Rekonstruktion einer Notiz,
von einem Nachtstenogramm:
Nachts auf den 8. September 1950 :
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung "
in der Zeitschrift "Plan ", die ich immer wieder Mama vorlesen
wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte.
Mama aber
hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise
dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift
Artmann bei
der nächsten Gelegenheit zurück, und liess mich dann lieber von
der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau -Rückweg den Herbst
gesehen, und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu
schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und
längst kahlgefallen in ihn, der selbst sehr hoch war. Der
Gedichtanfang selbst mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese
"Ununterbrochene " handelt von einem Abschied, auch der damit
verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass
Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB.
in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der
Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann
immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss,
eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine
Dichtung , von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von
Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg ! .../ und Klosetten,
auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die
Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor,
und einer, der Johann hiess, der aber eine Mischung von Steinhofer
Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ...
und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen
wollte.
Nach der "Ununterbrochenen " war ein Raum mit Nebenraum,
ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord,
Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektions-
firma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt
und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst.
Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte
nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie
in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen " gab es mehrere Abschnitte über das
Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen,
und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des
Fluidums mit "Antigone " von Anouilh , aber nicht in Form oder
Haltung:; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan "
und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard ,
dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang , starke Erinnerung
aber an Bert Brecht .
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die
überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns
Manuskripte
aussahen.
Nachts auf den 8. September 1950:
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung" in der Zeitschrift "Plan", die ich immer wieder Mama vorlesen wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte. [1] Mama aber hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift Artmann bei der nächsten Gelegenheit zurück und liess mich dann lieber von der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau-Rückweg den Herbst gesehen und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und längst kahlgefallen in ihn. Der Gedichtanfang mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese "Ununterbrochene" handelt von einem Abschied, auch der damit verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB. in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss, eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine Dichtung, von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg! .../ und Klosetten, auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor, und einer, der Johann hiess, aber eine Mischung von Steinhofer Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ... und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen wollte.
Nach der "Ununterbrochenen" war ein Raum mit Nebenraum, ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord, Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektionsfirma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst. Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen" gab es mehrere Abschnitte über das Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen, und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des Fluidums mit "Antigone" von Anouilh, aber nicht in Form oder Haltung; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan" und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard, dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang, starke Erinnerung aber an Bert Brecht.
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns Manuskripte aussahen.
Nachts auf den 8. September 1950:
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung"
in der Zeitschrift "Plan", die ich immer wieder Mama vorlesen
wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte. [1]
Mama aber
hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise
dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift
Artmann bei
der nächsten Gelegenheit zurück, und liess mich dann lieber von
der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau-Rückweg den Herbst
gesehen, und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu
schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und
längst kahlgefallen in ihn, der selbst sehr hoch war. Der
Gedichtanfang selbst mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese
"Ununterbrochene" handelt von einem Abschied, auch der damit
verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass
Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB.
in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der
Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann
immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss,
eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine
Dichtung, von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von
Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg! .../ und Klosetten,
auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die
Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor,
und einer, der Johann hiess, der aber eine Mischung von Steinhofer
Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ...
und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen
wollte.
Nach der "Ununterbrochenen" war ein Raum mit Nebenraum,
ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord,
Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektions-
firma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt
und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst.
Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte
nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie
in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen" gab es mehrere Abschnitte über das
Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen,
und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des
Fluidums mit "Antigone" von Anouilh, aber nicht in Form oder
Haltung:; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan"
und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard,
dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang, starke Erinnerung
aber an Bert Brecht.
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die
überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns
Manuskripte
aussahen.
Rekonstruktion einer Notiz,
von einem Nachtstenogramm:
Nachts auf den 8. September 1950 :
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung "
in der Zeitschrift "Plan ", die ich immer wieder Mama vorlesen
wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte.
Mama aber
hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise
dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift
Artmann bei
der nächsten Gelegenheit zurück, und liess mich dann lieber von
der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau -Rückweg den Herbst
gesehen, und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu
schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und
längst kahlgefallen in ihn, der selbst sehr hoch war. Der
Gedichtanfang selbst mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese
"Ununterbrochene " handelt von einem Abschied, auch der damit
verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass
Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB.
in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der
Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann
immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss,
eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine
Dichtung , von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von
Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg ! .../ und Klosetten,
auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die
Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor,
und einer, der Johann hiess, der aber eine Mischung von Steinhofer
Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ...
und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen
wollte.
Nach der "Ununterbrochenen " war ein Raum mit Nebenraum,
ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord,
Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektions-
firma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt
und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst.
Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte
nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie
in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen " gab es mehrere Abschnitte über das
Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen,
und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des
Fluidums mit "Antigone " von Anouilh , aber nicht in Form oder
Haltung:; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan "
und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard ,
dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang , starke Erinnerung
aber an Bert Brecht .
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die
überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns
Manuskripte
aussahen.
Nachts auf den 8. September 1950:
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung" in der Zeitschrift "Plan", die ich immer wieder Mama vorlesen wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte. [1] Mama aber hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift Artmann bei der nächsten Gelegenheit zurück und liess mich dann lieber von der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau-Rückweg den Herbst gesehen und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und längst kahlgefallen in ihn. Der Gedichtanfang mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese "Ununterbrochene" handelt von einem Abschied, auch der damit verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB. in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss, eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine Dichtung, von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg! .../ und Klosetten, auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor, und einer, der Johann hiess, aber eine Mischung von Steinhofer Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ... und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen wollte.
Nach der "Ununterbrochenen" war ein Raum mit Nebenraum, ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord, Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektionsfirma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst. Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen" gab es mehrere Abschnitte über das Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen, und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des Fluidums mit "Antigone" von Anouilh, aber nicht in Form oder Haltung; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan" und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard, dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang, starke Erinnerung aber an Bert Brecht.
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns Manuskripte aussahen.
Nachts auf den 8. September 1950:
Ich träumte von einer Art über-"ununterbrochener "Dichtung"
in der Zeitschrift "Plan", die ich immer wieder Mama vorlesen
wollte aber selbst noch nicht ganz gelesen hatte. [1]
Mama aber
hörte sich nicht die ganze an, so dass ich immer nur stückweise
dazukam, was mich verdross. Ich gab die Zeitschrift
Artmann bei
der nächsten Gelegenheit zurück, und liess mich dann lieber von
der Erinnerung daran als von ihr selbst noch anregen.
Inzwischen hatte ich auf einem Bernklau-Rückweg den Herbst
gesehen, und begann selbst ein Gedicht vom steilen Himmel zu
schreiben. Der war ganz grau, die Baumreihe stand niedrig und
längst kahlgefallen in ihn, der selbst sehr hoch war. Der
Gedichtanfang selbst mutete mich Stefan-Georgisch an. Diese
"Ununterbrochene" handelt von einem Abschied, auch der damit
verbundenen Kinderlosigkeit, ausgeführt in einer Weise, dass
Eisenreich sagte "Unheimlich!" - von der Kinderlosigkeit zB.
in immer wieder angeschlossenen Absätzen, in denen Schönheiten der
Natur gezeigt wurden, ich glaube auch "Reh" u.s.w., und dann
immer wieder in Form von Absätzen a/ u.s.w. der Schluss,
eine Art Kehrreim, auf die Kinderlosigkeit kam. Es war eine
Dichtung, von der ich mir sagte, dass sie meine ideale sei.
Vorher hatte ich, wie so oft, meinen spannenden Traum von
Eisenbahnfahrten, vielen Stationen /Salzburg! .../ und Klosetten,
auf denen ich unbeschränkt Zeit hatte. Dann verlegte sich die
Handlung in den Keller, Tante Fini und Mama kamen darin vor,
und einer, der Johann hiess, der aber eine Mischung von Steinhofer
Portieren und meinem Nachbaraufseher auf der Messe war, ...
und hinderte mich an irgend etwas Spannendem, das ich angehen
wollte.
Nach der "Ununterbrochenen" war ein Raum mit Nebenraum,
ein Drama wurde zu Ende gespielt mit Eifersuchtsmord,
Erdolchung, dazu brachte ein Angestellter einer Konfektions-
firma erst eine Kinderpuppe als Leiche; sie wurde ausgepackt
und dann vors Publikum getragen. Der Mörder ass hinterher Wurst.
Wir sagten, wie appetitvoll ein Henker zubeissen kann. Er lachte
nur, über sein ganzes volles, blühendes Gesicht. Ich war irgendwie
in meinem Problemkreis um die Todesstrafe berührt, unangenehm berührt.
In der "Ununterbrochenen" gab es mehrere Abschnitte über das
Thema der Kinderlosigkeit, dann hatte sich der Kreis geschlossen,
und ein anderer Abschnitt begann. Flüchtige Aehnlichkeiten des
Fluidums mit "Antigone" von Anouilh, aber nicht in Form oder
Haltung:; vielleicht nur, weil an der gleichen Stelle im "Plan"
und ebenso lang. Form wie ein Ueber-Eliot oder ein Ueber-Eluard,
dabei mit Positionen wie im Einige-Gassen-Gang, starke Erinnerung
aber an Bert Brecht.
Artmann wollte mir inzwischen zwei Seiten zu lesen geben, die
überschrieben waren mit II und eher wie Altmanns
Manuskripte
aussahen.
Okopenko, Andreas:
Tagebuch 01.09.1950–30.09.1950.
Digitale Edition, hrsg. von Roland
Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno
Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische
Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0,
21.11.2019. URL:
https://edition.onb.ac.at/
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