsschrift versteht es besser als ich zu drängen; er zahlt aber auch viel b[ess]er als mein Verleger. Trotzdem hoffe ich, dass Sie mir ab und zu die ein oder andre Rezension liefern werden. Die Abhandlung über das Kätchen drucke ich gerne, wenn es bis 1912 Zeit hat; denn der diesjährige Jahrgang ist voll und als Ergänzungsheft erscheint [die] Bibliographie der Jahre 7-10. Was ist es mit dem angekündigten Hans Sachs?
Mit vielen Grüssen Ihr
aufrichtig erg.
AS.

Prag 17/6 11
Smichow 586

Lieber Freund! Ich danke Ihnen für Ihre wolwollende Gesinnung. Einige übereifrige Schüler hatten das Datum ausgegraben und haben es sehr wol gemeint; aber es wäre mir lieber gewesen, die Feier hätte sich in den vier Wändern des Hörsaals abgespielt; freilich machte mit dann eine Reihe von Zuschriften älterer Schüler grosse Freude; nur liegen sie noch unbeantwortet in dem grossen Wust, den dann die traurigen Ereignisse aufgetrümt haben.
Wegen W. genügt es mir, wenn Sie die feste Überzeugung haben, dass ich ihn nicht ungerecht behandelt habe, wie er annimmt. Sein letzter Brief an mich ist darart, dass ich wohl kaum mehr antworten kann: Hauffen hat es [über]nommen, ihm mündlich den Standpunkt klar zu machen.
Schröder von d. Germ. Rom. Monatsschrift versteht es besser als ich zu drängen; er zahlt aber auch viel b[ess]er als mein Verleger. Trotzdem hoffe ich, dass Sie mir ab und zu die ein oder andre Rezension liefern werden. Die Abhandlung über das Kätchen drucke ich gerne, wenn es bis 1912 Zeit hat; denn der diesjährige Jahrgang ist voll und als Ergänzungsheft erscheint [die] Bibliographie der Jahre 7-10. Was ist es mit dem angekündigten Hans Sachs?
Mit vielen Grüssen Ihr
aufrichtig erg.
AS.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 423/1-577
Umfang: 3 Seite(n)

Status

Rohtranskription, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9303. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9303/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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