Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig, tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem "Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser, als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich fad mit der. Pfirsiche gekauft frür Tante. Mama fuhr heim, ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst. Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics. Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer Hilde "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics- und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel. Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplau-dert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert, teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Moder-nisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen. Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig, tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem "Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser, als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich fad mit der. Pfirsiche gekauft für Tante. Mama fuhr heim, ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst. Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics. Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics- und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel. Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplaudert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert, teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Modernisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen. Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig,
tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder
vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf
die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften
für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem
"Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser,
als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch
diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich
fad mit der. Pfirsiche gekauft frür Tante. Mama fuhr heim,
ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst.
Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der
Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit
mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam
nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics.
Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte
Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer Hilde "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics-
und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer
Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel.
Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch
nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und
gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte
ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die
Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplau-
dert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das
Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils
gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert,
teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Moder-
nisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen.
Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in
ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar

              
Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig, tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem "Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser, als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich fad mit der. Pfirsiche gekauft frür Tante. Mama fuhr heim, ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst. Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics. Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer Hilde "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics- und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel. Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplau-dert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert, teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Moder-nisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen. Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig, tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem "Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser, als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich fad mit der. Pfirsiche gekauft für Tante. Mama fuhr heim, ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst. Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics. Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics- und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel. Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplaudert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert, teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Modernisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen. Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Dienstag, 1.8.1950:

Früh wieder etwas neblig,
tags trüb, sehr schwül. Sehr zeitig auf, wieder
vergebliche Telephonanrufe. Mama ging mit Fini auf
die Linzerstraße, ich machte die letzten Reinschriften
für den Almanach. Schrieb mir einige Gedichte aus dem
"Plan" heraus.

Zu Tante ins Rudolf-Spital gefahren. Es war besser,
als wir angenommen hatten. Vielleicht kommt sie noch
diese Woche heraus. Frau Stowitschek getroffen, ziemlich
fad mit der. Pfirsiche gekauft frür Tante. Mama fuhr heim,
ich ging durch die Stadt in die "Neuen Wege".

Nachmittag: furchtbar heiß, klar. Großer Durst.
Unterwegs traf ich den "Syphilis-Portier" aus der
Reitschulgasse. NW: Häußler schlägt Zusammenarbeit
mit dem Österreichischen College vor, Eisenreich kam
nicht. Altmann, Artmann, Hauer, Kein, Polakovics.
Hauer hatte erstmals rotlackierte Nägel. Neueingereichte
Lyrik rezensiert, viel geblödelt, heimspaziert.

Einer Hilde "Schinko Hilde" imponieren die Polakovics-
und meine Gedichte, wie sie im Begleitbrief zu ihrer
Einsendung schreibt.

Daheim noch Bier getrunken, hoch angenehm, Schnitzel.
Ich ruhe mich gut aus, dieser Tage.

Mittwoch, 2.8.:

Um 5 Uhr auf, um Paul anzurufen. Noch
nichts über Tantes Operation entschieden.

Wahrscheinlich assoziativ (wegen des Augusts und
gewisser Erinnerungen an frühe Morgenstunden) fühlte
ich erstmals irgendwie herbstlich. Zeitig mit Mama die
Wientalstraße entlang spaziert. Übers Büro PHG geplau-
dert, gegrübelt bis zum Existentialismus. Nachher das
Grübeln auf Papier weitergetrieben. Tiefpunkt. Teils
gegrübelt am Nachmittag, teils philosophisch geplaudert,
teils im "Plan" gelesen. Ich las Mama böhmische Moder-
nisten vor, die ihr besser als manches andere gefielen.
Von Tante erfahren: Von morgen an habe ich Dienst in
ihrer Firma! Kein gutes Vorgefühl.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.08.1950–31.08.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19500801-19500831/methods/sdef:TEI/get?mode=p_1

Ältere Versionen: siehe Archiv

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