Jetzt stehen wir um 1/2 7h auf, waschen uns, machen die Betten, dann ist Stubendurchsicht, dann gehen wir zum Frühstück: Paradeissuppe und ein Honigbrot; dann gehen wir mit den Schulsachen ins "Klassen-zimmer", halten 3 St. Unterricht, dann gehen wir runter zum Gabelfrühstück, holen uns ein Marmelade-brot, dann halten wir die 4. Stunde. Dann haben wir Freizeit. Da führe ich mein Tagebuch, denn es ist nur ein paar Minuten Zeit. Dann halten wir Mittagessen. Meistens 1) Suppe, 2) Fleisch mit irgendetwas. Dann haben wir eine Liegestunde und um 2h haben die "Kleinen", die 1., 2., 43a Unterricht. Wir haben während-dessen Studium - da machen wir unsere Aufgaben und lernen. Dann ist Jause, nachher Freizeit bis zum Abend-essen, dann pfeift man uns zum Essen hinunter. Da kriegt man Würstelscheiben mit Gulasch oder Erd-äpfeln oder Soße oder kriegen wir Fleischstückeln mit einer Beilage. Dann Freizeit oder Boxveranstaltung oder sonst etwas, dann Waschen, Niederlegen.

So ist der gewöhnliche Tagesablauf, jeden Tag ist aber ein kleines Erlebnis los, oder sonst etwas; das werde ich Euch mündlich mitteilen, da nicht alles zimmerrein ist. Gestern war eine Reihe von Kriminalfällen los, schreiben werde ich es nicht, aber in meinem Tagebuch steht es schon, es geht also nichts verloren! Die HJ hält uns sehr locker, noch nie ein "Ausmarsch"! Die neuen Landschaften waren gestern finster. (Aber das ist nur in Folge des vielen Schneefalles).

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

Jetzt stehen wir um 1/2 7h auf, waschen uns, machen die Betten, dann ist Stubendurchsicht, dann gehen wir zum Frühstück: Paradeissuppe und ein Honigbrot; dann gehen wir mit den Schulsachen ins "Klassen-zimmer", halten 3 St. Unterricht, dann gehen wir runter zum Gabelfrühstück, holen uns ein Marmelade-brot, dann halten wir die 4. Stunde. Dann haben wir Freizeit. Da führe ich mein Tagebuch, denn es ist nur ein paar Minuten Zeit. Dann halten wir Mittagessen. Meistens 1) Suppe, 2) Fleisch mit irgendetwas. Dann haben wir eine Liegestunde und um 2h haben die "Kleinen", die 1., 2., 43a Unterricht. Wir haben während-dessen Studium - da machen wir unsere Aufgaben und lernen. Dann ist Jause, nachher Freizeit bis zum Abend-essen, dann pfeift man uns zum Essen hinunter. Da kriegt man Würstelscheiben mit Gulasch oder Erd-äpfeln oder Soße oder kriegen wir Fleischstückeln mit einer Beilage. Dann Freizeit oder Boxveranstaltung oder sonst etwas, dann Waschen, Niederlegen.

So ist der gewöhnliche Tagesablauf, jeden Tag ist aber ein kleines Erlebnis los, oder sonst etwas; das werde ich Euch mündlich mitteilen, da nicht alles zimmerrein ist. Gestern war eine Reihe von Kriminalfällen los, schreiben werde ich es nicht, aber in meinem Tagebuch steht es schon, es geht also nichts verloren! Die HJ hält uns sehr locker, noch nie ein "Ausmarsch"! Die neuen Landschaften waren gestern finster. (Aber das ist nur in Folge des vielen Schneefalles).

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Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Briefwechsel aus dem Kinderlandverschickungslager 1. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.sp-4/methods/sdef:TEI/get?mode=p_7

Ältere Versionen: siehe Archiv

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Jegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.