Di, 15 8 50 (Mariä
Himmelfahrt):
Frei. Kirche . Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefha hren. Die "Neue Wege "-Sitzung entfiel. Regen.
Auch von Artmann wenig geholt. Daheim
immer noch Frau Stovicć ek und Tante .
Die waren
fad.
Mi, 16 8 50 :
Wieder PHG .
Do, 17 8 50 :
Nach dem Büro mit Tante in die
Adamsgasse gefahren.
Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr
klein
gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält
aber sehr
nach mir Ausschau, sagt Paul .
Fr, 18 8 50 :
Büro .
Sa, 19 8 50
,:
Bis 14h im Büro . Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir
enttäuscht. Von
Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber
in
schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
So, 20 8 50 :
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann . Zu ihm
kam Besuch: Kriesch und Carlo . Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres
Ekel
gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und
Frankl .
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie,
versuchte
auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die
folgende
Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen "
begonnen
hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Mo, 21 8 50 :
Frei. Das Totospiel beginnt wieder,.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam.
Auhof -Sp aziergang. Es augustelt, trotz
der drückenden Hitze. Wieder
gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg " geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke , Kein ,
Eisenreich . Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung , vom Soldaten, der
von seinem
Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus
Leibeskräften
dagegen gewehrt hatte.
Mama
ging zu
Fini .
Di, 22 8 50 :
Tante las im Büro mein "K.T. " fertig,
das Paul sehr gefallen
hatte. -
In den "NW " nur Altmann . Dennoch im
13-er Zimmer anregenden Abend
gemacht. Diskutierten einige meiner früheren
Gedichte , Eliot , verschiedene Dichter
unseres Kreises usw.
Mi, 23 8 50 :
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo ). Im Büro viel
gearbeitet. Nach dem
Dienst holte ich mir den "Ekel " von Artmann .
Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Do, 24 8 50 :
Im "Ekel " gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro
manchmal
rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende
durchgekämpft
werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen
versucht. Paprika, Bier.
Fr, 25 8 50 :
Ekel . PHG . Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky
kam ein Brief.
Sa, 26 8 50 :
Ekel . Letzter Büro tag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt
bekommen, zu
meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante
heim -
gefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel " ein
Stückchen gelesen,
als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann . Ihm gefiel sehr mein
Gruselstück "Heute
besuche ich ... ", die andere Erzählung las ich ihm
nicht vor. Proben aus
meinem "Magopiontas ", dem uralten Theaterstück,
waren ihm peinlich. Über
Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Frei. Kirche. Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefahren. Die "Neue Wege"-Sitzung entfiel. Regen. Auch von Artmann wenig geholt. Daheim immer noch Frau Stovićek und Tante. Die waren fad.
Wieder PHG.
Nach dem Büro mit Tante in die Adamsgasse gefahren. Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr klein gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält aber sehr nach mir Ausschau, sagt Paul.
Büro.
Bis 14h im Büro. Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir enttäuscht. Von Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber in schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann. Zu ihm kam Besuch: Kriesch und Carlo. Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres Ekel gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und Frankl.
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie, versuchte auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die folgende Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen" begonnen hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Frei. Das Totospiel beginnt wieder.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam. Auhof-Spaziergang. Es augustelt, trotz der drückenden Hitze. Wieder gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg" geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke, Kein, Eisenreich. Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung, vom Soldaten, der von seinem Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus Leibeskräften dagegen gewehrt hatte.
Tante las im Büro mein "K.T." fertig, das Paul sehr gefallen hatte. - In den "NW" nur Altmann. Dennoch im 13-er Zimmer anregenden Abend gemacht. Diskutierten einige meiner früheren Gedichte, Eliot, verschiedene Dichter unseres Kreises usw.
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo). Im Büro viel gearbeitet. Nach dem Dienst holte ich mir den "Ekel" von Artmann. Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Im "Ekel" gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro manchmal rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende durchgekämpft werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen versucht. Paprika, Bier.
Ekel. PHG. Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky kam ein Brief.
Ekel. Letzter Bürotag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt bekommen, zu meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante heimgefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel" ein Stückchen gelesen, als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann. Ihm gefiel sehr mein Gruselstück "Heute besuche ich ...", die andere Erzählung las ich ihm nicht vor. Proben aus meinem "Magopiontas", dem uralten Theaterstück, waren ihm peinlich. Über Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Frei. Kirche. Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefhahren. Die "Neue Wege"-Sitzung entfiel. Regen.
Auch von Artmann wenig geholt. Daheim
immer noch Frau Stovicćek und Tante.
Die waren
fad.
Wieder PHG.
Nach dem Büro mit Tante in die
Adamsgasse gefahren.
Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr
klein
gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält
aber sehr
nach mir Ausschau, sagt Paul.
Büro.
Bis 14h im Büro. Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir
enttäuscht. Von
Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber
in
schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann. Zu ihm
kam Besuch: Kriesch und Carlo. Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres
Ekel
gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und
Frankl.
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie,
versuchte
auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die
folgende
Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen"
begonnen
hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Frei. Das Totospiel beginnt wieder,.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam.
Auhof-S paziergang. Es augustelt, trotz
der drückenden Hitze. Wieder
gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg" geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke, Kein,
Eisenreich. Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung, vom Soldaten, der
von seinem
Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus
Leibeskräften
dagegen gewehrt hatte.
Tante las im Büro mein "K.T." fertig,
das Paul sehr gefallen
hatte. -
In den "NW" nur Altmann. Dennoch im
13-er Zimmer anregenden Abend
gemacht. Diskutierten einige meiner früheren
Gedichte, Eliot, verschiedene Dichter
unseres Kreises usw.
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo). Im Büro viel
gearbeitet. Nach dem
Dienst holte ich mir den "Ekel" von Artmann.
Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Im "Ekel" gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro
manchmal
rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende
durchgekämpft
werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen versucht. Paprika, Bier.
Ekel. PHG. Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky
kam ein Brief.
Ekel. Letzter Bürotag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt
bekommen, zu
meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante
heim-
gefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel" ein
Stückchen gelesen,
als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann. Ihm gefiel sehr mein
Gruselstück "Heute
besuche ich ...", die andere Erzählung las ich ihm
nicht vor. Proben aus
meinem "Magopiontas", dem uralten Theaterstück,
waren ihm peinlich. Über
Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Di, 15 8 50 (Mariä
Himmelfahrt):
Frei. Kirche . Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefha hren. Die "Neue Wege "-Sitzung entfiel. Regen.
Auch von Artmann wenig geholt. Daheim
immer noch Frau Stovicć ek und Tante .
Die waren
fad.
Mi, 16 8 50 :
Wieder PHG .
Do, 17 8 50 :
Nach dem Büro mit Tante in die
Adamsgasse gefahren.
Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr
klein
gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält
aber sehr
nach mir Ausschau, sagt Paul .
Fr, 18 8 50 :
Büro .
Sa, 19 8 50
,:
Bis 14h im Büro . Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir
enttäuscht. Von
Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber
in
schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
So, 20 8 50 :
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann . Zu ihm
kam Besuch: Kriesch und Carlo . Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres
Ekel
gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und
Frankl .
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie,
versuchte
auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die
folgende
Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen "
begonnen
hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Mo, 21 8 50 :
Frei. Das Totospiel beginnt wieder,.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam.
Auhof -Sp aziergang. Es augustelt, trotz
der drückenden Hitze. Wieder
gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg " geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke , Kein ,
Eisenreich . Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung , vom Soldaten, der
von seinem
Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus
Leibeskräften
dagegen gewehrt hatte.
Mama
ging zu
Fini .
Di, 22 8 50 :
Tante las im Büro mein "K.T. " fertig,
das Paul sehr gefallen
hatte. -
In den "NW " nur Altmann . Dennoch im
13-er Zimmer anregenden Abend
gemacht. Diskutierten einige meiner früheren
Gedichte , Eliot , verschiedene Dichter
unseres Kreises usw.
Mi, 23 8 50 :
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo ). Im Büro viel
gearbeitet. Nach dem
Dienst holte ich mir den "Ekel " von Artmann .
Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Do, 24 8 50 :
Im "Ekel " gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro
manchmal
rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende
durchgekämpft
werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen
versucht. Paprika, Bier.
Fr, 25 8 50 :
Ekel . PHG . Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky
kam ein Brief.
Sa, 26 8 50 :
Ekel . Letzter Büro tag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt
bekommen, zu
meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante
heim -
gefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel " ein
Stückchen gelesen,
als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann . Ihm gefiel sehr mein
Gruselstück "Heute
besuche ich ... ", die andere Erzählung las ich ihm
nicht vor. Proben aus
meinem "Magopiontas ", dem uralten Theaterstück,
waren ihm peinlich. Über
Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Frei. Kirche. Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefahren. Die "Neue Wege"-Sitzung entfiel. Regen. Auch von Artmann wenig geholt. Daheim immer noch Frau Stovićek und Tante. Die waren fad.
Wieder PHG.
Nach dem Büro mit Tante in die Adamsgasse gefahren. Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr klein gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält aber sehr nach mir Ausschau, sagt Paul.
Büro.
Bis 14h im Büro. Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir enttäuscht. Von Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber in schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann. Zu ihm kam Besuch: Kriesch und Carlo. Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres Ekel gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und Frankl.
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie, versuchte auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die folgende Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen" begonnen hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Frei. Das Totospiel beginnt wieder.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam. Auhof-Spaziergang. Es augustelt, trotz der drückenden Hitze. Wieder gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg" geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke, Kein, Eisenreich. Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung, vom Soldaten, der von seinem Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus Leibeskräften dagegen gewehrt hatte.
Tante las im Büro mein "K.T." fertig, das Paul sehr gefallen hatte. - In den "NW" nur Altmann. Dennoch im 13-er Zimmer anregenden Abend gemacht. Diskutierten einige meiner früheren Gedichte, Eliot, verschiedene Dichter unseres Kreises usw.
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo). Im Büro viel gearbeitet. Nach dem Dienst holte ich mir den "Ekel" von Artmann. Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Im "Ekel" gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro manchmal rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende durchgekämpft werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen versucht. Paprika, Bier.
Ekel. PHG. Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky kam ein Brief.
Ekel. Letzter Bürotag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt bekommen, zu meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante heimgefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel" ein Stückchen gelesen, als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann. Ihm gefiel sehr mein Gruselstück "Heute besuche ich ...", die andere Erzählung las ich ihm nicht vor. Proben aus meinem "Magopiontas", dem uralten Theaterstück, waren ihm peinlich. Über Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Frei. Kirche. Drückende Hitze.
Nachmittag zu Artmann gefhahren. Die "Neue Wege"-Sitzung entfiel. Regen.
Auch von Artmann wenig geholt. Daheim
immer noch Frau Stovicćek und Tante.
Die waren
fad.
Wieder PHG.
Nach dem Büro mit Tante in die
Adamsgasse gefahren.
Zwetschken übernommen, Paul kam, Schnaps getrunken, das Mädchen sehr
klein
gesehen. Sie verschwand, ich sah sie dann nicht mehr. Sie hält
aber sehr
nach mir Ausschau, sagt Paul.
Büro.
Bis 14h im Büro. Steger kam, zahlte nicht. Darüber waren wir
enttäuscht. Von
Bernklau Wermut gekauft.
Papierordnung gemacht. Der Tag wurde noch angenehm. Abend Schnitzel, aber
in
schlechtem Öl.
Große Sehnsucht nach dem Mädchen.
Es war sehr heiß. Nach der Kirche zu Artmann. Zu ihm
kam Besuch: Kriesch und Carlo. Zuerst allgemein debattiert, dann über Sartres
Ekel
gesprochen, der mich sehr optimistisch machte. Zum Schluß über Freud und
Frankl.
Nachmittag ging Tante mit Mama spazieren. Ich trieb CHemie,
versuchte
auch zu schreiben, aber mir fiel nichts ein. Das Grübeln und die
folgende
Ruhepause haben meine Dichtungsperiode, die mit den "Neuen Wegen"
begonnen
hatte, abgeschlossen.
Großer Wunsch nach dem Mädchen.
Frei. Das Totospiel beginnt wieder,.
Ziemlich zeitig auf. Fini kam.
Auhof-S paziergang. Es augustelt, trotz
der drückenden Hitze. Wieder
gegrübelt (Kriegschuld).
Nachmittag "Einer führt Krieg" geschrieben. Prosa, Mischstil Rilke, Kein,
Eisenreich. Thema: Eisenreichs (mündliche) Erzählung, vom Soldaten, der
von seinem
Kameraden zum Hurenbesuch gezwungen worden war und sich aus
Leibeskräften
dagegen gewehrt hatte.
Tante las im Büro mein "K.T." fertig,
das Paul sehr gefallen
hatte. -
In den "NW" nur Altmann. Dennoch im
13-er Zimmer anregenden Abend
gemacht. Diskutierten einige meiner früheren
Gedichte, Eliot, verschiedene Dichter
unseres Kreises usw.
Früh netter Gerichtssaalbericht (Romeo). Im Büro viel
gearbeitet. Nach dem
Dienst holte ich mir den "Ekel" von Artmann.
Daheim begann ich den Roman zu lesen.
Im "Ekel" gelesen. Anregende Stadtbahn immer. Vor dem Büro
manchmal
rationalistische Eintrübungen, die aber zum positiven Ende
durchgekämpft
werden. Wieder viel gearbeitet.
Artmann hatte mich zu erreichen versucht. Paprika, Bier.
Ekel. PHG. Weniger zeitfüllend zu tun. Von Wassilewsky
kam ein Brief.
Ekel. Letzter Bürotag! Netter Abschied. S 400.-- ausbezahlt
bekommen, zu
meiner Überraschung. Nach Konditorei-Einkauf mit Tante
heim-
gefahren. Spät gegessen, Mama war erfreut. Im "Ekel" ein
Stückchen gelesen,
als ich Tante daraus vorlesen wollte, kam Artmann. Ihm gefiel sehr mein
Gruselstück "Heute
besuche ich ...", die andere Erzählung las ich ihm
nicht vor. Proben aus
meinem "Magopiontas", dem uralten Theaterstück,
waren ihm peinlich. Über
Sonderbares geplaudert. Den Narren simuliert.
Okopenko, Andreas:
Tagebuch 01.08.1950–31.08.1950.
Digitale Edition, hrsg. von Roland
Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno
Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische
Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0,
21.11.2019. URL:
https://edition.onb.ac.at/
Ältere Versionen: siehe Archiv
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